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Parken im Zeitalter der Digitalisierung

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In Zeiten des Klimawandels gehen vielen Menschen zunehmend bewusster und nachhaltiger mit Ressourcen um, auch das eigene Konsumverhalten wird in Frage gestellt. Vor allem in puncto Mobilität findet bereits ein Umdenken statt, zumindest macht es den Anschein. Ob mit dem Lastenrad, dem E-Roller, dem Nah- und Fernverkehr oder ganz einfach zu Fuß – viele entscheiden sich für eine umweltbewusste Alternative, um von A nach B zu kommen.

Doch heutzutage spielt auch Flexibilität eine große Rolle und laut Kraftfahrt-Bundesamt erhöhte sich der Fahrzeugbestand in 2022 um 0,8 Prozent. Der Anstieg mag minimal klingen, allerdings stieg bereits im Jahr 2021 der Bestand um 1,3 Prozent und in Hinblick auf die Klimaschutzziele ist der gestiegene Fahrzeugbestand durchaus bedeutend. Den größten Anteil bildeten dabei Pkw, und auch wenn sich immer mehr Autofahrer für ein E-Auto entscheiden, spielen diese insgesamt eine eher untergeordnete Rolle.

Unabhängigkeit und Flexibilität – einem Großteil der Autofahrer ist das eigene Auto wichtig und ein Verzicht undenkbar. Doch nicht nur in Sachen Umwelt ist diese Erkenntnis von Bedeutung.

Wie gehen Städte mit dem erhöhten Fahrzeugaufkommen um? Gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten – und wie lassen sich diese digital gestalten? Praktische Apps, die bei der Parkplatzsuche helfen, sind nichts Neues mehr und die Digitalisierung bietet immer wieder neue Lösungen, die das Parken stressfreier machen und die Innenstädte entlasten. Eine reduzierte Parkplatzsuche trägt dazu bei, dass die Umweltbilanz verbessert wird und sich die Verkehrslage entspannt. Kein Wunder also, dass digitale Parkmöglichkeiten immer relevanter werden.

Hier erfahren Sie, welche Lösungen schon jetzt genutzt werden und welche uns in Zukunft das Parken leichter machen werden:

– Digitale Parkleitsysteme

Vielleicht nicht die digitale Lösung, die der ein oder andere an dieser Stelle erwartet hätte, doch unerwähnt sollte diese trotzdem nicht bleiben. Kommunen beschäftigen sich bereits seit ein paar Jahren mit der Thematik des Parkraummanagements, wodurch Parkhäuser sukzessive modernisiert werden sollen. Parkraummanagement meint die zeitliche und räumliche Beeinflussung des gesamten Parkraumangebots und beinhaltet außerdem die entsprechende Steuerung der Parkraumnachfrage und Parkraumnutzung. Parkleitsysteme kennt jeder, der regelmäßig in Städten unterwegs ist. Von der digitalen Anzeigetafel, die über den aktuellen Belegungszustand informiert bis hin zur automatischen Kennzeichenerkennung, die nicht nur ein schnelles Ausfahren ermöglicht, sondern auch bei dem Verlust des Parktickets Gold wert ist. In Anbetracht der Tatsache, dass Autofahrer in deutschen Städten durchschnittlich 41 Stunden im Jahr damit beschäftigt sind, einen Parkplatz zu finden, war die Entwicklung von Parkleitsystemen ein wichtiger erster Schritt.

– Park-Apps

Wer sich für die Parkplatzsuche Unterstützung wünscht, kann sich für eine kostenlose oder kostenpflichtige App entscheiden. Das Angebot ist groß und unterscheidet sich durch verschiedene Features und Preismodelle. Für Einsteiger ist oft bereits eine Gratis-Version erhältlich, Komfort-Funktionen sind überwiegend in kostenpflichtigen Tarifen nutzbar. Wer sich mit der Auswahl der Park-Apps beschäftigt, wird schnell merken, dass diese umfangreich und vielseitig ist. Von der Suche eines freien Parkplatzes in der Nähe über eine Merkfunktion, um das abgestellte Auto später wiederzufinden bis hin zur digitalen Abrechnung – es gibt mittlerweile unzählige hilfreiche Apps, die Autofahrer im Alltag entlasten.

– Automatisierte Parkhäuser

Fast 1000 Pkw finden im derzeit größten automatisierten Parkhaus Europas einen Platz. Im dänischem Aarhus können seit 2015 im DOKK1 Autos mit einer Einparkzeit von maximal 60 Sekunden auf drei unterirdischen Etagen untergebracht werden. Das Mehrzweckgebäude DOKK1 bietet nicht nur Platz für die Staatsbibliothek, sondern ist ein Kulturhaus mit Cafés, Spielplätzen und Kulturangeboten für die ganze Familie. Durch die Lage des eindrucksvollen Gebäudes direkt am Wasser galt es als Herausforderung, den vielen Besuchern ausreichend Parkplatzmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Ein automatisiertes Parkhaus war die Lösung, da dieses platzsparend ist, aber dennoch genügend Pkw Platz bietet – und das ist auch der wesentliche Vorteil eines automatisierten Parkhauses.

Auf engstem Raum können in automatisierten Parkhäusern eine große Anzahl an Pkw geparkt werden. Automatisierte Parkhäuser sind außerdem im Gegensatz zu klassischen Parkhäusern sicherer und der Weg durch die dunkle Tiefgarage lässt sich vermeiden, genauso wie Abgase sowie Autolärm. Doch in Deutschland gibt es aktuell nur wenige automatisierte Parkhäuser. Die Planung und Komplexität des Baus mag für viele Kommunen abschreckend wirken, jedoch sind die vielen Vorteile nicht von der Hand zu weisen und zukünftig werden automatisierte Parkhäuser sicherlich vermehrt zu finden sein.

Wie funktioniert ein vollautomatisiertes Parkhaus?

Das Parksystem sieht ein vertikales oder horizontales Parken vor und ist teil- oder vollautomatisiert möglich. Das Fahrzeug wird bei der vollautomatisierten Variante ähnlich wie bei einem Hochregallagersystem auf eine bewegliche Plattform gefahren, per Knopfdruck am Parkautomaten oder per App wird der Parkvorgang gestartet. Der Fahrer erhält anschließend eine entsprechende Quittung, mit der er sein Fahrzeug nach der Parkzeit wieder abholen kann.

– Remote Parken mit digitalem Assistenten zum Einparken

Ein Auto, das selbstständig einparkt – das ist keine Seltenheit mehr, denn die Technik des Remote-Parkassistenten hat sich rasant weiterentwickelt. Per Knopfdruck manövriert sich das Fahrzeug in die Parklücke. Auch wenn der Fahrer nach wie vor für den Parkvorgang verantwortlich ist, muss er diesen nur starten, alles andere übernimmt der Parkassistent. Je nach Automobilhersteller variieren die Voraussetzungen, die für ein reibungsloses Einparken sorgen. Besonders bei kleineren Parklücken oder hohen Bordsteinkanten ist die Parkassistent-Funktion noch ausbaubar, doch nur selten kommt es zu Schrammen oder ähnlichen Blessuren.

– KI-gestützte Lösungen

Künstliche Intelligenz oder kurz KI ist auf dem Vormarsch und auch wenn es um digitale Parkmöglichkeiten geht, lässt sich durch KI Zeit und Energie sparen. Dafür setzen bereits einige Städte KI-gestützte Smart-Parking-Systeme probeweise ein.

Was bedeutet das konkret?

Sensoren, die an Hauswänden oder Straßenlaternen befestigt sind, können Autos erkennen und die Information über freie Parkplätze an eine entsprechende Plattform weiterleiten. Ist ein Autofahrer also gerade auf der Suche nach einem Parkplatz, kann er sich auf der Plattform anmelden, sich als parkplatzsuchend melden und sich zu einem freien Parkplatz in der Nähe navigieren lassen.

Wann KI-gestützte Smart-Parking-Systeme in Deutschland tatsächlich bei der Parkplatzsuche unterstützen werden, ist noch unklar. Doch auch diese digitale Parklösung wird zukünftig eine Rolle spielen, um die Parkplatzsituation nachhaltig zu verbessern.

Autonomes Fahren

Wie einfach wäre es, wenn das Auto selbstständig ins Parkhaus fahren würde und dort ohne Fahrer ein- und auch wieder ausparken könnte?

Was für viele Autofahrer nach Zukunftsmusik klingen mag, ist bereits jetzt möglich. Der erste fahrerlose Parkservice „Automated Valid Parking“ wurde von Bosch in Kooperation mit Mercedes-Benz entwickelt und erspart nicht nur die lästige Parkplatzsuche. In der Zeit, in der das Fahrzeug eigenständig durch das Parkhaus fährt und den Parkvorgang einleitet, können Fahrer und Beifahrer bereits das Parkhaus verlassen und Termine wahrnehmen.

Das APCOA Parkhaus P6 am Stuttgarter Flughafen ist das weltweit erste Parkhaus, das das fahrerlose Parksystem anbietet. Mit dem Level 4-System INTELLIGENT PARK PILOT können EQE Limousinen selbstständig ohne Fahrer ein- und ausparken. Auch die aktuellen Modelle der EQS Limousine und der S-Klasse sind mit der entsprechenden Funktion ausgestattet. Wer bereits ein älteres Modell hat, kann das Fahrzeug in der Regel mit dem Level 4-System INTELLIGENT PARK PILOT nachrüsten lassen.

Per Klick in der entsprechenden App steuert das Fahrzeug einen ausgewählten Parkplatz an und auch das Ausparken erledigt das Auto komplett fahrerlos.

Das Parkhaus ist mit Bosch-Sensoren ausgestattet, die das gesamte Umfeld und den Fahrkorridor überwachsen. In Kombination mit den Fahrzeugfunktionen können Rampen hoch- und heruntergefahren werden, Hindernisse umfahren und Stockwerke gewechselt werden.

In Zukunft sollen noch weitere autonome Parkhäuser folgen und die Parkhaus-Infrastruktur digitaler gestaltet werden.

Maria Jose Carrasco

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