Forscher von Kaspersky haben kritische Sicherheitslücken in Cinterion-Mobilfunkmodems entdeckt. Angreifer können unter Umständen beliebigen Schadcode einschleusen und ausführen. Betroffen sind weltweit Millionen Geräte, die unter anderem in der Industrie, im Gesundheitswesen, dem Telekommunikationssektor sowie in der Finanz- und Telekommunikationsbranche zum Einsatz kommen.
Details zu den Schwachstellen wurden am Wochenende auf dem Sicherheitskongress OffensiveCon in Berlin vorgestellt. Demnach erlauben sie neben einer Remotecodeausführung auch eine unbefugte Ausweitung von Benutzerrechten.
Die schwerwiegendste Lücke steckt Kasperksy zufolge im SUPL Message Handler des Modems. „Dadurch können Angreifer remote beliebigen Code per SMS ausführen und erhalten umfassenden Zugriff auf das Betriebssystem des Modems. Dieser Zugriff erleichtert die Manipulation der RAM- und Flash-Speicher und erhöht das Potenzial, die vollständige Kontrolle über die Funktionen des Modems zu erlangen – ohne Authentifizierung oder physischen Zugriff auf das Gerät“, teilte das Unternehmen mit.
Weitere erhebliche Anfälligkeiten sollen beim Umgang mit MIDIlets und Java-basierten Anwendungen auftreten. Unbefugte sollen in der Lage sein, die Integrität solcher Anwendungen zu kompromittieren, da die Prüfung digitaler Signaturen umgangen werden kann.
Die betroffenen Hersteller wurden vorab über die sicherheitsrelevanten Fehler informiert. Ursprünglich wurden die Cinterion-Modems von Gemalto entwicklet. Kaspersky bezeichnet sie als „Eckpfeiler der Machine-to-Machine- und IoT-Kommunikation. Unter anderem rät der Sicherheitsanbieter, nicht erforderliche SMS-Nachrichtenfunktionen umgehend zu deaktivieren und private APNs mit strengen Sicherheitseinstellungen zu nutzen.
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