83 Prozent der Bundesbürger können sich laut einer im März 2024 veröffentlichten Bitkom-Studie das Leben ohne Smartphone nicht mehr vorstellen. Insbesondere die 16- bis 29-Jährigen greifen gefühlt minütlich danach. Sie nutzen das Gerät im Schnitt drei Stunden am Tag.
Auch für viele Jüngere ist das eigene Smartphone längst eine Selbstverständlichkeit. Trotz Ermahnungen der Eltern, das Handy beim Lernen oder Essen aus der Hand zu legen, ist es ständiger Alltagsbegleiter. Eine positive Nachricht: Sich kurz mit dem Smartphone abzulenken, kann sich positiv auf die Stimmung der Kinder auswirken.
Ein Video auf TikTok anschauen, die Nachricht der besten Freundin auf WhatsApp lesen oder Hearts online spielen – viele Bundesbürger lenken sich in langweiligen Situationen mit dem Handy ab. Das gilt bereits für die Kleinsten. Dabei sehen es Eltern ungern, wenn ihr Nachwuchs unablässig auf den Bildschirm schaut.
Auf Dauer kann eine übermäßige Smartphonenutzung negative Folgen nach sich ziehen. Jedoch belegt eine US-amerikanische Studie aus dem Jahr 2024, dass eine kurze Interaktion mit dem Handy die Laune verbessern kann.
Die Studie wurde an 200 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren durchgeführt. Der Großteil von ihnen fühlte sich besser, je länger er das Smartphone gebrauchen durfte.
Das klingt zunächst unbedenklich. Allerdings warnen die Forschenden, dass junge Menschen das Handy dadurch zur Stimmungsregulierung nutzen könnten. Das Risiko einer Smartphonesucht droht.
Die Verbesserung des Gemütszustands durch die Smartphonenutzung setzt bei Kindern und Jugendlichen schneller und stärker ein als bei Erwachsenen. Bereits frühere Studien konnten nachweisen, dass die Laune von Handynutzern steigt, wenn sie:
Die kurzzeitige Ablenkung vom stressigen Alltag kann positive Folgen haben. Sie unterhält, lenkt von aktuellen Belastungen ab und hebt dadurch die Stimmung. Ein Erholungseffekt entsteht.
Allerdings kann sich dieses Mood Management, die erlernte Stimmungsregulierung, ins Negative verkehren. Das geschieht, wenn Kinder und Jugendliche ihre Emotionen ohne das Smartphone nicht mehr bewältigen können. Ebenso besteht die Gefahr, dass überwindbaren Hindernissen – etwa Langeweile – stets mithilfe des Handys aus dem Weg gegangen wird.
In einer langweiligen oder nach einer stressigen Situation zum Smartphone zu greifen, ist kein problematisches Verhalten – weder bei Erwachsenen noch bei Kindern und Jugendlichen. Stattdessen kann eine kurzzeitige Ablenkung am Handy dabei helfen, Stress abzubauen.
Zum Problem wird die Smartphonenutzung, wenn sie permanent zur Bewältigung von unangenehmen Gefühlen zum Einsatz kommt. Eltern sollten daher darauf achten, wie oft und lange ihre Kinder das Handy nutzen.
Ein Viertel der deutschen 10- bis 17-Jährigen zeigte bereits 2023 bei Social-Media-Diensten wie TikTok und Instagram ein „riskantes Nutzungsverhalten“. Sechs Prozent von ihnen wiesen sogar ein Suchtverhalten auf. Der gelegentliche Griff zum Handy, um sich kurz abzulenken, ist jedoch kein Grund zur Sorge.
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