Der weltweite PC-Markt verzeichnete im dritten Quartal 2020 das höchste Wachstum, das der Markt in den letzten 10 Jahren erlebt hat, wie das Marktforschungsinstitut Canalys berichtet. Nach einem schwachen ersten Quartal setzte sich die Erholung im zweiten Quartal in diesem Jahr bis ins dritte Quartal fort und wuchs sogar noch über einen starken Markt im Vorjahr hinaus.
Die weltweiten Notebook-Auslieferungen erreichten 64 Millionen Einheiten (fast so viel wie das Rekordhoch im vierten Quartal 2011, als 64,6 Millionen Notebooks ausgeliefert wurden), da die Nachfrage aufgrund der zweiten COVID-19-Welle in vielen Ländern weiter anstieg und die Unternehmen weiterhin in längerfristige Übergänge zur Fernarbeit investierten. Die Auslieferungen von Notebooks und mobilen Workstations stiegen im Jahresvergleich um 28,3 Prozent. Bei Desktop-Rechnern und Desktop-Workstations gingen dagegen die Lieferungen um 26,0 Prozent zurück.
Lenovo eroberte im dritten Quartal mit einem Wachstum von 11,4 Prozent wieder die Spitzenposition auf dem PC-Markt zurück, und die Stückzahlen überschritten die 19-Millionen-Marke. HP verzeichnete ein ähnlich beeindruckendes Wachstum von 11,9 Prozent und sicherte sich mit 18,7 Millionen ausgelieferten Einheiten den zweiten Platz. Dell musste als Dritter einen leichten Rückgang der Auslieferungen um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. Apple und Acer komplettierten die Top-Fünf-Rangliste mit einem hervorragenden Wachstum von 13,2 Prozent bzw. 15,0 Prozent.
„Die Anbieter, die Lieferkette und der Vertriebskanal hatten nun Zeit, sich zurechtzufinden und Ressourcen für die Lieferung von Notebooks bereitzustellen, die sowohl von Unternehmen als auch von Verbrauchern weiterhin massiv nachgefragt werden“, so Ishan Dutt, Analyst bei Canalys.
Nachdem sie im zweiten Quartal den Schwerpunkt auf hochwertige Märkte und Großkunden gelegt hatten, konnten sich die Anbieter nun auf die Belieferung eines breiteren Spektrums von Ländern sowie auf die Belieferung von KMUs konzentrieren, die Anfang des Jahres Schwierigkeiten hatten, Geräte zu beschaffen.
Canalys geht davon aus, dass die IT-Ausgaben, einschließlich der Investitionen in PCs, ein zentraler Faktor für die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie sein werden.
„Die dauerhaften Auswirkungen dieser Pandemie auf die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, lernen und zusammenarbeiten, werden in den kommenden Jahren bedeutende Möglichkeiten für PC-Anbieter schaffen“, fügte Rushabh Doshi, Forschungsdirektor von Canalys, hinzu.
Da die Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben immer unschärfer wird, wird es wichtig, Geräte für eine Vielzahl von Anwendungsfällen zu positionieren, wobei der Schwerpunkt auf Mobilität, Konnektivität, Akkulaufzeit sowie Anzeige- und Audioqualität liegt. Eine Differenzierung des Produktportfolios, um Schlüsselsegmente wie Bildung und Mainstream-Gaming zu erobern, wird ebenfalls für Wachstumsimpulse sorgen.
Über den PC hinaus wird es einen erhöhten Bedarf an Kollaborationszubehör, neuen Diensten, Abonnement-Paketen und einen starken Fokus auf Endgerätesicherheit geben. Diese Trends werden vor allem Anbietern zugutekommen, die ganzheitliche Lösungen anbieten, die es ihren Kunden ermöglichen, strukturelle Änderungen an ihren Betriebsabläufen vorzunehmen.
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2 Kommentare zu PC-Verkäufe brechen 10-Jahres-Rekord
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Wahnsinn. Der PC ist tot, es lebe der PC! :D
Freut mich. Werde mir bald auch einen neuen Rechner kaufen. Surface Book. ;)
Solch ein Quatsch. Die Quartalszahlen steigen nicht wegen Corona, sondern einfach weil die goldenen Zeiten des PC-Verkaufs zu lange her sind. In der Zwischenzeit haben sich so viele Dinge geändert, dass der gemeine Nutzer nun doch überlegt, dem alten Gerät mal ein Ende zu besiegeln und neue Geräte anzuschaffen. Corona ist da nicht wirklich für verantwortlich.
Die IT ist schon seit der Etablierung im Privathaushalt immer in Wellen verkauft worden. Und das Tal der Welle ist halt eben vorbei. Aber keine Sorge. Die Verkäufe brechen wieder ein, sobald die meisten, die aufrüsten wollten, ihre neue Hardware zuhause haben.
Man sollte halt nicht schneller produzieren, als der Markt Abnehmer findet. Ansonsten wirds ne E-Schrott-Halde.