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Audi-Managerin: Chipkrise dauert wahrscheinlich Jahre

Deutsche Unternehmen wie Autohersteller spüren offenbar immer noch die Auswirkungen der durch die Chipkrise ausgelösten Produktionsverzögerungen. Das berichtet die Agentur Reuters unter Berufung auf die Einkaufschefin von Audi. Sie erwartet demnach, dass es noch mehrere Jahre dauern wird, bis die Probleme gelöst seien.

Der Einschätzung, der Halbleitermangel sei vorbei, widerspricht die Managerin entschieden. „Es dauert schließlich Jahre. Es geht um Milliarden von Dollar, die investiert werden“, wird Renate Vachenauer, Beschaffungschefin der Volkswagen-Tochter Audi, von der Augsburger Allgemeinen zitiert.

Vachenauer schlägt dem Bericht zufolge vor, die Vielfalt der Chip, die heute in Fahrzeugen verwendet werden, zu reduzieren. So ließen sich Engpässe verringern. Derzeit würden rund 8000 verschiedene Chiptypen in Fahrzeugen eingesetzt. „Wir müssen viele Hebel in Bewegung setzen, um das Angebot an Halbleitern zu stabilisieren und uns auch ein Stück weit auf dem Broker-Markt eindecken“, fügte sie hinzu.

Die weltweite Chipkrise war unter anderem durch die Schließung von Fabriken während der Covid-19-Pandemie ausgelöst worden. Erschwert wurde die Situation später durch Sanktionen im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Der BMW-Vorstandsvorsitzende Oliver Zipse hatte noch 2022 gewarnt, eine Besserung werde erst 2023 eintreten.

Moderne Fahrzeuge benötigen Schätzungen zufolge zwischen 1500 und 3000 Chips. Allerdings kommen überwiegend Chips zum Einsatz, die nicht als hochmodern oder anspruchsvoll gelten, jedoch aufgrund ihres Alters in der Regel als bewährt und robust.

Die Chipkrise hatte auch dazu geführt, dass Wirtschaft und Politik nach Wegen suchten, die Lieferketten zu stärken und Abhängigkeiten zu reduzieren. Daraus ging unter anderem auch der European Chips Act hervor, mit dem die EU den Bau von Chipfabriken in Europa fördern will. Mittel aus dem Fonds sollen unter anderem in den Bau einer neuen Fabrik von TSMC in Dresden fließen. An dem Projekt sind auch Infineon, Bosch und NXP Semiconductor beteiligt.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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