HPE baut am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften einen neuen Höchstleistungsrechner. Der Supercomputer mit dem Namen Blue Lion soll ab 2027 in Betrieb gehen und als System des Gauss Centre for Supercomputing (GCS) nationale Wissenschaftsprojekte unterstützen.
Die Gesamtkosten werden auf 250 Millionen Euro geschätzt. An der Finanzierung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) beteiligt. In dem Betrag sind die Betriebskosten bis 2032 enthalten.
Die Architektur von Blue Lion ist so konzipiert, dass er klassische Workflows aus dem High-Performance Computing (HPC) und Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) ausführen und miteinander kombinieren kann. „Immer mehr Forschende setzen bei ihren Modellierungen von Strömungen, Turbulenzen oder Klimaereignissen auf Surrogat-Modelle, für die klassische Simulationsberechnungen mit Mustererkennung oder statistischer Datenanalyse kombiniert werden. So können sie mehr Szenarien in kürzerer Zeit berechnen oder Modelle mit aufwändigeren Berechnungen erweitern“, teilte HPE mit.
Das System basiert auf Technologie von HPE-Cray sowie Prozessoren und Beschleunigern von Nvidia. Als Hochleistungs-Interconnect kommt HPE Slingshot zum Einsatz, was 400 Gigabit Daten pro Sekunde transportiert. Außerdem soll es damit möglich sein, Aufträge auf das gesamte System zu skalieren. Außerdem soll Blue Lion ungefähr das 30fache der Rechenleistung von SuperMUC-NG erreichen, dem aktuellen Supercomputer des Leibniz-Rechenzentrums.
Des Weiteren kündigte HPE an, dass Blue Lion zu 100 Prozent direkt flüssiggekühlt wird. „Dafür fließt bis zu 40 Grad warmes Wasser in Kupferrohren durch die Racks. Die Wasserkühlung macht die Abwärme des Systems nutzbar – schon heute klimatisiert und heizt das LRZ damit seine Büros und könnte weitere Institute in der Nachbarschaft versorgen. Die energieeffiziente Kühlung senkt die Betriebskosten und die Kohlendioxidemissionen. Blue Lion benötigt zudem deutlich weniger Platz, weil Serverschränke dichter gepackt werden können“, ergänzte HPE.
Der SuperMUC wird im aktuellen Supercomputer-Ranking von Top500.org mit einer Leistung von 19,48 Petaflops geführt – weltweit liegt das System damit auf Rang 64. Bei Aufnahme des Betriebs im Jahr 2018 reichte diese Rechenleistung im internationalen Vergleich für Rang 8.
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