Das Tor-Projekt hat im Rahmen seiner ersten Crowdfunding-Kampagne mehr als 200.000 Dollar eingesammelt. Konkret erhielt es in den vergangenen Monaten von 5265 Unterstützern insgesamt 205.874 Dollar, wie die Entwickler des Anonymisierungsnetzwerks in einem Blogbeitrag mitteilen.
Die Kampagne lief vom 24. November 2015 bis zum 15. Januar 2016. Das Geld soll hauptsächlich in die Weiterentwicklung und Pflege des Netzwerks fließen, damit es sicher und stabil bleibt. Geplant sind etwa neue Datenschutzwerkzeuge und Helpdesks. Außerdem sollen damit Bildungsprojekte zu den Themen Überwachung und Privatsphäre finanziert werden.
Das Tor Project ist eine Non-Profit-Organisation und Betreiber des Tor-Netzwerks, das auf der Idee des Onion-Routings beruht. Es will das Browsen sicherer machen und Internetnutzer vor Überwachung schützen. Freiwillige stellen dafür Computerknoten und Relais bereit, über die der Datenverkehr umgeleitet wird, um die originale IP-Adresse und den Standort zu verschleiern.
Kürzlich hat das Projekt auch seine Finanzdaten für das Jahr 2014 offengelegt. Demnach lag sein Jahresumsatz konstant bei 2,5 Millionen Dollar. „Tors Budget fällt angesichts der Zahl der daran beteiligten Personen und dem von ihm ausgehenden Einfluss bescheiden aus“, so das Projekt. „Und es ist geradezu winzig im Vergleich zu den Budgets unserer Gegner, die damit die Welt zu einem gefährlicheren und weniger freien Ort machen wollen.“
Aktuell beschäftigt das Tor Project rund 20 Festangestellte und Teammitglieder in Voll- und Teilzeit. Hinzu kommen rund 7000 Freiwillige, die dabei helfen, das Netzwerk am Laufen zu halten und sicherzustellen, dass Tor so sicher wie möglich ist. Das ist für den Fortbestand von Tor entscheidend, vor allem angesichts von Meldungen, dass Ermittlungsbehörden wie das FBI für die Demaskierung von Tor-Nutzern angeblich eine Million Dollar an Universitäten zahlten.
Die Schwarmfinanzierung hatte das Tor-Projekt als Experiment gestartet, um seine Einnahmequellen zu diversifizieren. Zu seinen aktuellen Sponsoren zählen Reddit, ein nicht namentlich genannter nordamerikanischer Internet Service Provider und die National Science Foundation. Ein weiterer Unterstützer ist die Elecotronic Frontier Foundation (EFF), die mit ihrer Initiative „Tor Challenge“ zur Einrichtung von mehr als 1600 zusätzlichen Relais beigetragen hat.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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