September Patchday: Microsoft schließt zwei Zero-Day-Lücken

Microsoft hat die Updates seines September-Patchdays veröffentlicht. Nutzer erhalten unter anderem Fixes für zwei Zero-Day-Lücken, die nach Angaben des Unternehmens bereits aktiv ausgenutzt werden. Angreifer können unter Umständen auf vertrauliche Informationen zugreifen oder eine nicht autorisierte Ausweitung von Benutzerrechten erzwingen.

Davon betroffen ist Word. Die Textverarbeitung gibt möglicherweise NTLM-Hashes preis. Die Zero Day Initiative weist darauf hin, dass sich die Schwachstelle über die Dateivorschau ausnutzen lässt, also ohne Interaktion mit einem Nutzer. Zudem nehmen derzeit Hacker den Microsoft Streaming-Dienst ins Visier. Der zugrundeliegende Fehler steckt in allen unterstützten Versionen von Windows und Windows Server.

September-Patchday bringt fünf kritische Fixes

Insgesamt stopft Microsoft im September 59 Löcher in seinen Produkten, wovon fünf als kritisch eingestuft sind. Dazu gehört ein Bug im Dienst Internet Connection Sharing. Er erlaubt das Einschleusen und Ausführen von Schadcode aus der Ferne und ist im zehnstufigen CVSS mit 8,8 Punkten bewertet.

Ebenfalls als kritisch bewertet ist die Schwachstelle in Microsoft Azure Kubernetes. Laut Zero Day Initiative kann sie über das Internet ausgenutzt werden, um einem nicht angemeldeten Benutzer die Rechte eines Cluster-Administrators zu verschaffen. „Das könnte für Angreifer recht verlockend sein“, kommentiert Dustin Child von der Zero Day Initiative.

Zero-Day-Lücke auch in Adobe Reader und Acrobat

Darüber hinaus sind derzeit die Anwendungen und Windows-Komponenten Exchange Server, Visual Studio, Edge, Outlook, SharePoint, .NET Framework, DHCP-Server, Windows Kernel, Windows GDI und Dynamics angreifbar. Patches stehen auch für Windows TCP/IP, Windows-Designs, Defender und Azure DevOps zur Verfügung.

Aufmerksamkeit verdient offenbar auch eine kritische Sicherheitslücke in Adobe Reader und Acrobat. Auch sie ist Hackern bereits bekannt. Ein Opfer muss lediglich dazu verleitet werden, eine speziell gestaltete PDF-Datei mit Reader oder Acrobat zu öffnen, um eine Remotecodeausführung zu erreichen. Betroffen sind alle unterstützten Versionen von Reader und Acrobat für Windows und macOS.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

2 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

3 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

4 Tagen ago