Categories: Sicherheit

Jeder vierte Haushalt mit mindestens sieben Geräten online

Ins Internet der Dinge bringt fast die Hälfe der deutschen Haushalte (49,2 Prozent) mehr als vier Geräte ein. In 23,5 Prozent der Haushalte sind es sogar mehr als sieben Geräte. Nur maximal drei melden 40,8 Prozent der Befragten. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, die der Internetverband Eco beauftragt hat.

„Das steigende Interesse am Internet der Dinge zeigt die Offenheit unserer Gesellschaft für digitale Innovationen, ob im Smart Home, im Home-Office oder bei Assistenz-Systemen für Ältere“, sagt der für IT-Sicherheit zuständige Eco-Vorstand Prof. Norbert Pohlmann. Vielen Menschen sei jedoch nicht bewusst, wie viele Geräte zuhause tatsächlich online sind oder einzelne Familienmitglieder online bringen – von der Smartwatch über TV- und Haushaltsgeräte bis zu Handy und Tablet.

Sicherheitsbewusstsein vorhanden

Hacker suchen in den komplexen Netzwerken gezielt nach Einfallstoren. Damit ihnen das nicht gelingt, müssten alle Komponenten des smarten Zuhauses sicher sein, so der Verband weiter. Dazu gehörten, außer den eigentlichen Geräten, auch die genutzten Apps und die Cloud des Anbieters. Vor diesem Hintergrund empfiehlt eco den Nutzer:innen, ihre Router-Einstellungen sowie alle Geräte, die aktuell online sind, regelmäßig zu überprüfen.

Die meisten Menschen in Deutschland (61,4 Prozent) sind sich möglicher Sicherheitsrisiken bewusst und nennen in einer weiteren Eco-Umfrage aus dem Mai 2023 Sicherheitsmaßnahmen, die zu beachten seien: Demnach möchten 38,6 Prozent nur Geräte mit Sicherheitszertifikat nutzen. 37,6 Prozent geben an, man solle Standardpasswörter ändern und 35,7 Prozent möchten manche Geräte nicht mit dem Internet verbinden.

Wie ein sicheres Internet of Things zuhause gelingt, dafür gibt der Verband diese 7 Ratschläge:

1. Zugriffe monitoren

Leicht verliert man den Überblick, welche Geräte zuhause sich mit dem Internet verbinden – neue Fernseher, Waschmaschinen und Kühlschränke etwa verbinden viele mit dem Internet und vergessen das dann. Hat man vielleicht auch mal Freunden oder Nachbarn das WLAN Passwort verraten? Checken Sie in Ihrem Router zuhause, etwa im Menüpunkt „Netzwerk“, regelmäßig, welche Geräte überhaupt mit den Internet verbunden sind.

2. Geräte auf dem neuesten Stand halten

Nutzer:innen sollten sich regelmäßig über Updates informieren und diese installieren. Hierfür kann es hilfreich sein, eine eigene Liste anzulegen und alle Geräte darin einzutragen und diese in bestimmten Zeitabständen zu überprüfen.

3. Standardpasswörter ändern

Die Standard-Passwörter vieler Smart-Home-Geräte lassen sich einfach im Internet recherchieren, sie sind das meistgenutzte Einfallstor für Cyberkriminelle. Daher sollten Sie Standardpasswörter sofort ändern und ein starkes Passwort verwenden aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Ein Risiko bleibt, wenn Geräte einen Wartungszugang haben, dessen Passwort herstellerseitig festgelegt ist.

4.Getrennte Netzwerke

Wer sehr viele Haushaltsgeräte ins Internet der Dinge einbringt, der sollte für diese ein eigenes Netzwerk schaffen. Das minimiert das Risiko, dass Angreifer über unsichere Smart-Home-Geräte zu sensiblen Daten im Computer, Tablet oder Handy der Nutzer:innen vordringen. Es lässt sich außerdem der Datenfluss in diesem Netzwerk kontrollieren, um Rückschlüsse auf Fremdzugriffe zu bekommen. Sind die Smart Home Devices vermeintlich aus, aber es herrscht dennoch ein hoher Datenverkehr in diesem Netzwerk, könnte die Kaffeemaschine beispielsweise auch für jemand anderen arbeiten, der sie für Cyberangriffe wie DDoS-Attacken nutzt.

5. Auf Sicherheitszertifikate achten

Verbraucherinnen und Verbraucher minimieren ihre Risiken, wenn sie auf Sicherheitszertifikate achten wie das „IT Sicherheitskennzeichen“ des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik). Es ermöglicht eine „Echtzeitüberwachung“. Mittels QR-Code auf dem Gerät können Nutzer:innen tagesaktuell prüfen, ob es Schwachstellen oder verfügbare Sicherheitsupdates gibt.

6. Ältere Geräte nicht mit dem Internet verbinden

Ältere Geräte werden in der Regel nicht mit Updates versorgt und tragen noch kein Sicherheitszertifikat. Besondere Vorsicht ist geboten bei Geräten, die sensible Daten verarbeiten, beispielsweise smarte Türschlösser und Überwachungskameras. Wenn möglich, sollten solche Geräte nur mit ihrer Basisstation (Gateway) verbunden werden, das Steueraufgaben übernimmt, und nicht direkt mit dem Internet.

7. Alle verfügbaren Sicherheitsmechanismen nutzen

Bieten Geräte auch die Möglichkeit weiterer Sicherheitsmechanismen, etwa der verschlüsselten Datenübertragung mittels https oder eine 2-Faktor-Authentifizierung, dann sollten Nutzer:innen diese auch einsetzen. Deaktivieren Sie auch nicht genutzte Funktionen und Verbindungen. Je mehr Funktionen Sie online steuern, desto vielfältiger sind die Angriffsmöglichkeiten. Viele Geräte bieten in den Einstellungen die Möglichkeit, nach dem Minimalprinzip alle nicht benötigten Schnittstellen und Funktionen zu deaktivieren.

Manuel

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

13 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago