Industrieausrüster Siemens ergänzt sein Engineering-Portal TIA (Totally Integrated Automation) mit einem Werkzeug, das Entwicklern den Zugriff auf generative Künstliche Intelligenz (genKI) bieten soll. Automatisierungsingenieure sollen damit schneller an Informationen kommen, Visualisierungen erstellen und Code für speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) entwickeln können.
Das neue Tool trägt den Namen Siemens Industrial Copilot und soll ab dem Sommer auf dem Siemens Xcelerator-Marktplatz verfügbar sein. Laut Hersteller sollen dann sich dann vor allem Routineaufgaben auslagern lassen, sodass das Engineering komplexer Aufgaben weniger fehleranfällig wird.
Der Siemens Industrial Copilot enthält die Automatisierungs- und Prozesssimulationstechnologie von Siemens‘ digitaler Businessplattform Siemens Xcelerator. Die Sprachmodelle von Microsoft Azure OpenAI Service erweitern den Copilot, um beispielsweise die Erstellung und Optimierung von Software-Code für die Fabrikautomatisierung zu ermöglichen.
Das neue Engineering-Werkzeug soll Industriekunden jeder Größe den industriellen Einsatz von generativer KI ermöglichen und Produktionsprozesse transformieren. Die Grenzebach Gruppe, ein Anbieter von industriellen Automatisierungslösungen, gehört zu den ersten Anwendern. Das weltweit tätige Familienunternehmen testet, wie generative KI die industrielle Automatisierung erweitern kann.
Steven Althaus, CEO Grenzebach Gruppe, sagt: „Generative KI ist ein absolutes Must-have. Wir bei Grenzebach sind bestrebt, die Kraft von KI zu nutzen, um immer einen Schritt voraus zu sein. Der Siemens Industrial Copilot wird es uns ermöglichen, die riesigen Datenmengen in Fabriken optimal zu nutzen. Und die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine erreicht das nächste Level. Gemeinsam mit Siemens können wir dem Fachkräftemangel begegnen, Innovationen vorantreiben und die Produktivität unserer Belegschaft deutlich steigern.“
Die automatisierte Codegenerierung in Structured Control Language (SCL) zählt zu den neuen Funktionen des Copilot: Das TIA-Portal übernimmt den Code-Vorschlag direkt vom KI-System, so dass Kopieren und Einfügen nicht erforderlich sind. Der Copilot soll Nutzern SCL-Codeblöcke erklären, sie bei einer ersten Maschinen- oder Anlagenvisualisierung in WinCC Unified unterstützen und diese auch erstellen können.
Darüber hinaus können Engineering-Teams Siemens Bedienungsanleitungen in natürlicher Sprache durchsuchen. Kunden haben die Möglichkeit, auf ihre private Instanz von Azure OpenAI Service zuzugreifen. Somit werden keine Kundendaten zum Training der KI-Modelle verwendet.
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