EU-Handel: Grenzüberschreitende Angebote im Web eher die Ausnahme.

Probleme sowohl bei Lieferung als auch bei Rücknahme von Produkten

Vom Online-Einkaufsparadies ist Europa noch weit entfernt. Wie eine am Mittwoch in Düsseldorf vorgestellte Studie zum Europäischen Onlinemarkt des Europäischen Verbraucherzentrums (EVZ) ergab, sind grenzüberschreitende Angebote im Internet eher die Ausnahme.

Zudem werden Geschäftsbedingungen und Rückgaberechte oft phantasievoll zu Lasten der Verbraucher ausgelegt, kritisierte Projektleiter Theo Wolsing. Oft stürzten die Tester bei ihren 114 grenzüberschreitenden Einkaufsversuchen schon bei der Bestellung ab. In 21 Fällen wurde zwar der Auftrag bestätigt, auf die Lieferung warteten sie vergeblich. In neun Fällen folgte zwar die Rechnung, aber keine Ware. Nur 57 Prozent der Bestellungen liefen glatt.

Tatsächlich wurden jedoch nur zwei Drittel der Produkte von T-Shirts bis Druckerpatronen auch geliefert, wofür die Anbieter im Schnitt elf Tage brauchten. Bei der Rückgabe von 57 der 75 gelieferten Produkte taten sich neue Hindernisse auf: Obwohl eine Richtlinie regelt, dass die Kunden nur das Porto zu tragen haben, erstatteten nur 21 Anbieter die übrigen Kosten, in 18 Fällen gab es gar kein Geld zurück.

Zielgruppe der meisten Online-Anbieter sind offenbar nur die Kunden im eigenen Land, so das Fazit der Verbraucherschützer. Von den 262 getesteten Seiten informierte nur rund ein Viertel in einer anderen als der Landessprache. Rückgaberechte und Allgemeine Geschäftsbedingungen fanden die Tester häufig eher versteckt als kundenfreundlich. In 13 Prozent der Fälle suchten sie gar vergeblich nach dem Kleingedruckten.

Themenseiten: Business

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu EU-Handel: Grenzüberschreitende Angebote im Web eher die Ausnahme.

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *