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RISE or die? Europäische Cloud-Alternativen für RISE with SAP

Die reguläre Wartung älterer Kern-ERP-Lösungen durch SAP wird bis Ende 2027 eingestellt. Ab diesem Zeitpunkt wird nur noch die aktuelle Version SAP S/4HANA unterstützt. Um den Umstieg zum Cloud-Betrieb von SAP S/4HANA zu erleichtern, hat SAP das „RISE with SAP“-Programm initiiert. Dieses Programm ermöglicht es, SAP S/4HANA als gemanagten Cloud-Service zu nutzen. Hierbei arbeitet SAP mit etablierten Hyperscale-Cloud-Providern zusammen. Zusätzlich bietet SAP die Möglichkeit, den Betrieb über ihre eigenen Rechenzentren oder als On-Premise-Lizenz durchzuführen.

Viele SAP-Anwender:innen stehen nun vor einer Grundsatzentscheidung: Sollen sie beim traditionellen On-Premise-Ansatz bleiben oder mit „RISE“ den Schritt in die Hyperscale-Cloud wagen? Oder gibt es vielleicht eine alternative Option, einen Plan C?

Unternehmen in einem Dilemma

Der Umstieg auf SAP S/4HANA eröffnet großes Optimierungspotenzial – nicht nur für die wichtigsten ERP-Prozesse, sondern auch für die Modernisierung der gesamten IT-Landschaft. Dennoch betrachten viele Organisationen aus der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Sektor das „RISE“-Programm mit Zurückhaltung. Sie zögern, ihre sensiblen Daten und Kernanwendungen einem Cloud-Provider anzuvertrauen, dessen Hauptsitz außerhalb der deutschen oder EU-Jurisdiktion liegt und möglicherweise Gesetzen wie dem US CLOUD Act unterliegt. Die Möglichkeit eines direkten Hostings durch SAP löst dieses Problem zwar, ist jedoch gerade für viele kleine und mittelständische Unternehmen finanziell nicht tragbar.

Dies führt dazu, dass viele betroffene SAP-Anwender:innen beim altbewährten On-Premise-Ansatz bleiben und das Upgrade in ihren firmeneigenen Rechenzentren durchführen wollen. Diese Entscheidung hat jedoch ihren Preis: Zum einen erfordert die Migration zu SAP S/4HANA beträchtliche Investitionen in zusätzliche Server-Kapazitäten. Zum anderen muss die Hardware in der Regel alle fünf Jahre erneuert werden, was anhaltend hohe Kosten verursacht. Im Gegensatz dazu fallen bei einer Cloud-Lösung lediglich die monatlichen Betriebskosten an, ohne die Notwendigkeit großer Kapitalaufwendungen für Hardware.

Die Vorteile einer Cloud-Lösung reichen jedoch über den reinen Kostenfaktor hinaus: Cloud-Provider verfügen über Ressourcen und Fachwissen im Bereich physischer IT-Sicherheit und Cybersecurity, die viele KMUs nicht aufbringen können. Auch die Energieeffizienz der Rechenzentren ist ein wichtiger Faktor, da ein nachhaltiger Ansatz immer bedeutsamer wird. Die Power Usage Effectiveness (PUE) ist hierbei eine zentrale Messgröße, die angibt, wie effizient Energie genutzt wird. Je näher dieser Wert an 1,0 herankommt, desto energieeffizienter arbeitet das Rechenzentrum. Cloud-Provider, die auf effiziente Wasserkühlung setzen, erreichen mittlerweile PUE-Werte von bis zu 1,09. Herkömmliche Rechenzentren mit Luftkühlung liegen eher im Bereich von 1,5 bis 1,7.

Alternativen in Betracht ziehen

Ist die Wahl wirklich nur zwischen dem klassischen On-Premise-Ansatz und „RISE“ zu treffen, ohne Raum für weitere Möglichkeiten? Tatsächlich gibt es Alternativen, die häufig noch zu wenig Beachtung finden. Es existieren etablierte Anbieter innerhalb der EU, die sowohl vollständig DSGVO-konform als auch SAP-zertifiziert sind. Ein Beispiel hierfür ist OVHcloud, der größte europäische Cloud-Anbieter. Mit Hauptsitz im französischen Roubaix und einem deutschen Rechenzentrum in Limburg verfügt OVHcloud über SAP-zertifizierte Server, die alle Anforderungen an die IT-Sicherheit erfüllen und die relevanten Zertifikate aufweisen.

Unternehmen, die sich für den Cloud-Betrieb über einen EU-Anbieter entscheiden, haben grundsätzlich zwei Optionen: Größere Unternehmen können es sich oft leisten, ihre Lizenzen direkt von SAP zu beziehen und SAP S/4HANA eigenständig in der Cloud zu betreiben. Kleinere Unternehmen können alternativ einen für SAP zertifizierten Managed-Service-Anbieter engagieren, der einen umfassenden Service bietet. In beiden Fällen erfolgt der Betrieb in einer europäischen Cloud.

Das OVHcloud Partner Program: Eine europäische Alternative

Selbst wenn die Entscheidung auf den „Plan C“ fällt, ist es immer noch entscheidend, den passenden Service-Partner aus der vielfältigen Auswahl zu wählen. Dabei sollten folgende Aspekte beachtet werden:

  • SAP-Zertifizierung: Die Zertifizierung der Cloud- Server für den Betrieb von SAP S/4HANA ist Grundvoraussetzung.
  • Datensouveränität und Datenschutz: Ein genauer Blick auf den Anbieter und den Standort der Muttergesellschaft ist relevant, da die Gesetzgebung des Landes des Hauptsitzes gilt, nicht die des Rechenzentrums.
  • Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz: Neben dem PUE-Wert sind weitere Kennzahlen zur Wiederverwertung von Serverkomponenten aussagekräftig.
  • Flexibilität: Cloud-Ressourcen können nach Bedarf angepasst werden.
  • Kosten: Die Kosten für Rechenleistung, Speicher und Netzwerk sind transparent und attraktiv.

In diesem Kontext hat OVHcloud kürzlich die Plattform „SAP HANA on Private Cloud“ eingeführt. Sie kombiniert SAP-zertifizierte Server für hyperkonvergente Infrastrukturen (HCI) mit VMware-Funktionen auf OVHcloud für maximale Infrastrukturverfügbarkeit. Dies ermöglicht ein sicheres Hosting und eine einfache Bereitstellung geschäftskritischer SAP-Anwendungen in einer souveränen Cloud-Umgebung.

OVHcloud bietet die Lösung SAP on Private OVHcloud für das Hosting von SAP-Umgebungen. Gemeinsam mit unterschiedlichen Partnern betreibt OVHcloud die zukünftige SAP S/4HANA on Private Cloud Lösung. In Zukunft soll das OVHcloud Partner Program weiter wachsen und das Unternehmen sucht für diesen Bereich weitere Partner, damit SAP-Anwender:innen eine breite Auswahl datensouveräner und europäischer Anbieter zur Verfügung haben.

Eine souveräne Wahl treffen

Bei genauer Betrachtung wird deutlich, dass der Schein trügt: die Entscheidung liegt nicht nur zwischen dem klassischen On-Premise-Ansatz oder der Cloud-Lösung über „RISE“. Es existieren datensouveräne Alternativen von europäischen Cloud-Anbietern, die über ein umfangreiches Netzwerk von Managed Service-Partnern verfügen und im besten Fall auch einen positiven Einfluss auf die eigene CO2-Bilanz haben können.


Stefan Schäfer, Director Product Marketing Central Europe bei OVHcloud

Maria Jose Carrasco

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