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Quantentechnologien: Wirtschaft sieht Deutschland vorne

Deutschland kann führend in der Entwicklung und Anwendung von Quantum Computing werden. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 87 Unternehmen, die bereits als Anbieter oder Anwender von Quantentechnologien aktiv sind oder entsprechende Planungen haben, im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Die Untersuchung sei nicht repräsentativ, zeige aber ein aussagekräftiges Stimmungsbild, so der Verband.

So sagen 5 Prozent der befragten Unternehmen, dass Deutschland bei der Forschung zu Quantentechnologien weltweit an der Spitze liegt. Satte 60 Prozent zählen es zu den Vorreitern. Nur ein Viertel (28 Prozent) sieht Deutschland unter den Nachzüglern. Und lediglich 2 Prozent der Unternehmen glauben, Deutschland habe den Anschluss verpasst. Demgegenüber gehen drei Viertel (77 Prozent) davon aus, dass Deutschland weltweit führend bei der Entwicklung und Anwendung von Quantentechnologie werden kann.

„Quantentechnologien bieten enorme Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichsten Branchen, von der Optimierung von Lieferketten über die Medikamentenforschung bis hin zur Vorhersage von Extremwetterereignissen. Deutschland hat sich in der Quantentechnologie eine hervorragende Ausgangsposition erarbeitet, nun muss es uns gelingen, diese in marktgängige Produkte und Lösungen zu überführen“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Herausforderungen

Die größte Herausforderung für den Einsatz von Quantentechnologien im eigenen Unternehmen ist für die Befragten dabei die noch unausgereifte Technologie (55 Prozent) sowie der unklare wirtschaftliche Nutzen (43 Prozent). 39 Prozent nennen eigene Investitionen in andere Zukunftstrends als Herausforderung für ein Engagement bei Quantentechnologien, 38 Prozent vermissen praktische Anwendungsbereiche und 38 Prozent beklagen eine noch ungenügende Standardisierung.

Um die Diskussion über den Einsatz von Quantentechnologien im Unternehmen voranzutreiben, wünschen sich 59 Prozent die finanzielle Förderung von Quantum-Projekten zur Anwendungsentwicklung, 52 Prozent eine bessere Information über marktfähige Anwendungen und 51 Prozent einen Austausch mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen. 45 Prozent sprechen sich für einen niedrigschwelligen Zugang zu entsprechender Hardware und Infrastruktur aus. Einem Drittel würde ein Austausch mit Unternehmen helfen, die bei der Quantentechnologie bereits weiter sind (37 Prozent) und 36 Prozent sehen einen Hebel im Ausbau der Forschungsaktivitäten zum Thema.

Aktuell haben Quantentechnologien für 47 Prozent der befragten Unternehmen eine zentrale (18 Prozent) oder eher große Bedeutung (29 Prozent) für die Geschäftstätigkeit. In fünf Jahren soll der Anteil auf 56 Prozent gestiegen sein. 19 Prozent gehen davon aus, dass Quantentechnologien dann bereits eine zentrale Bedeutung für ihr Geschäft haben, 37 Prozent eine eher große Bedeutung. 9 von 10 (91 Prozent) Unternehmen sprechen sich dafür aus, dass die Bundesregierung eine langfristige Strategie zur Förderung von Quantentechnologie in Deutschland entwickelt.

Manuel

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