Die Moskauer Kaspersky Labs haben angekündigt, eine Zweigstelle ihrer Antiviren-Softwarefirma in Kalifornien zu eröffnen. „Jede Firma will sich selbst vermarkten“, so das Credo der russischen Firmenchefin Natalya Kaspersky. „Die umfassende Informationspolitik ist das Geheimnis unserer Aggressivität. Für uns ist es sehr wichtig, die Leute zu warnen. Dafür tragen wir die Verantwortung.“
Einigen Beobachtern geht Kapersky mit seiner Marketing-Politik jedoch zu weit. Sie werfen Kaspersky vor, so häufig „Wölfe“ zu schreien, dass niemand mehr die Warnungen ernst nimmt. Von den letzten zehn Warnungen, die Kaspersky veröffentlicht hat, taucht kein einziger in der „meist verbreiteste Viren“-Liste von Konkurrenz Sophos auf. Kaspersky meldet Viren auch, wenn sie nur das Potential zur Verbreitung haben. So haben die Russen auf „W2K.stream“ aufmerksam gemacht, obwohl sie selber schreiben „Kaspersky hat keine Infektionen feststellen können, doch der Virus hat die Fähigkeit und Möglichkeit, sich zu verbreiten.“
Als sich die Kaspersky-Meldung vom Timofonica-Handy-Virus als unbegründet erwies, sagte der Vizepräsident der Sicherheits-Abteilung bei Computer Associates, Simon Perry, „Der Firma sind PR-Geschichten wichtiger als ihr allgemeiner Bildungsauftrag.“
Sophos-Sprecher Graham Cluley sagt zu dem Thema: „Kaspersky sind einige der schlimmsten Rückfalltäter. Für uns wird es mittlerweile langweilig, denn wir verbringen unsere ganze Zeit damit zu überlegen, wie wir unseren Usern sagen können ‚Kein Problem. Machen Sie sich keine Sorgen‘.“
Aber Natalya Kaspersky macht sich wegen dieser Kollegenschelte wenig Gedanken. „Ich finde dass Network Associates in vielerlei Hinsicht aggressiver ist als wir. Diese Firmen versuchen sich so zu benehmen, als würden wir nicht existieren. Warten wir ab, wie die Situation in fünf Jahren aussieht.“
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