Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat einen neuen Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland veröffentlicht. Insgesamt beurteilt die Behörde die Cybersicherheitslage als weiterhin angespannt. Die größte Bedrohung geht demnach von Ransomware aus. Erschwerend kommt eine wachsende Professionalisierung auf Täterseite sowie eine steigende Anzahl von Sicherheitslücken hinzu.
Zuletzt registrierte das BSI täglich rund 250.000 neue Varianten von Schadprogrammen sowie 21.000 mit Schadsoftware infizierte Systeme. Außerdem würden durchschnittlich jeden Tag 70 neue Sicherheitslücken gemeldet – jede zweite sei als hoch oder kritisch eingestuft. Die Zahl der Schwachstellen erhöhte sich laut BSI somit um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Ransomware-Angriffe versuchen zudem einen Großteil der wirtschaftlichen Schäden, die durch Cyberattacken entstehen. „Angriffe mit Ransomware beeinträchtigen ganze Wertschöpfungsketten nachhaltig. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, Kommunen und kommunale Betriebe sind von den oft schwerwiegenden Folgen dieser Angriffe betroffen“, teilte das BSI mit.
Die steigende Professionalität der Täter macht die Behörde unter anderem an vermehrt arbeitsteiligen Prozessen sowie am gezielten Einsatz von KI-Werkzeugen fest. Künstliche Intelligenz werde unter anderem für Cybermobbing und Desinformation benutzt. Weitere Gefahren sind laut BSI Cyberspionage mit dem Ziel der politischen und gesellschaftlichen Einflussnahme sowie DDoS-Angriffe zur Beeinträchtigung öffentlicher Einrichtungen. Letztere blieben bisher aber meist ohne eine relevante Schadwirkung.
„Wir dürfen uns angesichts der besorgniserregenden Bedrohungslage nicht im Klein-Klein verlieren: Deutschland muss sich als Cybernation verstehen und diesem Selbstverständnis auch Taten folgen lassen“, sagte BSI-Präsidentin Claudia Plattner. „Für das BSI ist in diesem Zusammenhang die Schaffung einer bundesweiten Zentralstelle für Cybersicherheit essenziell – alleine schon, um ein bundeseinheitliches Lagebild erstellen zu können. Zudem wird sich das BSI in Zukunft durch pragmatische Vorgaben noch stärker für vertrauenswürdige und gleichzeitig anwenderfreundliche digitale Produkte und Services engagieren.“
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