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Urteil: Google muss Play Store für App-Stores von Drittanbietern öffnen

Ein US-Bundesrichter hat angeordnet, dass Google weitreichende Maßnahmen ergreifen muss, um seinen App-Store Google Play auf Android zu öffnen. Auslöser ist eine von Epic Games im Jahr 2020 eingereichte Klage, wonach der Play Store und der Abrechnungsdienst Google Play ein illegales Monopol darstellen sollen.

Dem Entscheidung von Richter James Donato zufolge muss Google nun konkurrierende App-Stores auf Google Play verbreiten. Zudem muss das Unternehmen den gesamten Google Play-Katalog für Konkurrenten zugänglich machen, es sei denn, Entwickler entscheiden sich individuell dagegen.

Die Geschworenen stellten außerdem fest, dass viele der Vereinbarungen, die Google mit Unternehmen wie Spieleentwicklern und Telefonherstellern getroffen hatte, wettbewerbswidrig waren. Das Urteil genehmigt des Weiteren viele der von Epic geforderten Abhilfemaßnahmen. Googles Argumente, dass diese unangemessen aufwändig, teuer oder zeitraubend wären, wurden indes zurückgewiesen.

Einer Forderung von Epic entsprach das Gericht jedoch nicht. Die Maßnahmen sind lediglich für drei Jahre gültig. Epic hatte einen Zeitraum von sechs Jahren gefordert. Das Gericht weigerte sich außerdem, Google daran zu hindern, Android-APIs an Google Play zu binden.

„Die Bestimmungen zielen darauf ab, das Spielfeld für den Eintritt und das Wachstum von Konkurrenten zu ebnen, ohne Google übermäßig zu belasten“, schrieb Donato in der Urteilsbegründung. „Wenn der Wettbewerb ins Spiel kommt und die Netzwerkeffekte, von denen Google Play in unfairer Weise profitiert, abnehmen, sollte Google als Wettbewerber nicht übermäßig eingeschränkt werden.“

Als Reaktion auf das Urteil erklärte Google, die Änderungen würden „eine Reihe unbeabsichtigter Folgen haben, die den amerikanischen Verbrauchern, Entwicklern und Geräteherstellern schaden werden“. Das Unternehmen bat zudem um eine vorläufige Aussetzung der Maßnahmen und kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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