Stiftung Warentest ermittelt bis zu 90 Prozent Sparpotenzial durch Fremdtinten

Nachgebaute Einzelfarbpatronen schneiden besser ab als wiederbefüllte Kombipatronen mit integriertem Druckkopf. In der Gesamtnote kommen die Drittanbieter fast nie an den Originalhersteller heran.

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In einem aktuellen Test der Stiftung Warentest schneiden Anbieter von kompatiblen Tintenpatronen vor allem beim Preis gut ab. Geprüft wurden Angebote von Armor, Druckerzubehoer.de/Digital Revolution, Jet Tec, KMP, Peach, Pearl/iColor und Pelikan für Drucker von Brother, Canon und Hewlett-Packard. Generell erhielten nachgebaute Einzelfarbpatronen bessere Noten als wiederbefüllte Kombipatronen mit integriertem Druckkopf.

Unter den Warentest-Prüfbedingungen brachten zum Brother-Multifunktionsgerät MFC-5490CN kompatible Patronen von Pelikan und Armor eine „vergleichbare Qualität“. Beim Canon Pixma MX430 lieferten alle vier Anbieter kompatibler Tinten merklich schlechtere Ausdrucke. Beim HP Officejet 4500 erreichen nur die Produkte von Jet Tec eine „vergleichbare Qualität“, sie bieten aber auch nur eine geringe Ersparnis. Die getesteten Patronen lassen sich jeweils auch in einer Reihe anderer Geräte derselben Hersteller verwenden.

Fremdpatronen für Epson-Geräte (Stylus S21 und weitere) hatten die Tester bereits im Vorjahr unter die Lupe genommen und dieses Jahr wegen geringer Veränderungen in der Anbieterlandschaft nicht neu geprüft. Für andere Geräte ist laut Warentest der Markt zu klein, als dass sich die Produktion kompatibler Supplies lohnt. Sparsamen Anwendern solcher Geräte bleibt nur der Gang zum Refiller.

Auch wenn durch Fremdpatronen teilweise erhebliche Einsparungen möglich sind, schnitten im Gesamturteil sowohl die Originalprodukte von Canon als auch die von HP besser ab als die der Drittanbieter. Brother (Note 2,2) musste sich nur Pelikan (Note 2,1) knapp geschlagen geben – allerdings sind bei den Pelikan-Tinten für Brother-Geräte die Einsparungen auch nur gering. Dass sie überhaupt erzielt werden, liegt möglicherweise daran, dass Pelikan mit einem sogenannten größeren Promopack im Test vertreten war. Auf Nachfrage erfuhr ZDNet, dass Brother solche Promopacks als „Value-Pack“ ebenfalls anbietet. Außerdem sind vom Originalhersteller auch Jumbo-Patronen erhältlich, die ebenfalls ein besseres Preis-Leistungsverhältnis aufweisen.

HP-Sprecherin Barbara Wollny ist grundsätzlich mit dem Testergebnis zufrieden: Schließlich habe HP beim Patronentest der Stiftung Warentest zum vierten Mal in Folge besser als die Drittanbieter abgeschnitten. „Dies bestätigt den Qualitätsanspruch von HP an seine Tintenpatronen – und natürlich auch die Erwartungen unserer Kunden, hochwertiges Zubehör von uns zu erhalten.“ Was allerdings nicht oder nur sehr unzureichend bei einem solchen Test gemessen werden könne, sei die langfristige Zuverlässigkeit der Tintenpatronen. Darauf lege HP bei Entwicklung und Herstellung der Patronen aber großen Wert.

Warentest empfiehlt Kaufinteressenten generell, zusätzlich zur Qualität der Ausdrucke bereits vor dem Kauf eines Druckers auf die Folgekosten zu achten. Die Verbrauchskosten seien im Laufe eines Druckerlebens in der Regel um ein Vielfaches höher als der Anschaffungspreis. Als Beispiel nennt die Stiftung den im April 2011 getesteten HP Deskjet 3050 All-in-One: Er war zwar mit einem Anschaffungspreis von 85 Euro das günstigste Gerät, verursacht aber Tintenkosten von 3,60 Euro für jedes A4-Farbfoto und 6 Cent pro Textseite. Generell empfehlen die Tester, einen Drucker mit getrennten Tintentanks für jede Farbe anzuschaffen, da man sie einzeln nachkaufen kann. Eine einfache Möglichkeit, Geld zu sparen, sei zudem das Ausdrucken im „Entwurfsmodus“. Damit ließen sich die Druckkosten in etwa halbieren.

Themenseiten: Brother, Canon, Drucker, HP, Hardware

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2 Kommentare zu Stiftung Warentest ermittelt bis zu 90 Prozent Sparpotenzial durch Fremdtinten

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  • Am 25. September 2011 um 11:44 von schulte

    Zusatzinfo Druckertinte
    Ich wunder mich immer ein wenig, dass Artikel zu Druckertinten nicht genauer auf die Art der „Tinten“ eingehen.

    Man unterscheidet zwar Arten, nämlich Tuschen und Tinten. Bei Tuschen handelt es sich um i.d.R. klare Flüssigkeiten, in denen feinverteilte Farbpigmente herumschwimmen, bei Tinten ist die Flüssigkeit selbst gefärbt.

    Von daher ist es einzusehen, dass ein für Tinten konzipierter Druckkopf mit einer Tusche schnell die „Grätsche macht“, da die Düsen schnell verstopfen – besonders, wenn die Farbe getrocknet ist.
    Und dass eine Tinte in einem Tuschekopf kein gutes Druckergebnis liefern kann, weil dieser auf andere Dosierungen und Viskositäten ausgelegt ist.
    Aber auch innerhalb der Tuschen sind die „Korngrößen“ der Partikel nicht unwesentlich. Je kleiner desto teuerer, da die Produktion so kleiner Partikel in genormten Größen nicht trivial ist.

    Mein bisher einziger und letzter Versuch mit einem Refill-Service endete damit, dass aus der Refill-Patrone nach rund 2 Monaten Lagerung kein Tröpfchen raus kam. Ich wurde auch nicht gefragt, was für einen Drucker ich habe, kein Nachsehen in Listen, einfach Tinte in die Spritze und rein damit.

    Ich habe jetzt einen billigen Mono-Laser (im Gegenwert von 2x HP-Tinten für HP OJ6500) für den tgl. Massendruck und einen Farbdrucker (OJ6500) wenn’s mal ein wenig wertiger sein soll.

  • Am 24. September 2011 um 20:18 von user

    HP Druckertinte
    Also HP braucht sich gar nicht so hevorzuheben. Schweine teuere Tinten und wenn man Ersatzware einsetzt verrecken die Geräte ratz fatz. Das war bei meinem Photosmart und OfficeJet Pro L 7780 so.
    Dass mein Designjet 130 die Fremdbetankung tadellos mitmacht, ist schon fast ein wunder. Wahrscheinlich einfach zu alt.
    Und zu den Gewährleistungs- und Garantiezeiten von HP lasse ich mich lieber erst gar nicht aus…..
    Mein Brother MCF-6490 frißt die 50 cent Patronen ohne wenn und aber. Ob der im super High-Qualitiy Bilddruck schlechter ist? Keine Ahnung, das brauche ich nicht.

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