iPad-Datenpanne: US-Justiz verhaftet AT&T-Hacker

Die Behörden haben Andrew Auernheimer und Daniel Spitler von der Hackergruppe Goatse Security festgenommen. Die Anklage lautet auf Verschwörung und Betrug. Dafür drohen ihnen bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe von 500.000 Dollar.

Die Klageschrift enthält Auszüge aus einem Internet Relay Chat zwischen Andrew Auernheimer und Daniel Spitler (Bild: US-Staatsanwaltschaft).

Die US-Justiz geht gegen die Hacker vor, die im Juni 2010 eine Lücke in der AT&T-Website ausgenutzt haben sollen, um sich Zugang zu rund 114.000 E-Mail-Adressen von iPad-Besitzern zu verschaffen. Wie das Wall Street Journal berichtet, hat die Staatsanwaltschaft in Newark im US-Bundesstaat New Jersey Andrew Auernheimer und Daniel Spitler verhaften lassen, die der Hackergruppe Goatse Security angehören.

Den Hackern wird Verschwörung zum Einbruch in Computersysteme sowie Betrug im Zusammenhang mit Personendaten vorgeworfen. Im Fall einer Verurteilung drohen ihnen bis zu zehn Jahre Haft sowie eine Geldstrafe von 500.000 Dollar.

Auernheimer und Spitler sollen laut Anklage in Server des Mobilfunkanbieters eingebrochen sein. Ziel sei es gewesen, AT&T Schaden zuzufügen sowie für sich selbst und Goatse Security einen Nutzen aus dem Hack zu ziehen. Aufzeichnungen von Internet Relay Chats zufolge, die Bestandteil der Klageschrift sind, haben sich die beiden darüber unterhalten, die gestohlenen E-Mail-Adressen an Spammer zu verkaufen und die Vernichtung von Beweisen abgesprochen.

Im vergangenen Juni hatte Goatse Security ein Datenleck bei AT&T ausgenutzt, das alle Nutzer betraf, die in den USA einen Datenvertrag für das iPad 3G abgeschlossen hatten. Darunter waren führende Vertreter von Behörden, des Militärs sowie Finanz-, Medien- und Technologieunternehmen, etwa Rahm Emanuel, Stabschef des Weißen Hauses, der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg und Filmproduzent Harvey Weinstein.

AT&T deaktivierte die betroffene Funktion umgehend. Die Hacker hätten lediglich Zugriff auf mit iPads verknüpfte E-Mail-Adressen gehabt, erklärte das Unternehmen damals. Sicherheitsexperten stuften das Risiko des Datendiebstahls als gering ein.

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