Eine von der Information Technology Association of America gesponserte Studie stärkt den Befürwortern der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland den Rücken. Demnach schafft Outsourcing von Dienstleistungen im Computerbereich auch im eigenen Land neue Arbeitsstellen, zitiert das Wall Street Journal aus der Untersuchung.
Die Unternehmen könnten das Geld, das sie sich durch die Beschäftigung billiger Arbeitsplätze im Ausland ersparen, in die eigene Expansion stecken, wodurch wiederum neue Arbeitsplätze im eigenen Land entstehen würden, heißt es in der von Global Insight erstellten Studie. Global Insight schätzt, dass auf diese Art und Weise in den kommenden Jahren in den USA 317.000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Die Verlagerung von Stellen, vor allem im Hightech-Bereich, ins billigere Ausland beherrscht zurzeit die Debatte in Industrieländern wie Deutschland und den USA. US-Abgeordnete wollen die Erteilung von Regierungsaufträgen künftig sogar davon abhängig machen, dass die dabei anfallende Arbeit nur im Inland erledigt werden darf. Die aktuelle Studie stützt jedoch die Position der Outsourcing-Befürworter. Demnach schafft die Auslagerungswelle in den USA wesentlich mehr Jobs als abgebaut werden.
Konkret steigen die Einsparungen, die durch billigere Gehälter in Schwellenländern erzielt werden, von derzeit 6,7 Milliarden Dollar auf fast 21 Milliarden Dollar im Jahr 2008 an. Diese Kosteneinsparungen würden sich direkt in der Schaffung von 317.000 neuen Stellen in den USA niederschlagen, heißt es in der Studie. Auf der anderen Seite würden „lediglich“ 104.000 Posten durch Offshoring verloren gehen.
Die Ergebnisse der Studie werden allerdings mit einer gehörigen Portion Skepsis betrachtet. Einerseits beziehe sich die Untersuchung nur auf Dienstleistungsjobs im Computerbereich und lasse Arbeitsstellen etwa im Produktionssektor oder bei Call Centern unberücksichtigt. Andererseits werden die Ergebnisse generell in Zweifel gezogen: „Ich zweifle daran, dass die Steigerung bei der Profitabilität, die durch das Outsourcing erzielt worden ist, viel zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen beigetragen hat“, bemerkte Lee Prise vom Economic Policy Institute, einem liberalen Think Tank in Washington.
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