Studie: Zehn Prozent weniger Raubkopien, 40.000 mehr IT-Jobs

IDC untersucht im Auftrag von BSA den wirtschaftlichen Einfluss von Raubkopien für die IT-Branche

Ließe sich die Softwarepiraterie um zehn Prozent von derzeit 34 Prozent auf 24 Prozent bis zum Jahr 2006 senken, könnten allein in Deutschland 40.000 zusätzliche IT-Arbeitsplätze geschaffen werden. Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsinstitut IDC in der von der Business Software Alliance (BSA) in Auftrag gegebenen weltweit ersten Studie über die gesamtwirtschaftlichen Folgen der Softwarepiraterie.

Stimmen die Hochrechnungen, so könnten in der deutschen IT-Industrie bis 2006 rund 730.000 Menschen arbeiten. Steuermehreinnahmen von 4,1 Milliarden Euro und eine Steigerung des Bruttoinlandprodukts um 18,9 Milliarden Euro wären weitere Auswirkungen einer Eindämmung von Softwarepiraterie.

Ohne diese Entwicklung würde die IT-Branche in Deutschland bis 2006 immerhin von 60,7 Milliarden (Stand 2002) auf 80,4 Milliarden Euro anwachsen. Bei gleich bleibender Raubkopierrate könnte sich laut IDC der IT-Markt bis 2006 um 32 Prozent auf 94.000 Unternehmen mit 690.000 Mitarbeitern steigern. Ließe sich das Volumen an illegaler Software senken, sei ein Wachstum von 41 Prozent möglich. Einheimische Unternehmen profitieren von der zehnprozentigen Reduzierung der Piraterierate durch ein Umsatzplus von fast 15 Milliarden Euro.

In ganz Westeuropa entstünden durch die Reduzierung der Piraterierate um zehn Prozent in den nächsten vier Jahren rund 200.000 zusätzliche High-Tech Jobs, schätzen die Auguren von IDC. Insgesamt würde dieser Sektor so um eine Millionen neuer Arbeitsplätze wachsen können, wodurch eine Stärkung der IT-Industrie erreicht würde. Die Steuereinnahmen stiegen um 20 Milliarden Euro, so das Szenario.

„Erst wenn lokale Unternehmer eine sichere Chance haben, ihre Produkte wirklich zu verkaufen und vor dem Diebstahl ihres geistigen Eigentums geschützt werden, können sie damit auch Profit erzielen. Nur so können Unternehmen wachsen und mehr Mitarbeiter einstellen. In Folge erhält die einheimische Wirtschaft einen zusätzlichen Impuls durch größere Ausgaben und gleichzeitig steigende Steuereinnahmen. Der Schutz von geistigem Eigentum öffnet damit Möglichkeiten für Arbeitnehmer, Firmen und Staat gleichermaßen“, proklamierte Georg Herrnleben, Regional Manager für Zentraleuropa der BSA.

Kontakt: BSA-Hotline 0800 – 17 18 010

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5 Kommentare zu Studie: Zehn Prozent weniger Raubkopien, 40.000 mehr IT-Jobs

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  • Am 3. April 2003 um 9:57 von Navid Zamani

    Nur wenn auch jemand statt dessen das zeug kauft…
    … und das ist ja bekannterweise nicht der fall da raubkopien meist gemacht werden weil die person das programm sowieso – wegen finanziellen gründen oder weil es sich nicht lohnt – nicht kaufen würde.

  • Am 3. April 2003 um 8:55 von Dietmar Bos

    Verlogen und schlecht durchdacht
    Fakt ist, es gäbe die EDV als ‚Massenerscheinung‘ gar nicht ‚ohne‘.<br />
    Das Thema Raupkopien ist immer eine Gradwanderung auf jeder Ebene. Auf der einen Seite gehen natürlich auch gerade kleinere Läden an dem Phänomen kaputt, auf der anderen Seite ist die Chance in diesem Markt überhaupt Fuss zu fassen durch die zwangsläufige breite Streuung überhaupt erst gegeben.<br />
    <br />
    Ich denke mal, es ist am gesündesten, wenn sich die Branche da insgesamt verhält wie es MS eh immer die ganze Zeit getan hat: Offiziell ist man dagegen und unternimmt auch etwas, inoffiziell weiss man, das diese Art der Verbreitung immens wichtig für die Stabilisierung gerade des Massenprodukts am Markt ist und verhält sich auch entsprechend (Gerade im Beispiel MS ist es ja so, dass ca. 1 mal per Jahr das Thema Raubkopien aufgebracht wird, bzw. die Massnahmen die unternommen werden. 2 Wochen später ist das Thema dann durch).<br />
    <br />
    Fazit: Wahrscheinlich gäbe es die 40.000 Stellen mehr bei 10% weniger Raubkopien. Noch wahrscheinlicher ist, dass es 1 Mio. Stellen bei 0 % Raubkopien gar nicht erst gäbe.

  • Am 3. April 2003 um 6:53 von QFT

    Blödsinn!
    Was sollen die 40.000 zusätzlichen IT’ler denn machen? Die CDs schnitzen?<br />
    1. Frage: Welcher Idiot forderte diese Studie an?<br />
    2. Frage: Welchen Sinn sollte sie haben?<br />
    3. Frage: Welcher Depp kam auf dieses Ergebnis?<br />
    4. Frage: Wer traut sich, diesen Schwachsinn zu veröffentlichen?<br />
    5. Frage: Seit wann publiziert ZDNET solch hirnverbranntes Zeug?<br />
    <br />
    Software wird üblicherweise auf CD geliefert. Für eine Produktionssteigerung müssen – wenn überhaupt – Produktionshelfer & keine IT’ler beschäftigt werden. Darüberhinaus ist die Softwareträgerproduktion in Deutschland irrelevant, da hier Unternehmenserweiterungen behindert werden (außer: Autoindustrie), die Steuern zu hoch sind und die Gewerkschaften selbst für eine Presse überhöhte "Tarife" aushandelt.<br />
    Wo sollen dann die Jobs herkommen? Support? Da wird dann der Hersteller kontaktet & der hauseigene Admin entlassen. Da das mehrere Unternehmen so machen werden, stehen mehr Admins auf der Straße – eine M$-Hotline dagegen wird sicherlich nicht personell aufgestockt.<br />
    Kommen die neuen Jobs aus der Systemwartung oder der Installation? Den Maschinen, auf denen die Programme laufen, ist es egal, ob die Weichware gekauft, kopiert oder frisch geschrieben wurde. Deshalb wollen sie so oder so gestreichelt werden. Gibt also auch keine neue Arbeit.<br />
    Was nun?<br />
    Eher wird das Gegenteil passieren: Jobverluste!<br />
    Für eine Handvoll M$-Lizenzen können Gehälter gezahlt werden. Lieber bin ich Admin kopierter Software, als ehemaliger Admin einer Firma, die mich "weggespart" hat, um Software zu kaufen!<br />
    Nehmen wir an, die Zahl der Raubkopien sinkt wirklich radikal – wer auf der Welt ist so blauäugig, daß er an das gutherzige Sofort-Neue-Mitarbeiter-Einstellen der Hersteller glaubt? Die senken doch nicht einmal die Preise, um das "Kaufen" zu erleichtern!!!<br />
    <br />
    Ein weggesparter Admin

  • Am 2. April 2003 um 18:57 von expocityvoice

    Milchmädchenrechnung!
    Das ist die erstaunlichste Hochrechnung seit Adam Riese. -<br />
    Wenn die Deutschen eine Stunde früher ins Bett gehen würden, würde die Geburtenrate um 10% steigen, es würden neue Industrien für Babyartikel entstehen und dadurch neue Arbeitsplätze. Durch die Mehrarbeitsplätze würde unser Gesundheitssystem wieder zusätzliche Zahler bekommen und alles wäre wieder Friede, Freude usw. -<br />
    Das war wohl eine Studie der vereinten Softwareindustrie!

  • Am 2. April 2003 um 17:38 von Dr. IX

    Wer rechnet den so einen Unsinn aus?
    Oder tue ich demjenigen Unrecht, weil er tatsächlich der einzige Mensch ist, der bei einem so unglaublich komplexen Vorgang alle Auswirkungen berechnen kann und dann auf eine vernünftige Zahl kommt? <br />
    Ist ja der Wahnsinn, dann würde ich gerne wissen, wie das Wetter in 13 Jahren ist, wenn die Zahl der Schmettlinge um 10% zunimmt!

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