Nokias Chief Technology Officer Richard Green hat eine selbst gewählte Auszeit bis zum Jahresende verlängert. Nach Auskunft zweier unabhängiger Quellen von Helsingin Sanomat ist es unwahrscheinlich, dass Green im Anschluss seine Tätigkeit bei dem Handyhersteller wieder aufnehmen wird. Grund dafür sind angeblich Meinungsverschiedenheiten über die Strategie des Unternehmens.
Streitpunkt sei Nokias Entscheidung, das linuxbasierte Mobilbetriebssystem MeeGo einzustellen, heißt es in dem Bericht. Green habe sich für eine Weiterentwicklung von MeeGo ausgesprochen. Im Februar hatte Nokia im Rahmen seiner Handypartnerschaft mit Microsoft angekündigt, künftig Windows Phone 7 als primäres Smartphone-OS einzusetzen und sowohl Symbian als auch MeeGo einzustellen.
Green, ein früherer Vizepräsident von Sun Microsystems, war erst im Mai 2010 zu Nokia gekommen. Zu dem Zeitpunkt hatte der Konzern gerade eine Umstrukturierung seines Handygeschäfts eingeleitet. Green war seitdem für die technologische Strategie des Konzerns verantwortlich und zuletzt direkt dem neuen CEO Stephen Elop unterstellt.
Sollte sich Green tatsächlich gegen Nokia entscheiden, wäre dies ein weiterer Rückschlag für die Finnen. Obwohl es weiterhin der weltweit größte Handyhersteller ist, verliert das Unternehmen kontinuierlich Marktanteile – wegen des iPhone hauptsächlich an Apple sowie an Hersteller von Android-Geräten. Im ersten Quartal sank Nokias Anteil am weltweiten Handymarkt um 4 Prozentpunkte auf 29 Prozent. Im Smartphone-Segment verfügt Nokia nur noch über einen Anteil von 26 Prozent, 16 Punkte weniger als vor einem Jahr.
Als Folge musste das Unternehmen zuletzt seine Aussichten für das Geschäftsjahr 2011 nach unten korrigieren. Die durch den derzeit niedrigen Kurs der Nokia-Aktie beflügelten Verkaufsgerüchte dementierte Elop wiederholt. Man führe weder mit dem Geschäftspartner Microsoft noch mit dem Konkurrenten Samsung Übernahmegespräche.
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1 Kommentar zu Bericht: Nokia-CTO verlängert Auszeit wegen Strategiestreit
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Hut ab vor Richard Green.
Cleverer Mann mit Charakter, Hut ab vor Richard Green.
Als ich erstmals von der Ankündigung Nokia’s – auf Windows Mobile umzusteigen – gehört habe lies ich mich zu folgender Äusserung hinreisen:
„Jetzt spielt Nokia Russisch-Roulette, jedoch mit voller Trommel“
Die Business Daten scheinen dies zu bestätigen. Glaubt man den Analysten so werden I-Phone und Android die vorderen Plätze belegen.
Es ist absolut unverständlich, warum Nokia den Pfad eines technologisch besseren Produktes (ich spreche vom N900) so kurz nach der Einführung verlassen hat.
Ich habe noch nie ein gutes Smartphone mit windows OS gesehen, dafür aber zahlreiche mit Linux Derivaten.
Sollte Nokia auf dem „Windows Trip“ bleiben, dann kann ich nur sagen: Schade für die Mitarbeiter & Aktionäre.