Ein neuer Job für Ron Sommer nach seinem Abgang bei der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) wird nicht lange auf sich warten lassen. Nicht dass er es nötig hätte, schließlich sollen seine geschätzten jährlichen Bezüge von bis zu 3,5 Millionen Euro bis zum Ende seines Vertrages im Jahr 2005 weiterlaufen. Doch ein Vollblutmanager wie Sommer brauche mit seinen 52 Lenzen eine sinnvolle Beschäftigung, „um fit zu bleiben“, sagt Manfred Brücks vom Personaldienstleister Adecco. Experten halten ihn durchaus für vermittelbar.
„Jemanden, der so weit oben stand, den kann man nur wieder oben einsetzen, ansonsten wäre das ein Gesichtsverlust“, meint Wolfgang Gerke, Professor für Bank- und Börsenwesen an der Universität Erlangen-Nürnberg. „Wer aus einem DAX-Unternehmen kommt, dreht kein kleines Rad mehr“, pflichtet auch Gerd Schmidt, Geschäftsführer der Headhunting-Firma Eric Salmon & Partners bei. „Sommer wird irgendwo wieder eine Nummer-Eins-Position anstreben.“
Spektakulär gescheiterte Firmenchefs, die schon bald bei einem anderen Großunternehmen ans Ruder durften, sind keine Seltenheit. Prominentestes Beispiel in Deutschland ist Bernd Pischetsrieder. Im Februar 1999 musste er wegen der Milliardenverluste bei Rover als BMW-Chef vorzeitig seinen Hut nehmen. Heute ist er Vorstandsvorsitzender beim Konkurrenten VW. Damit kann auch Sommer hoffen. Experten verweisen darauf, dass er es immerhin geschafft hat, aus einer Mammut-Behörde ein dynamisch und international agierendes Unternehmen zu machen. Diese Qualifikation könnte in ähnlichen Fällen wieder gebraucht werden, ist sich Irina Fachberger, Geschäftsführerin der Adecco Management GmbH sicher. Auch ein Beraterposten für andere Unternehmen auf dem Weg vom Staatskonzern in die Marktwirtschaft würde Sommer gut zu Gesicht stehen, glaubt die Fachfrau.
Genau davon habe der Ex-Telekom-Chef die Nase voll, kontert Kollege Schmidt. Sommer werde nach dem Gezerre um seine Ablösung sicherlich nicht wieder in ein derart politisch beeinflusstes Unternehmen gehen. Beweisen könnte sich der arbeitslose Sommer auch an einem sanierungsfähigen Unternehmen, glaubt Gerke. „Das wäre eine große Chance und echte Herausforderung.“ Adecco-Experte Brücks sieht das ähnlich: „Sommer könnte ein Jahr lang den Sanierer – den Bösen – spielen. Ist die Firma aus dem Gröbsten raus, macht er Platz für den Guten. Dann ist er auch wieder der ‚Große Ron‘.“
„Sommer ist kein Top-Manager, er ist nicht souverän“, hält Schmidt dagegen. Der Ex-Telekom-Chef sei vielmehr ein „Stratege, jemand der im Hintergrund die Fäden zieht, ein brillianter Kopf mit großem Ego, aber ohne starke Persönlichkeit.“ Er werde sich aber hierzulande nicht mit einer Nummer-Zwei-Position zufrieden geben, ist sich der Headhunter sicher. Aber selbst unter den Großen sei derzeit nicht viel Auswahl. „Deutschland hat nichts für einen Ron Sommer. Siemens passt nicht zu ihm und Vodafone ist wegen der Branchennähe auch kein Thema.“ Schmidt glaubt, dass Sommer zu einem amerikanischen Unternehmen wechselt, auch um jeglichem politischen Einfluss zu entgehen. Doch vorher sollte sich der Ex-Telekom-Chef eine Auszeit gönnen, rät Gerke. „Er hat seine Fehler noch nicht erkannt. Ein längerer Urlaub könnte zu mehr Realitätsbewusstsein betragen“, meint der Universitäts-Professor.
„Zu einem Zeitpunkt, in dem die Volksaktie im Sinkflug ist, sich eine satte Gehaltserhöhung zu genehmigen, war ein dämlicher Patzer“, pflichtet der Personalexperte Schmidt bei. Diesen Fehler dann nicht einmal einzusehen, darin unterscheide sich Ron Sommer jedoch kaum von anderen Vorstandschefs, meint Schmidt: „Die haben alle ein bisschen die Bodenhaftung verloren.“
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4 Kommentare zu Auf Ron Sommer wartet bereits ein neuer Job
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"Nur einen Sommer lang" oder " Ich weiß was du letzten Sommer gemacht hast"
Also ich denke mal Opel könnte auch einen "Strategen" gebrauchen.Wäre ja auch in gewisser Weise ein US Unternehmen (GM).<br />
Oder Ford will doch auch schon lange VW haben.Wie wäre es mit Pischetsrieder gegen Sommer.<br />
Denkbar wäre auch noch der Posten des DB AG Chefs da ist ja wohl auch nicht mehr alles so Klasse.<br />
Europa bräuchte da eigentlich auch eine neues Flugüberwachungssystem.<br />
Nach Crash übern Bodensee wäre da doch auch ein Job für einen CRASH erfahrenen Manager frei.<br />
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Es findet sich da schon was.<br />
Als Vorbild schlage ich Birgit Breul vor.<br />
Erst Niedersachsen als Wirtschaftsministerin ruiniert.<br />
Dann als Chefin der Treuhand den Osten dichtgemacht.<br />
Und zum Abschluß die Expo2000 vergeigt.
er war der beste
ich habe wohl mehr geld verloren durch die aktie als mancher aber erst nun fange ich an zu bereuen- mit sommer war ein stetiger fortschritt zu erkennen- und die technologie der nächsten jahre können die dummschwätzer die jeden kaputtreden wohl nicht erkennen. jetzt mit dieser scheiss ROTEN sparpolitik sieht alles am anfang rosiger aus- klar aber in dem augenblick sind die zukunftsmärkte auch gestoppt. als ich heute des schröders kleine (n) eichel gesehen habe- er sah übrigens aus wie honeckers schwiegersohn (klamottenmässig) (die haben auch 30 jahre nix neues fertiggebracht)- kam mir beinahe das K.. rot hats mal wieder geschafft- gute nacht (deutschland) aber sommer geht seinen weg – keine angst – viel erfolg ron
Klar, laßt ihn doch noch mehr abwirtschaften
Die Telekom-Aktie hat er ja um fast 80% abgewirtschaftet. Welches großes Unternehmen wünscht sich das nicht auch ? Hauptsache die Geschäftsführungsgehälter bleiben davon unbeeinflußt …
Ein Job für Sommer: Bei Mobilcom ist was frei
Als Analogie zu Pieschetsrieder ;-)