Phishing über Amazon Web Services

Es fängt an mit einer echt wirkenden E-Mail, die nach der Zurücksetzung eines Passwortes fragt. Einige Benutzer werden hier schon stutzen und abbrechen. Einige Sicherheitsprogramme könnten die Nachricht zudem abfangen, weil die Absender-Adresse vielleicht unbekannt ist. Jedoch weist der Link auf einen echten AWS-S3-Bucket, was die Betrügerei wiederum verschleiert. Klingt der Nutzer darauf, wird er zur folgenden Seite geleitet.

Hier fällt auf, dass die Domäne tatsächlich ein echter AWS-S3-Bucket ist, da jeder eine statische oder dynamische Seite bei AWS aufsetzen kann. Es benötigt hierfür zwar einige Programmierfähigkeiten, aber für erfahrene Hacker stellt das kein Hindernis dar. In diesem Fall wurde eine Microsoft-Anmeldeseite gefälscht und die E-Mail-Adresse des Nutzers wurde bereits eingetragen, sodass dieser nur noch sein Passwort eingeben muss – verlockend, um den Nutzer zu täuschen. Außerdem ist die E-Mail-Adresse des Nutzers ein Teil der URL, damit es so aussieht, als wäre er schon angemeldet gewesen.

Auf Absender-Adresse und URL achten

Im Gegensatz zu den bisher vorgestellten BEC-3.0-Angriffen, verlangt dieser höherwertige Programmierfähigkeiten und technisches Verständnis. Jedoch bleibt das Niveau so tief, dass jeder durchschnittliche Hacker dazu in der Lage ist. Zwar ist der Angriff nicht so überzeugend, wie die zuvor vorgestellten, aber immer noch gefährlich genug, um viele Leute zu täuschen, da wiederum mit AWS ein legitimes Tool missbraucht wird, um den Angriff zu verschleiern. Hier hilft der Blick auf die Absender-Adresse und die URL am meisten, um den Betrug zu enttarnen.

Die Sicherheitsforscher raten Unternehmen und Privat-Anwendern größte Vorsicht walten zu lassen. Außerdem empfehlen Sie, KI-gestützte IT-Sicherheitslösungen zu implementieren, die nach verschiedenen Indikatoren Ausschau halten können, eine E-Mail-Sicherheitslösung einzuführen, die Dokumente und Dateien prüft, sowie eine URL-Sicherheitslösung, die Websites prüft und emuliert.

Roger Homrich

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

3 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

4 Tagen ago