Categories: CloudCloud-Management

Google: KI schafft neue Risiken für die Cybersicherheit

Google geht davon aus, dass generative KI und große Sprachmodelle (LLMs) zu neuen Risiken für die Cybersicherheit führen. Das geht aus Googles neuem Sicherheitsbericht Google Cloud Cybersecurity Forecast 2024 hervor. Die neuen Techniken sollen sich unter anderem bei Phishing und anderen Social-Engineering-Operationen einsetzen lassen, um Inhalte wie Sprache und Video legitimer erscheinen zu lassen.

Phishing-Angriffe sollen künftig schwieriger anhand von Rechtschreibfehlern oder einem fehlenden kulturellen Kontext zu erkennen sein, da KI laut Google inzwischen natürliche Sprache sehr gut imitieren kann. In anderen Fällen könnten Angreifer ein LLM mit legitimen Inhalten füttern und eine modifizierte Version generieren, die den Zielen des Angreifers entspricht, aber den gleichen Stil wie die ursprüngliche Eingabe aufweist.

Der Bericht prognostiziert auch, dass LLMs und andere generative KI-Tools, die als kostenpflichtiger Service angeboten werden, von Angreifern eingesetzt werden, um ihre Angriffe effizienter zu machen. Eine weitere potenzielle Bedrohung durch generative KI seien Informationskampagnen. Mit Hilfe von KI-Eingabeaufforderungen könnten Angreifer generative KI-Modelle nutzen, um gefälschte Nachrichten, gefälschte Telefonanrufe und gefälschte Fotos und Videos zu erstellen. Google befürchtet sogar, dass die Skalierbarkeit solcher Kampagnen das Vertrauen der Öffentlichkeit in Nachrichten und Online-Informationen schwächen könnte.

„Dies könnte es für Unternehmen und Regierungen in naher Zukunft zunehmend schwieriger machen, mit ihren Zielgruppen in Kontakt zu treten“, heißt es in dem Bericht.

KI bietet aber auch Vorteile für die Cybersicherheit. „KI bietet unseren Cyberverteidigern bereits jetzt einen enormen Vorteil, da sie ihre Fähigkeiten verbessern, den Arbeitsaufwand verringern und sich besser gegen Bedrohungen schützen können“, sagte Phil Venables, CISO für Google Cloud. „Wir gehen davon aus, dass diese Fähigkeiten und Vorteile im Jahr 2024 noch zunehmen werden, da die Verteidiger die Technologie besitzen und somit ihre Entwicklung mit Blick auf spezifische Anwendungsfälle steuern können.“

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago