Akamai warnt vor einer deutlichen Zunahme von Cyberangriffen auf europäische Finanzdienstleister. Dem neuen „State of the Internet“-Bericht zufolge sind Finanzdienstleistungen der Sektor, der in der Region EMEA am dritthäufigsten angegriffen wird.
Im zweiten Quartal 2023 registrierte Akamai eine Zunahmen der Angriffe auf Webanwendungen und APIs der Finanzdienstleistungsbranche im 119 Prozent. Mit 54,5 Prozent verzeichnete die Versicherungsbranche den mit Abstand höchsten Anteil unter den Finanzdienstleistungen. „Versicherungsunternehmen verfügen über eine enorme Menge an personenbezogenen Daten, was sie zu einem attraktiven Ziel für Cyberkriminelle macht – im Gegensatz zu anderen Finanzdienstleistern, die hauptsächlich Finanzdaten speichern“, teilte Akamai mit.
Dem Bericht zufolge wurden in der EMEA-Region zudem die meisten DDoS-Angriffe registriert. Ihr Anteil lag weltweit bei 63,5 Prozent – Nordamerika hatte in dem Zeitraum einen Anteil von 32,6 Prozent. Bezogen auf einzelne Staaten ist Großbritannien das Hauptziel von DDoS-Attacken mit einem Anteil von 29,2 Prozent, gefolgt von Deutschland mit einem Anteil von 15,1 Prozent.
Hinter der Zunahme der Angriffe auf den Finanzsektor in der EMEA-Region vermutet Akamai politische Gründe. Sie sollen vor allem auf Verbündete der Ukraine abzielen und somit politisch und finanziell durch den anhaltenden Krieg Russlands in der Ukraine motiviert sein.
Insgesamt erfasste Akamai im ersten Halbjahr 2023 1466 DDoS-Angriffe auf die Finanzdienstleistungsbranche. Die Gesamtzahl aller Attacken auf alle Branchen beläuft sich in dem Zeitraum auf 2590.
„Cyberkriminelle folgen nach wie vor dem Geld; so bleibt die Finanzdienstleistungsbranche ein äußerst attraktives Ziel. Gleichzeitig handelt es sich um einen der am stärksten regulierten Sektoren. Deswegen ist es für Unternehmen unerlässlich, ihre Sicherheitsstrategie an neuen Gesetzen und Vorschriften auszurichten“, erläuterte Richard Meeus, Director of Security Technology and Strategy bei Akamai.
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