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Surfen im Zug: 200 Mbit/s auf 99 Prozent der Hauptstrecken

DB-Angaben zufolge stellt die Deutsche Telekom Bahnreisenden auf 99 Prozent der Hauptverkehrsstrecken (insgesamt 7.800 Kilometer) mindestens 200 Mbit/s Bandbreite zur Verfügung. Im Vergleich zum Beginn der Kooperation im Jahr 2021 sei dies ein Zuwachs von zwölf Prozentpunkten. Auf 95 Prozent der Hauptverkehrsstrecken stünden sogar 300 Mbit/s und mehr zur Verfügung.

Eine entsprechende Steigerung gebe es auch bei der 200 Mbit/s-Versorgung sogenannter fahrgaststarker Strecken (13.800 Kilometer), wo der Wert um über 20 Prozentpunkte von 73 auf heute 94 Prozent gestiegen sei. Auch auf Nebenstrecken (12.000 Kilometer) sei die Mobilfunkabdeckung deutlich erweitert worden. Laut Bahn sind diese heute zu gut 96 Prozent mit 100 Mbit/s versorgt. Vor drei Jahren seien es knapp 83 Prozent gewesen.

Netzausbau

Im Rahmen der Kooperation zwischen DB und Deutscher Telekom wurde ein dreistelliger Millionenbetrag investiert. Die genaue Höhe wurde nicht genannt. Dafür jedoch einige Eckwerte zum Ausbau der technischen Infrastruktur. So wurden laut Bahn seit Sommer 2021 rund 5.500 Streckenkilometer neu mit Breitband versorgt. Insgesamt 470 neue Mobilfunkmasten wurden aufgebaut und rund 1.900 bestehende Standorte technisch erweitert und modernisiert.

Eine Reihe von Strecken seien mittlerweile so ausgeleuchtet, dass das Mobilfunknetz entlang der Schiene keine Funklöcher mehr habe, so die Bahn weiter. Dazu zählen etwa Frankfurt–Nürnberg–München, Karlsruhe–Basel, Frankfurt–Köln (linksrheinisch), Köln–Düsseldorf–Dortmund, Frankfurt–Kassel–Hannover, Berlin–Leipzig–Erfurt–Nürnberg-München, Hamburg–Bremen, Saarbrücken–Mannheim sowie Dresden–Leipzig.

Auch wenn die 2021 vereinbarten Ausbauziele somit früher als geplant erreicht wurden, wollen beide Unternehmen die Zusammenarbeit fortsetzen und insbesondere die Mobilfunkversorgung in Tunneln weiter verbessern. Aus Sicherheitsgründen kann Mobilfunktechnik dort nur eingebaut werden, wenn die Tunnel für den Zugverkehr komplett gesperrt sind. Von den 400 bereits ausgebauten Tunneln habe die Telekom mehr als 100 Tunnel an ICE-Strecken noch einmal besser ausgeleuchtet, weitere sollen folgen, so die Bahn weiter.

Durchlässigere Scheiben

Zudem investiert die DB in Scheiben, die das Mobilfunksignal besser ins Wageninnere lassen. Bei diesen sogenannten mobilfunkdurchlässigen Scheiben wird ein feines Muster in die hauchdünne Metallschicht gelasert, die die Wagen gegen die Sonneneinstrahlung schützt. Die mobilfunkdurchlässigen Fenster ersetzen Schritt für Schritt die bisherigen Repeater, die Signale über Antennen auf den Wagen empfangen und in den Innenraum leiten.

Neue Züge wie der ICE 3neo werden ab Werk mit mobilfunkdurchlässigen Scheiben statt mit aufwändigen Repeatern ausgerüstet. Bei Zügen, die schon seit vielen Jahren zuverlässig fahren, nutzt die DB ein innovatives Laser-Verfahren, um die Scheiben nachträglich mit einem feinen Muster in der Metallschicht mobilfunkdurchlässig zu machen. Die Technologie steht seit kurzem für den Bahnsektor zur Verfügung. So lässt sich der Handyempfang an Bord nachhaltig verbessern. Für die Bearbeitung von mehr als 70.000 Fensterscheiben ihrer Fernverkehrszüge investiert die DB rund 50 Millionen Euro.

Manuel

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