Apple wegen Displaydefekten bei 27-Zoll-iMacs verklagt

Der Kläger beruft sich auf die strikten Verbraucherschutzgesetze in Kalifornien. Er strebt den Status einer Sammelklage an, da Apple nach einjähriger Garantiezeit nicht mehr für die angeblich verbreiteten Displaydefekte einstehen wollte. Es geht um vor Dezember 2012 gekaufte iMacs, bei denen sich eine Displayhälfte vedunkelt haben soll.

Der angehende Musiklehrer Corbin Rasmussen hat beim US-Bundesbezirksgericht für Nordkalifornien eine Klage gegen Apple eingereicht. Er wirft dem Hersteller vor, ab dem Jahr 2009 27-Zoll-iMacs mit fehlerhaften Displays ausgeliefert und eine kostenlose Reparatur nach Ablauf der begrenzten Garantiezeit abgelehnt zu haben. Der Kläger strebt einen Juryprozess und den Status einer Sammelklage im Interesse aller Käufer an, die vor Dezember 2012 einen 27-Zoll-iMac erwarben, der mit einem LG-Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung ausgestattet war.

Früher 27-Zoll-iMac (Bild: CNET)Früher 27-Zoll-iMac (Bild: CNET)

Laut Klageschrift hatte Rasmussen einen iMac für 2259 Dollar gekauft, dessen eine Displayhälfte sich nach 18 Monaten verdunkelte. Apple habe sich auf die nur einjährige Garantie berufen und für eine Reparatur mehr als 500 Dollar in Rechnung stellen wollen. Nach Ansicht des Klägers aus Idaho verstößt das gegen kalifornische Verbraucherschutzgesetze. Er habe sich auf Apples Werbeaussage verlassen, nach denen der kostspielige Computer „für ein langes produktives Leben entwickelt“ worden sei und über eine „absolut erstklassige Displaytechnologie“ verfüge.

Der Klage zufolge erhielt Apple ab 2010 Beschwerden über zahlreiche Probleme mit den Displays von 27-Zoll-iMacs. Als Beleg für weit verbreitete Fehler zitiert sie aus TechCrunch: „Wie sich inzwischen herumgesprochen haben dürfte, sind viele neue 27-Zoll-iMacs von Apple mehr wie iLemons. Während die Systeme selbst gut (und schnell) sind, gab es massenhaft Berichte über Probleme mit den Displays.“

Rasmussens Klage ist nicht die erste, die defekte iMac-Displays betrifft. Im Januar 2009 klagte ein Mann aus Florida wegen Apple-Rechnern, die zwischen 2006 und 2008 verkauft wurden und angeblich Probleme mit vertikalen Linien entwickelten. Ein kalifornischer Richter wies diese Klage jedoch ab, da der Kläger keine hinreichenden Beweise für seinen eigenen Schaden habe beibringen können.

Gegen die Erfolgsaussichten der aktuellen Klage spricht auch die kürzliche Abweisung einer weiteren Klage gegen Apple, die anfälligen Ein/Aus-Schaltern beim iPhone 4 galten. Sie wurde ebenfalls in Kalifornien eingereicht und stützte sich auf die strikten Verbraucherschutzgesetze in diesem US-Bundesstaat.

iMac class action.pdf

[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]

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Themenseiten: Apple, Displays, Gerichtsurteil, Hardware

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8 Kommentare zu Apple wegen Displaydefekten bei 27-Zoll-iMacs verklagt

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  • Am 13. Januar 2015 um 11:51 von Andreas

    Nach nur gut 3 Jahren setzt mein iMac-Display aus. Soll das eine gute Qualität sein? Die Macs sind ja nicht eben ein Billigprodukt, aber die Renditegeilheit dieses Konzerns (Produktionsbedingungen!) wirkt sich nun auch auf die Qualität aus. Von einem begeisterten Macianer wurde ich über all die vielen Jahre zu einem Mac-Hasser.

  • Am 31. Oktober 2013 um 0:12 von Thomas Mitters

    iMacs sind leider nicht langlebig, das kann ich als IT Admin bestätigen. Insbesondere die Geräte mit i7 Prozessor tendieren zu Ausfällen. Zu viel Power in einem zu kleinen Gehäuse. Aber Mehrzahl der religiös verblendeten Apple Jünger nimmt es in Kauf wie eine gottgewollte Heuschreckenplage. Und darauf setzt Apple.

    • Am 31. Oktober 2013 um 12:15 von Martin

      Ich dachte, dass Apple Notebooktechnik für ihre iMacs verwendet. Sollte dies so sein, dürfte das Argument das da zuwenig Platz ist um die ganze Technik unterzubringen nicht stichhaltig sein.

  • Am 30. Oktober 2013 um 22:55 von Judas Ischias

    Wenn ich mich mit dem Hersteller des besten Displays anlege und dann als beleidigte Leberwurst nicht mehr diese kaufe, muss ich eben Hersteller nehmen, die nicht so eine Topleistung abliefern. Das Ergebnis „sieht“ man dann, im wahrsten Sinne des Wortes.

  • Am 30. Oktober 2013 um 20:23 von Julia

    Die Tatsache, dass man für viel Geld – und im Glauben, ein erstklassiges Gerät zu bekommen – das Display des Billigstherstellers LG (deren Produkte für die lausige Qualität wohlbekannt sind) bekommt, ist der Gipfel der Frechheit! Als Besitzer eines iP4S bin ich zwar ein begeisterter Apple-Konsumer, aber derartiges Verhalten gehört entsprechend gestraft. Apple sollte jetzt erst recht auf kostenlosen Ersatz aller gelieferten Displays dieses Typs verklagt werden. Außerdem bin ich für eine Kennzeichnungspflicht („This display has been produced as a very-low-quality-product by …“), damit zumindest die Hoffnung auf ein Ende solcher Betrügereien erhalten bleibt.

    • Am 30. Oktober 2013 um 21:08 von hamster

      :D die kennzeichnungspflicht ist keine schlechte idee :D bin dafür.

    • Am 30. Oktober 2013 um 21:38 von punisher

      Das wird nie passieren. Sonst muss Apple ja überall einen Samsung Aufkleber hinkleben ;-) Und deswegen kaufen die auch Displays von sharp und LG.

  • Am 30. Oktober 2013 um 16:50 von Judas Ischias

    Nur 18 Monate sind nicht gerade ein „langes produktives Leben“. Wenn die Werbeaussage so ist, sollte Apple auch dazu stehen und sich nicht mit dummen Ausreden vor Entschädigung drücken. Hoffentlich sehen die entsprechenden Richter dies genauso. Gerade wenn es schon viele Berichte und viele Beschwerden über dieses Problem gibt.

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