Windows Server: Microsoft kündigt Support-Ende für VPN-Protokolle PPTP und L2TP an

Microsoft hat in einem Blogeintrag zwei Änderungen für Windows Server angekündigt. Der Softwarekonzern stuft die VPN-Protokolle Point-to-Point Tunneling Protocol (PPTP) und Layer 2 Tunneling Protocol (L2TP) für künftige Versionen von Windows Server als veraltet ein. Nach einer nicht näher genannten Übergangszeit sollen beide Protokolle zudem aus dem Server-Betriebssystem entfernt.

Für Nutzer hat die Ankündigung jedoch keine kurzfristigen Folgen. Die Weiterentwicklung beider Protokolle wurde zwar mit sofortiger Wirkung eingestellt, Microsoft verspricht aber, PPTP und L2TP zu unterstützen, solange sie nicht aus Windows Server entfernt wurden. Bis dahin sind beide Protokolle also weiterhin uneingeschränkt nutzbar.

Langfristig will Microsoft den Support für PPTP und L2TP vor allem aus Sicherheitsgründen beenden. „PPTP und L2TP haben sich in der Welt der VPN-Technologie als zuverlässige Arbeitspferde erwiesen. Mit der zunehmenden Raffinesse von Cyber-Bedrohungen haben diese Protokolle jedoch an Effektivität eingebüßt und bieten nicht mehr die erforderliche Sicherheit zum Schutz unserer Daten. Ihre Schwachstellen sind gut dokumentiert, und sie reichen nicht mehr aus, um die aktuellen Sicherheitsstandards zu erfüllen“, teilte das Unternehmen mit.

In dem Blogeintrag rät Microsoft zu einen Umstieg auf SSTP oder IKEv2. „Um sicherzustellen, dass Sie weiterhin von der bestmöglichen Sicherheit profitieren, empfehlen wir den Wechsel zu Secure Socket Tunneling Protocol (SSTP) und Internet Key Exchange Version 2 (IKEv2). Diese Protokolle bieten erweiterte Sicherheitsfunktionen, schnellere Verbindungsgeschwindigkeiten und eine höhere Zuverlässigkeit.“

Darüber hinaus macht Microsoft darauf aufmerksam, das ausgehende VPN-Verbindungen mit PPTP und L2TP auch in künftigen Version von Windows Server und Windows Clients möglich sein werden. Jedoch wird der VPN-Server Windows RRAS Server keine VPN-Verbindungen mehr über die beiden Protokolle akzeptieren. Weitere Informationen hält Microsoft in einem Support-Artikel bereit.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Chrome 130 schließt 17 Sicherheitslücken

Betroffen sind Chrome für Windows, macOS und Linux. Der schwerwiegendste Fehler steckt in der Komponente…

1 Tag ago

Cyberbedrohungen: Deutschland ist digital nur „bedingt abwehrbereit“

Ein Viertel der Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung spricht sogar vom Fehlen jeglicher Abwehrbereitschaft. Die…

1 Tag ago

Ransomware-Angriffe führen häufig auch zu Datenverlusten

Der Anteil steigt der Vorfälle mit Datenverlusten steigt 2024 deutlich an. Einige Unternehmen melden nach…

1 Tag ago

Identitätsdiebstahl post mortem – Deepfakes aus dem Jenseits?

60 Prozent der Deutschen befürworten, dass Onlinenutzer per Testament darüber verfügen, was im Todesfall mit…

2 Tagen ago

ISG-Studie: Hohe SASE-Nachfrage treibt deutschen SDN-Markt

Werkzeuge und Architekturkonzepte wissen zu überzeugen. Zudem wächst die Zahl der Dienstleister mit ausreichender Umsetzungsexpertise.

2 Tagen ago

Studie: Cyberattacken haben auch psychische Auswirkungen auf Opfer

Eine Studie von Akamai deckt Folgen wie emotionaler Stress und Rückgang des Selbstwertgefühls auf. Ein…

2 Tagen ago