Viele User sind sich der Risiken einer fehlerhaften Datenwiederherstellung nicht bewusst. Erfahren Sie, welche Software-Tools tatsächlich hilfreich und in welchen Fällen sie zu empfehlen sind.
Der Markt für Datenrettungssoftware ist groß und vielfältig, mit zahlreichen Tools, die für verschiedene Einsatzbereiche und Betriebssysteme konzipiert wurden. Die folgenden Produkte bieten eine breite Palette von Funktionen zur Wiederherstellung von Daten, von einfachen gelöschten Dateien bis hin zu komplexeren Situationen wie beschädigten Partitionen oder formatierten Laufwerken. Die Auswahl des richtigen Softwaretools hängt von Ihrem spezifischen Problem, dem Betriebssystem und dem Datenträgertyp ab. Einige der empfehlenswerten Programme sind:
● Disk Drill Basic: Bietet bis zu 500 MB kostenlose Datenwiederherstellung mit einfachem ISO-Image-Erstellung können Daten nach Löschung, Formatierung, Partitionsschäden o.Ä. gerettet werden. Die Software kann in Windows und macOS Betriebssystemen genutzt werden.
● EaseUS Data Recovery Wizard Free: Erlaubt die Wiederherstellung von bis zu 2 GB Daten kostenlos für Windows und macOS. Geeignet ist die Software bei Löschung, Formatierung, Partitionsschäden, Systemabstürze oder Virenbefall.
● Recuva: Bekannt für seinen Tiefenscan, der auch teilweise beschädigte Daten findet, z.B. nach Löschung, Formatierung oder Virusangriff – für Windows ab Version 2003. Die Speichermenge für die kostenfreie Version ist unbegrenzt.
● PhotoRec: Zur Wiederherstellung von Bildern, Videos, Dokumenten von Festplatten, CD-ROMs und verlorenen Bildern (z.B. von der Speicherkarte einer Digitalkamera). Unbegrenzt viele Daten können von Windows, Linux oder macOS Betriebssystemen gerettet werden.
● R-Linux: Speziell entwickelt für Linux-basierte Systeme und UNIX-Betriebssysteme. Die Ausnahme: Version R-Studio, kann in Windows basierten Systemen genutzt werden. Geeignete Schäden sind der Verlust von Partitionen, da die Software spezialisiert auf Ext2/Ext3/Ext4 FS und andere Partitionen ist. Außerdem geeignet ist sie bei Beschädigungen durch Formatierung, Virusangriffen und anderen logischen Schäden. Die Datenmenge ist unbegrenzt.
● Puran File Recovery: Nach Löschung oder Formatierung kann das Tool in Windows Betriebssystemen unbegrenzt viele Daten in der kostenfreien Version wiederherstellen.
● Minitool Power Data Recovery: Bis zu 1 GB kostenlose Datenrettung für Windows, nach versehentlichem Löschen, Formatierung, Partitionsschäden, Systemcrash oder auch Virusangriff.
● TestDisk: Unterstützt viele Betriebssysteme (Windows, Linux, macOS) und kann verlorene Partitionstabellen, nicht bootende Festplatten und versehentlich gelöschte Dateien wiederherstellen. Die Speichermenge ist unbegrenzt, aber das Tool ist recht schwer zu bedienen.
● Wondershare Recoverit: Die kostenlose Version bietet die Wiederherstellung von bis zu 100 MB Daten nach versehentlichem Löschen, Formatierung, Geräteschäden, Virusinfektion, Systemabstürze oder Partitionsschäden. Für Windows und macOS.
Während DIY-Methoden verlockend und kosteneffizient erscheinen können, gibt es bedeutende Risiken, insbesondere, wenn wichtige, geschäftliche Daten ohne Backup vorliegen. Denn ein Faktor ist ausschlaggebend: Die Nutzung von Software zur Datenrettung ist nur sinnvoll, wenn der Datenträger selbst unbeschädigt ist. Bei allen anderen Schäden, also physischem Verschleiß, elektronischen Fehlern oder defekte Bauteile des Speichers, werden von der Software nicht erkannt. Wird sie dennoch angewendet, verursacht der Gebrauch unter Umständen weitere Schäden oder kann einen irreversiblen Datenverlust bedeuten. Hier einige Risiken im Überblick.
● Irreversible Hardwarebeschädigung: Ein unsachgemäßer Wiederherstellungsversuch kann den defekten Datenträger weiter beschädigen. Insbesondere bei physischen Schäden an einem Datenträger können unsachgemäße Handhabung oder der Einsatz ungeeigneter Software die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Datenrettung deutlich verringern.
● Überschreiben von Daten: Die Installation oder Ausführung von Datenrettungssoftware auf demselben Laufwerk, auf dem die verlorenen Daten liegen, kann zu einem Überschreiben der verlorenen Daten führen und diese unwiederbringlich machen.
● Falsche Diagnose der Schadensursache: Ohne tiefgreifendes technisches Verständnis wird oftmals die Ursache des Datenverlusts falsch interpretiert. Die Folge: Die Wiederherstellung ist nicht erfolgreich oder der Versuch verursacht Folgeschäden.
● Verschlimmerung von Hardwareschäden: Wird Software angewendet, wo z.B. die Schreib-Lese-Köpfe aufgrund eines Headcrashs defekt sind, Oberflächenschäden auf den magnetischen Platten vorliegen oder Korrosion nach Wasserschaden einsetzt, werden neue Leseprozesse ausgelöst und die Festplatte weiter belastet. Die Wahrscheinlichkeit einer späteren professionellen Datenrettung wird deutlich geringer.
● Komplexität der Datenwiederherstellung: Bestimmte Arten von Schäden, wie zum Beispiel beschädigte RAID-Systeme oder komplexe Dateisysteme, erfordern spezialisiertes Wissen und Werkzeuge, die über das hinausgehen, was allgemein verfügbare DIY-Software bieten kann.
● Malware und Sicherheitslücken: Wir haben immer wieder Fälle bei uns, bei denen kostenlose oder nicht vertrauenswürdige Datenrettungssoftware mit Malware infiziert war oder Sicherheitslücken aufwies. Für Unternehmen bedeutet dies ein erhebliches Sicherheitsrisiko, da die Kompromittierung sensibler Geschäftsdaten auf dem Spiel steht. Bei wichtigen Daten empfehlen wir dringend den Kontakt zu einem Spezialisten, um das Ausmaß des Befalls einschätzen und vollständig beheben zu können.
● Datenschutzverletzungen: Bei der Wiederherstellung mit beliebiger Freeware besteht das Risiko, dass es sich um eine „Falle“ handelt und anstelle der Recovery-Software Malware installiert wird. Ohne angemessene Sicherheitsvorkehrungen können so z.B. später Daten vom Smartphone abfließen (Datenklau) oder sensible Daten eingesehen werden. Dies ist besonders relevant für Unternehmen, die gesetzlichen Datenschutzvorschriften unterliegen.
● Verlust von Garantieansprüchen: Der Versuch, eigenständig Daten von einem beschädigten Datenträger wiederherzustellen, führt dann zum Verlust von Garantieansprüchen führen, wenn dabei Siegel gebrochen oder spezifische Vorgaben des Herstellers missachtet werden.
Besonders in geschäftlichen Kontexten ist von einer DIY-Datenrettung abzuraten, da das Risiko hoher Folgekosten, Reputationsverlust und letztendlich die Existenz der Firma auf dem Spiel stehen. Im besten Fall werden mit professioneller Wiederherstellung Verzögerungen und Produktivitätsverluste minimiert und die Daten schnellstmöglich wiederhergestellt.
Professionelle Datenrettungsdienste heben sich von kostenfreien Softwarelösungen durch eine Reihe spezifischer Leistungen ab, die auf komplexere und kritischere Datenverlustsituationen abzielen. Zunächst bieten sie eine umfassende Schadensanalyse, die es ermöglicht, die Ursache und das Ausmaß des Problems präzise zu bestimmen. Diese initiale Diagnose ist entscheidend, da sie den Erfolg der nachfolgenden Wiederherstellungsmaßnahmen wesentlich beeinflusst. Im Gegensatz dazu bieten kostenlose Tools oft nur eine begrenzte Analysefähigkeit, die sich hauptsächlich auf leichter identifizierbare Probleme konzentriert.
Ein weiterer bedeutender Unterschied liegt in der Fähigkeit zur Datenwiederherstellung bei physischen Schäden. Professionelle Dienste haben Zugang zu spezialisierten Ausrüstungen und Technologien, darunter Reinraumlabore, die es ermöglichen, Daten unter kontrollierten Bedingungen sicher wiederherzustellen. Diese Einrichtungen sind unerlässlich, um zusätzliche Schäden an den Datenträgern zu vermeiden, insbesondere wenn es um den Ersatz defekter Komponenten oder die Reparatur physischer Schäden geht. Kostenlose Softwarelösungen können in solchen Fällen keine Hilfe bieten, da sie nicht in der Lage sind, mit Hardwaredefekten umzugehen.
Besonders in komplexen Datenrettungsszenarien sind forensische Tools und Reverse-Engineering Wissen von Spezialisten entscheidend. Diese Fähigkeiten ermöglichen es Experten, Daten auch dann zu extrahieren, wenn sie durch komplexe Verschlüsselungsmechanismen geschützt sind – eine Fähigkeit, die kostenfreie Softwarelösungen typischerweise nicht bieten. Darüber hinaus sind professionelle Anbieter in der Lage, Daten nach einem Ransomware-Befall zu entschlüsseln. Ransomware, die Daten verschlüsselt und Lösegeld für deren Freigabe fordert, stellt eine zunehmende Bedrohung dar. Hier setzen spezialisierte Datenrettungsdienste an, indem sie nicht nur die Daten wiederherstellen, sondern auch die verwendete Verschlüsselung brechen können, ohne dass das Lösegeld gezahlt werden muss.
Hinzukommend verfügen professionelle Anbieter über qualifiziertes Personal, das durch ständige Schulungen und Zertifizierungen in Qualitätsmanagement und Datenschutz geschult ist. Fachwissen über die proprietäre Bauweise der Speichermedien ist notwendig, z.B. um entsprechende Ersatzteile zu beschaffen und korrekt zu installieren. Diese Expertise gewährleistet nicht nur eine hohe Erfolgsquote bei der Datenwiederherstellung, sondern auch die Einhaltung strenger Datenschutzrichtlinien, was insbesondere für geschäftliche Anwender von größter Bedeutung ist. Mit über 15-20 Jahren Erfahrung verfügt ein seriöser Datenrettungsspezialist über umfassendes Wissen aus tausenden Vergleichsfällen.
Die Kosten für professionelle Datenrettungsdienste sind zwar höher als die Nutzung kostenfreier Software, doch spiegeln sich darin die Qualität der Dienstleistung, die Erfolgsaussichten und der Umgang mit sensiblen Daten wider. Für private Anwender bedeutet dies eine verlässliche Option, um unwiederbringlich geglaubte persönliche Erinnerungen zu retten, während geschäftliche Anwender von der Sicherheit profitieren können, dass ihre kritischen Geschäftsdaten professionell und vertraulich behandelt werden.
Vor allen in Unternehmen, aber auch für wichtige private Daten ist ein umfassendes Datensicherungskonzept empfehlenswert. Liegt im Notfall dennoch ein Datenverlust kritischer Daten vor, bieten professionelle Datenrettungsdienste gegenüber kostenfreien Softwarelösungen erhebliche Vorteile in Bezug auf Diagnosefähigkeiten, Behandlung physischer Schäden, Expertise und Datenschutz. Diese Aspekte sind ausschlaggebend, wenn es um die Wiederherstellung von wichtigen oder geschäftlichen Daten geht. Wenn es sich dagegen um private und nicht so bedeutsame Daten geht, sind einige Software-Tools hilfreich, um die Daten bei einfachen Problemursachen wiederherzustellen.
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