Categories: Cybersicherheit

Botnets im Darknet ab 99 Dollar erhältlich

Botnets – Netzwerke von Geräten, die mit Malware infiziert sind und für Cyberangriffe genutzt werden können – sind laut einer aktuellen Analyse von Kaspersky im Darknet bereits ab 99 Dollar verfügbar. Das illegale Marktangebot ist dabei vielfältig: Die Preise können je nach Qualität des jeweiligen angebotenen Botnets auf bis zu 10.000 Dollar steigen.

In einigen Fällen ist auch die Entwicklung individueller Botnets möglich. Diese speziell angepassten Botnets sollen über spezifische Infektionsprozesse, Malware-Typen, Infrastruktur und Umgehungstechniken verfügen. Die Kosten hierfür beginnen Kaspersky zufolge bei 3000 Dollar und sind nicht auf eine bestimmte Preisspanne beschränkt.

Neben einmaligen Käufen können die Botnets auch gemietet oder als geleakter Quellcode für einen symbolischen Preis erworben werden. Die Preise reichen von 30 bis 4800 Dollar pro Monat beziehungsweise 10 bis 50 Dollar für geleakte Quellcodes für Botnets. Seit Anfang 2024 haben Kaspersky-Experten nach eigenen Angaben mehr als 20 Angebote für Botnets zum Mieten oder Verkauf in Darknet-Foren und Telegram-Kanälen beobachtet.

„Mirai ist wohl das berüchtigtste Beispiel für ein Botnet. Es durchsucht das Internet nach IoT-Geräten mit schwachen Standard-Passwörtern und verwendet eine Reihe bekannter Standardanmeldeinformationen, um Zugriff zu erhalten und sie zu infizieren“, sagte Alisa Kulishenko, Sicherheitsexpertin bei Kaspersky. „Die infizierten Geräte werden dann Teil des Botnets, das ferngesteuert werden kann, um verschiedene Arten von Cyberangriffen durchzuführen.“

Die potenziellen Einnahmen aus Angriffen mit Botnets lohtnen sich für Cyberkriminelle oftmals sehr, so die Expertin weiter. Denn diese Botnets ermöglichten beispielsweise illegales Krypto-Mining oder Ransomware-Angriffe; bei letzteren beliefen sich die durchschnittlichen Lösegeldzahlungen auf zwei Millionen US-Dollar. „Die meisten dieser illegalen Geschäfte im Darknet erfolgen privat, über persönliche Nachrichten, und die ‚Partner‘ werden in der Regel aufgrund ihres Rufs, beispielsweise aufgrund von Forenbewertungen, ausgewählt.“

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

3 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

7 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

1 Woche ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Woche ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Woche ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago