TV-Sender Premiere wählt neue Verschlüsselung

"Schwarzseher werden damit vom Premiere-Empfang ausgeschlossen, ihre gefälschten Piratenkarten wirkungslos"

Der nach wie vor defizitäre Pay-TV-Sender Premiere will bis Anfang November seine Verschlüsselungstechnik durch ein neues System ersetzen und damit illegalen Programmnutzern die Mattscheibe schwärzen. „Schwarzseher werden damit vom Premiere-Empfang ausgeschlossen, ihre gefälschten Piratenkarten wirkungslos“, erklärte Premiere-Chef Georg Kofler am Freitag in München. In den vergangenen Wochen seien bereits über 2,7 Millionen so genannte Smartcards mit der neuen Entschlüsselungssoftware an die Abonnenten verschickt worden.

Früheren Angaben zufolge schätzt Premiere die Zahl der Schwarzseher auf ein bis zwei Millionen Haushalte. Kofler hatte erklärt, bei Verschlüsselungs-Umstellungen in anderen Ländern hätten Bezahl-Fernsehsender bis zu 50 Prozent der Schwarzseher als Neuabonnenten gewinnen können. Premiere plant bis Jahresende besondere Angebote, um auch selbst durch die Umstellung seine Zuschauerbasis auszubauen. Nach vielen Verlustjahren will Premiere 2004 zumindest operativ Gewinne erzielen.

Klagen von Premiere-Kunden, wonach die Umstellung massive technische Probleme bereite, wies eine Sprecherin als Einzelfälle zurück. Generelle technische Schwierigkeiten gebe es mit den neuen Smartcards nicht. Allerdings seien kleinere Probleme bei einem Systemwechsel dieser Art nicht zu vermeiden.

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