Datendiebstahl unter macOS: Zwei neue Kampagnen aufgedeckt

Das Threat Labs-Team des Sicherheitsanbieters Jamf warnt vor zwei neuen Hackerkampagnen, die macOS ins Visier nehmen. Die Cyberkriminellen haben es dabei auf vertrauliche Nutzerdaten wie Passwörter abgesehen. Dabei kommt auch ein bereits seit längerem bekannter Infostealer zum Einsatz.

Bei der ersten Kampagne werden laut Jamf gefälschte Werbeanzeigen eingesetzt, um den Infostealer Atomic Stealer zu verbreiten. Die gesponserte Anzeige, über die die Sicherheitsforscher stolperten, bewarb den Arc-Webbrowser. Die Anzeige führte Nutzer jedoch zu einer bösartigen und nicht zur legitimen arc.net-Website.

„Über diese Website wurden macOS-Systeme mit der bereits in der Vergangenheit gut dokumentierten Infostealer-Software Atomic Stealer infiziert. In der tatsächlichen Funktionsweise konnten keine wesentlichen Änderungen im Vergleich zu früheren Versionen von Atomic Stealer festgestellt werden: Die Nutzer:innen werden über eine gefälschte AppleScript-Eingabeaufforderung dazu gebracht, ihr macOS-Passwort einzugeben. Die Angreifer nutzen dieses Passwort dann, um Zugang zu weiteren Passwörtern und Informationen zu erlangen“, teilte Jamf mit.

Die Forscher entdeckten zudem Angriffe über die Meeting-Software Meethub. Opfer wurden von den Angreifern per Direktnachricht auf Plattformen wie Telegram und X kontaktiert, unter anderem wegen angeblicher Gesprächsangebote für Podcasts oder Jobangebote. Die Gespräche sollten dann per Meethub geführt werden. Wurde die Software dann über den bereitgestellten Link installiert, gelang zusätzlich eine Infostealer-Software auf das macOS-System. Auch hier sollte eine gefälschte AppleScript-Eingabeaufforderung zur Herausgabe des Nutzerpassworts verleiten.

Jamf geht davon aus, dass macOS für Cyberkriminelle immer interessanter wird. „macOS-Systeme galten lange Zeit als sicherer als Windows-Betriebssysteme, denn der Aufwand für Angreifer, für die im Vergleich relativ geringe Anzahl an Mac-Systemen speziell angepasste Angriffsmethoden zu planen und umzusetzen, war zu hoch. Mit der zunehmenden Verbreitung und Nutzung von Mac-Betriebssystemen und -Endgeräten lohnt sich dieser Aufwand jedoch immer mehr und Mac-Nutzer sollten, genau wie Windows-Nutzer entsprechend vorsichtig agieren“, ergänzte Jamf.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

2 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

7 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

7 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

8 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

8 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

10 Stunden ago