Categories: Sicherheit

Ist Incident Response reine Zeitverschwendung?

Deutsche IT-Entscheider scheinen die Bedeutung von Incident-Response-Plänen zu verkennen. Denn vier von zehn sagen, dass deren Erstellung Zeit- und Geldverschwendung sei. Zudem wissen 38,0 Prozent der Befragten nicht, was Incident-Response-Tools überhaupt sind und welche Möglichkeiten sie bieten. Diese Ergebnisse gehen aus einer aktuellen Kaspersky-Studie hervor.

Incident-Response-Pläne legen fest, welche Maßnahmen im Falle eines Sicherheitsvorfalles einzuleiten sind, wer für die verschiedenen Schritte verantwortlich ist und wie sie gegebenenfalls zu eskalieren sind. Jedoch unterstützen sie die Teams nicht nur im Notfall, die schädlichen Folgen eines Angriffes zu minimieren und den Betrieb aufrechtzuerhalten: Sie bilden auch ein Werkzeug, um Prozesse kontinuierlich auf ihre Sicherheit zur überprüfen und mögliche Schwachstellen auszumachen.

Trotz ihrer hohen Bedeutung zeigt sich in der aktuellen Kaspersky-Studie ein äußerst gemischtes Bild hinsichtlich des vorhandenen Wissens, ihrer Wertschätzung und Umsetzung. Die meisten der befragten IT-Verantwortlichen (61,5 Prozent) setzen IR-Pläne und -Tools in ihrem Unternehmen ein und sagen, dass diese bereits Angriffe verhindert hätten. Vergleichbar viele (60,5 Prozent) simulieren Vorfälle und überprüfen ihre IR-Pläne auch regelmäßig, um sie auf ihre Effektivität zu prüfen.

Bewusstseinslücke

Und dennoch: Mehr als ein Drittel der Befragten (38,0 Prozent) kennt weder Incident-Response-Tools noch ihre Rolle bei der Cyberabwehr. 44,5 Prozent wissen zwar um ihre Bedeutung, setzen sie jedoch nur im Notfall ein und verkennen ihre Bedeutung als präventive Maßnahme. 41,0 Prozent der Befragten halten IR-Tools sogar für nutzlos und ihre Erstellung für Zeit- und Geldverschwendung.

Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse sprechen sich die Studienautoren dafür aus, dass Unternehmen besser bereits vor einem Vorfall präventiv in Maßnahmen investieren sollten und nicht erst, wenn ein akuter Angriff vorliegt. Die (Nicht-) Vorbereitung auf Angriffe vieler Unternehmen in Deutschland sei besorgniserregend. Gerade auch groß angelegte Angriffe würden immer wieder aufs Neue zeigen, wie wichtig es sei, umfassende Sicherheitsmaßnahmen implementiert zu haben und vorbereitet zu sein, um im Falle des Falles schnell reagieren zu können. Jedoch sei allzu oft noch das Gegenteil der Fall: Unternehmen scheuten Kosten und Aufwand, entsprechende Incident-Response-Pläne zu entwickeln.

Manuel

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

15 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago