Insgesamt stellt Intel zur CES in Las Vegas fünf Core-i7-Mobilprozessoren, acht Core-i5-CPUs und vier Core-i3-Chips vor. Die Basis der neuen Desktop- und Mobilplattform bilden sieben neue Chipsätze. Für den CPU-Kern der Prozessoren setzt Intel erstmals die unter Westmere bekannte 32-Nanometer-Fertigung ein. Das Besondere an den neuen Clarkdale– (Desktop) und Arrandale-Chips (Mobile) besteht in der Integration der Grafikeinheit ins Prozessorgehäuse. Dual-Core-Prozessoren auf Nehalem-Basis sind also nur mit integriertem Grafikkern erhältlich.
Die neue Grafikeinheit nennt Intel GMA HD Graphics, womit die Stärken der neuen DX10.1.-GPU auch treffend beschrieben sind. Diese liegen eher in der Videobeschleunigung als in der 3D-Performance. Zwar bietet die Lösung auch verbesserte 3D-Leistungswerte, doch reichen diese für anspruchsvolle 3D-Spiele kaum aus. Der im Sommer 2008 vorgestellte AMD-Chipsatz mit integrierter Grafik 790GX bietet in Sachen 3D knapp mehr Performance als die Intel GMA HD Graphics. Die für April geplanten 800er-Chipsätze von AMD dürften die Intel-Lösung deutlich übertreffen und auch DirectX-11 beherrschen. Außerdem unterstützt die Intel-Grafik kein DirectCompute oder andere Techniken (Nvidia Cuda, ATI Stream) zur Nutzung der GPU-Rechenkraft für 2D-Anwendungen, was sich bei Programmen, die diese Technik nutzen, negativ auf die Performance auswirkt.
Vorteile bietet die neue Intel-Plattform in Sachen Applikationsperformance und Leistungsaufnahme. Der mit einem Standardtakt von 3,33 GHz arbeitende Core i5 661 kann beispielsweise bei den meisten Benchmarks AMDs schnellsten Quad-Core-Chip Phenom II X4 965 mit 3,4 GHz abhängen. Das muss er allerdings auch, denn der neue Intel-Chip kostet mit 180 Euro auch 30 Euro mehr als der AMD-Prozessor. Besonders leistungsfähig zeigt sich der Chip, wenn Programme die sechs neuen Befehle des Prozessors für AES-Verschlüsselung nutzen. Dann erzielt er etwa die 10-fache Performance vergleichbarer CPUs.
Während der Phenom II X4 965 in Sachen Applikationsleistung noch ganz gut mit dem Clarkdale-Dual-Core mithalten kann, muss er sich in puncto Leistungsaufnahme klar geschlagen geben. 45 Watt im Leerlauf für ein Gesamtsystem mit 3,33 GHz schneller Dual-Core-CPU sind beachtlich. Mehrere Ursachen sind für diesen niedrigen Wert verantwortlich. Der Clarkdale-Prozessor wird in 32 Nanometer gefertigt, während der AMD-Prozessor noch in 45 Nanometer hergestellt wird. Die restlichen Chips der neuen Plattform werden in 45 Nanometer produziert, was im Vergleich zum G45-Chipsatz, dessen Komponenten noch mit 130 und 65 Nanometer gefertigt, eine enorme Verbesserung darstellt.
Der Clarkdale-Prozessor mit CPU-(32 nm) und Grafikkern (45 nm) bildet zusammen mit den Chipsätzen H57, H55 und Q57 Intels neue Desktop-Plattform.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu Clarkdale: Turbo-Doppelkern mit Grafikchip im Test
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.