Categories: Cybersicherheit

Nach Verkaufsverbot: Kaspersky zieht sich aus US-Markt zurück

Der russische Sicherheitsanbieter Kaspersky zieht sich aus dem US-Markt zurück. Das bestätigte das Unternehmen gegenüber BBC News. Es reagiert damit auf das im Juni von der US-Regierung verhängte Verkaufsverbot, das auch die Verteilung von Updates und Virendefinitionen untersagt.

Kaspersky habe die „traurige und schwierige Entscheidung getroffen“, den Geschäftsbetrieb in den USA einzustellen, „da die Geschäftsmöglichkeiten in diesem Land nicht mehr gegeben sind“, heißt es in dem Bericht. „Ab dem 20. Juli 2024 wird Kaspersky seine US-Aktivitäten schrittweise abbauen und Stellen in den USA streichen.“

Das US-Wirtschaftsministerium wirft Kaspersky vor, mit dem russischen Militär und den Geheimdiensten zusammenzuarbeiten. Zudem soll das Unternehmen die Cyberspionageziele der russischen Regierung unterstützen. Das verhängte Verkaufsverbot tritt ebenfalls am 20. Juli in Kraft – über die Website von Kaspersky können die betroffenen Produkte schon jetzt nicht mehr erworben werden.

Kaspersky wies die Vorwürfe im Juni erneut in einer Stellungnahme zurück und betonte, dass seine Threat-Intelligence-Produkte sowie seine Angebote für Cyber Security Trainings weiterhin verfügbar seien. „Kaspersky ist nicht an Aktivitäten beteiligt, die die nationale Sicherheit der USA bedrohen. Das Unternehmen hat mit seinen Reports und seinem Schutz vor einer Vielzahl von Bedrohungsakteuren, die es auf die Interessen der USA und ihrer Verbündeten abgesehen haben, tatsächlich sogar einen wichtigen Beitrag geleistet. Kaspersky beabsichtigt, alle rechtlich verfügbaren Optionen zu nutzen, um seine derzeitigen Geschäftsaktivitäten und -beziehungen aufrechtzuerhalten.“

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

CopyRhadamantys greift weltweit Unternehmen an

Ausgeklügelte Phishing-Kampagne verwendet eine weiterentwickelte Version der Rhadamanthys-Stealer-Malware.

2 Tagen ago

Facebook Marketplace: EU verhängt Geldbuße von fast 800 Millionen Euro gegen Meta

Die EU-Kommission kritisiert die Verknüpfung von Facebook und dem hauseigenen Online-Kleinanzeigendienst. Sie sieht darin einen…

2 Tagen ago

Umfrage: Angestellte in Deutschland unterschätzen NIS-2-Richtlinie

Fast zwei Drittel halten jedoch eine Umsetzung aller Vorgaben von NIS 2 bis Jahresende für…

3 Tagen ago

Kostenloser Dekryptor für ShrinkLocker

Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.

3 Tagen ago

Malwarebytes warnt vor Betrugsmaschen beim Weihnachtseinkauf

In der Vorweihnachtszeit ist vor allem Malvertising auf dem Vormarsch. Cyberkriminelle locken Nutzer über schädliche…

3 Tagen ago

Bedrohungsindex: Deutliche Zunahme von Infostealern im Oktober

Dazu trägt unter der Infostealer Lumma-Stealer bei. Hierzulande dominiert der Infostealer Formbook die Malware-Landschaft.

4 Tagen ago