HPE hat einen Auftrag des European High Performance Computing Joint Undertaking (EuroHPC JU) zum Bau eines Supercomputers mit einer Leistung von mehr als 550 Petaflops erhalten. Das Lumi genannte System basiert auf einem HPE-Cray-EX-Supercomputer mit Epyc-Prozessoren und Instinct-Grafikprozessoren von AMD.
An dem Projekt sind zehn europäische Länder – das Lumi-Konsortium – und das EuroHPC JU beteiligt. Gemeinsam investieren sie 144,5 Millionen Euro in den Supercomputer, der am CSC-IT Center for Science im finnischen Kajaani entsteht. HPE und AMD zufolge wird es einer der schnellsten Supercomputer der Welt sein, wenn das System Mitte 2021 seinen Betrieb aufnimmt.
Gefertigt wird der flüssiggekühlte Supercomputer von HPE in seiner Fabrik in Kutna Hora in Tschechien. Darüber hinaus wird das Unternehmen ein Center Of Excellence aufbauen, um das europäische Exascale-Programm zu unterstützen, also die Entwicklung von Supercomputern mit einer Rechenleistung von mehr als 1000 Petaflops.
„Der vom Lumi-Konsortium gehostete Supercomputer wird zu den Top 5 der Welt gehören. Zusammen mit den anderen EuroHPC-Supercomputern im Pre-Exascale- und Petascale-Bereich, die 2021 in Betrieb genommen werden, wird der Lumi-Supercomputer Europas öffentlichen und privaten Nutzern dabei helfen, viele entmutigende Forschungs- und Innovationsprobleme in verschiedenen Bereichen – von Wetter- und Klimawandel über Cybersicherheit bis hin zu Arzneimittelentdeckung und personalisierter Medizin – anzugehen“, kommentiert Khalil Rouhana, Deputy Director-General of the Directorate‑General for Communications Networks, Content and Technology der Europäischen Kommission.
Rouhana betonte, dass das System zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Zudem soll die Abwärme genutzt werden, um Haushalte in der direkten Umgebung des Rechenzentrums zu beheizen. Lumi sei somit einer der effizientesten Supercomputer weltweit.
Die Leistung des neuen Systems von 552 Petaflops entspricht laut CSC der von rund 1,5 Millionen Laptops, die übereinandergestapelt einen 23 Kilometer hohen Turm ergeben würden. Zum Vergleich, Top500 stuft den japanischen Supercomputer Fugaku mit 513 Petaflops als derzeit leistungsstärksten Supercomputer ein, gefolgt vom US-System Summit mit rund 200 Petaflops.
Die gesamte Speicherkapazität gegen die Lumi-Betreiber mit 117 Petabytes an. Die I/O-Bandbreite soll bei 2 TByte pro Sekunde liegen. Insgesamt wird der Supercomputer die Fläche eines Tennisplatzes belegen und fast 150 Tonnen wiegen.
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