Amazon Prime Deal Days: Phishing-Mails und Scam-Seiten

Am 8. und 9. Oktober 2024 bietet Amazon zu seinen Prime Deal Days allen Prime-Mitgliedern wieder exklusive Rabatte an und Cyber-Kriminelle versuchen abermals aus der gestiegenen Kaufbereitschaft Kapital zu schlagen. Checkpoint hat über 1000 neu registrierte, auf Amazon bezogene Domains identifiziert, von denen 88 Prozent als bösartig oder verdächtig eingestuft wurden. Eine von 54 enthielt den Begriff „Amazon Prime“. Viele dieser Domains waren noch nicht aktiv, könnten aber für Phishing-Angriffe genutzt werden. Eine so geparkte Domain ist ein registrierter Domainname, der derzeit nicht für eine Website oder einen E-Mail-Hosting-Dienst verwendet wird. Stattdessen wird er für eine spätere Verwendung bereitgehalten. Folgende Beispiele für betrügerische Domains im Zusammenhang mit Amazon sind:

  • amazonprimemotels[.]com
  • amazonprimeresort[.]com
  • amazonprimeresorts[.]com
Diese betrügerische Website bietet Sonderangebote an und nutzt das offizielle Amazon-Logo mit leichten Änderungen (Quelle: Check Point Software Technologies Ltd.).

Zudem hat CPR über 100 verschiedene betrügerische E-Mails beobachtet, die im Zusammenhang mit den Prime Deal Days an Organisationen und Verbraucher verschickt werden. In einer Reihe dieser E-Mails geben sich die Betrüger als Amazon Financial Services aus und fordern die Verbraucher auf, ihre Zahlungsmethoden zu aktualisieren. Betrüger kontaktieren Prime-Mitglieder sogar mit unaufgeforderten Anrufen, in denen sie auf dringende Probleme mit dem Konto hinweisen und nach Zahlungsinformationen fragen.

E-Mails besonders aufmerksam prüfen

Diese Art von Phishing-Versuchen kann jeden treffen – Mitarbeiter von Unternehmen und Organisation jeder Art, von der Beschaffungsabteilung über Verwaltungsassistenten bis hin zu Führungskräften. Langfristig können Opfer und Organisationen dadurch finanzielle Verluste, Rufschädigung der Marke, Vertrauensverlust der Kunden, Ressourcen-Engpässe und Identitätsdiebstahl erleiden. Da die Big Deal Days von Amazon Prime näher rücken, wird Verbrauchern empfohlen, besonders aufmerksam zu sein und bei E-Mails, die sich auf Prime-Mitgliedschaften und Bestellbestätigungen beziehen, besonders vorsichtig zu sein.

Einige Betrüger rufen auch unaufgefordert an, um Prime-Mitglieder darüber zu informieren, dass etwas mit ihrer Mitgliedschaft nicht stimmt und dass Bankkonto- oder andere Zahlungsinformationen erforderlich sind, um ein bestimmtes Konto wiederherzustellen. Die Entwicklung und der Einsatz von Betrugsmaschen ist für Cyber-Kriminelle durch künstliche Intelligenz außerdem einfacher als je zuvor geworden. Im Gegenzug wird es immer schwieriger, Betrugsversuche zu erkennen. Organisationen wird empfohlen, in verbesserte IT-Sicherheitsmaßnahmen, wie Anti-Phishing-Technologie, zu investieren, um Phishing-Versuche zu verhindern.

Links eine Aufforderung zur Eingabe von Zahlungsinformationen nach einer scheinbar fehlgeschlagenen Transaktion, rechts eine fingierte Benachrichtigung zum Abschluss einer Prime-Mitgliedschaft. (Quelle: Check Point Software Technologies Ltd.).

Genau hinschauen und keine persönlichen Daten weitergeben

Ein paar Tipps, wie man sich gegen Cyberkriminalität schützen kann.

URLs sorgfältig prüfen
Nutzer sollten auf Rechtschreibfehler oder Websites mit einer anderen Top-Level-Domain (z. B. .co statt .com) achten. Diese Nachahmer-Websites mögen normal aussehen, sind aber darauf ausgelegt, Daten zu stehlen.

Sichere Passwörter erstellen
Vor den Prime Deal Days sollten Käufer sicherstellen, dass ihr Amazon-Passwort stark und nicht zu knacken ist, damit ihr Konto vor unbefugtem Zugriff geschützt ist.

Auf HTTPS achten
Verbraucher sollten darauf achten, dass die URL der Website mit „https://“ beginnt und ein Vorhängeschloss-Symbol anzeigt, das auf eine sichere Verbindung hinweist.

Keine persönlichen Informationen weitergeben
Nutzer sollten es tunlichst vermeiden, persönliche Daten wie ihren Geburtstag oder ihre Sozialversicherungsnummer an Online-Händler weiterzugeben.

Vorsicht im Umgang mit E-Mails
Phishing-Angriffe vermitteln oft Dringlichkeit, um ihre Opfer zu verleiten, auf Links zu klicken oder Anhänge herunterzuladen. Nutzer sollten die Quelle immer kritisch überprüfen.

Skepsis angesichts unrealistischer Angebote
Wenn ein Angebot zu gut ist, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich. Nutzer sollten dem gesunden Menschenverstand vertrauen und von verdächtigen Angeboten die Finger lassen.

Kreditkarten verwenden
Beim Online-Shopping sollte man eher Kreditkarten als Debitkarten verwenden, da diese einen besseren Schutz bieten und im Falle eines Diebstahls weniger Haftungsrisiken bergen.

Roger Homrich

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