Israel zögert mit Street-View-Erlaubnis

Die Regierung berät sich mit Experten über die Auswirkungen auf Sicherheit und Privatsphäre. Terroristen könnten Street View für Anschläge nutzen. Das für Geheimdienste zuständige Ministerium will aber die schnelle Einführung des Online-Dienstes fördern.

Street-View-Auto

Israels Regierung diskutiert mit Experten über die Einführung von Googles Street-View-Dienst im Land. Während es in Staaten wie Deutschland hauptsächlich um den Schutz der Privatsphäre geht, befürchtet man in Israel zusätzlich Sicherheitsprobleme: Terroristen könnten die Street-View-Bilder als Informationsmaterial für Anschläge benutzen.

Eine Expertengruppe unter Führung von Vizepremier und Geheimdienstminister Dan Meridor hat laut einer Pressemitteilung die Vor- und Nachteile von Googles Kartendienst diskutiert. In der Mitteilung steht, dass Street View in Israel bald starten wird.

Einerseits sieht die Regierung Vorteile in den Fotos von Straßenzügen und Sehenswürdigkeiten. Sie förderten den Tourismus und das Image des Landes. Andererseits bekämen Terroristen mit Street View neues Material an die Hand, um Anschläge zu planen. Zu diesen Sicherheitsfragen und zum Thema Datenschutz hat die Regierung jetzt Experten angehört.

„Das Team des Ministers hat die Experten angewiesen, entscheidende öffentliche Interessen in Zusammenhang mit diesem innovativen Projekt zu schützen“, heißt es in der Pressemitteilung. „Es wurde entschieden, die Zusammenarbeit mit Google fortzusetzen, so dass der Dienst in Israel so schnell wie möglich einsatzbereit sein kann.“

Auf Nachfragen von ZDNet zu Street View Israel reagierte Google ausweichend: „Street View ist eine populäre Funktion von Google Maps, die bereits in 27 Ländern verfügbar ist. Unser Ziel ist es, die Vorteile von Bildmaterial auf Straßenebene den Anwendern in aller Welt zugänglich zu machen. Wir haben aber derzeit nichts bekannt zu geben.“

Street View hat Google in einer ganzen Reihe von Ländern, unter anderem in Deutschland, Ärger mit Politikern und Datenschützern eingebracht. In der Bundesrepublik beispielsweise konnten die Bürger das Fotografieren ihrer Häuser ablehnen. Der Dienst erlitt außerdem einen Imageverlust durch unabsichtlich gesammelte Daten von ungesicherten WLAN-Hotspots.

Themenseiten: Big Data, Datenschutz, Google, Google, Internet, Politik, Privacy

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