Revolution im Cyberschutz: Wie autonome SOCs den Fachkräftemangel überwinden

Die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen hat weltweit zu einem signifikanten Anstieg der Cyberangriffe geführt.

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Daten zeigen, dass im Jahr 2023 erfolgreiche Cyberangriffe auf Unternehmen um 23 % im Vergleich zum Vorjahr zugenommen haben​ (1). Gleichzeitig steigen die damit verbundenen Schäden, die laut IBM einen neuen Höchststand erreicht haben, wobei die durchschnittlichen Kosten für Datenschutz-verletzungen weltweit um 15,3 % höher liegen als noch drei Jahre zuvor​ (2). Diese Entwicklungen führen nicht nur zu erheblichen finanziellen Verlusten, sondern auch zu einer wachsenden Belastung für Security Operations Centers (SOCs), die mit der Überwachung und Abwehr dieser Angriffe beauftragt sind. In Kombination mit einem akuten Fachkräftemangel in der IT-Sicherheitsbranche stehen Unternehmen vor der dringenden Herausforderung, ihre Sicherheitsoperationen zu optimieren. Eine vielversprechende Lösung hierfür ist das Konzept des autonomen SOCs (ASOC).

Traditionelle SOCs kämpfen tagtäglich damit, die Flut an Sicherheitswarnungen zu bewältigen und sind oft überfordert, was zu langen Reaktionszeiten und ineffizienten Arbeitsprozessen führt. SOC-Analysten beschäftigen sich in der meisten Zeit mit der Bearbeitung von Fehlalarmen. Diese Ineffizienz führt nicht nur zu einer hohen Arbeitsüberlastung bei den Mitarbeitern, sondern erhöht auch das Risiko, dass echte Bedrohungen übersehen werden.

Eine Lösung für das Dilemma

Ein autonomes Security Operations Center (ASOC) stellt die nächste Entwicklungsstufe traditioneller SOCs dar. Es handelt sich um ein System, das weitgehend ohne menschliches Eingreifen funktioniert und in der Lage ist, Cyberbedrohungen selbstständig zu erkennen, zu analysieren und darauf zu reagieren. Dabei bedient sich ein ASOC neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen, um Muster in großen Datenmengen zu erkennen und daraus entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Im Gegensatz zu herkömmlichen SOCs, die stark auf menschliche Analysten angewiesen sind, arbeitet ein ASOC autonom und kann dadurch schneller und effizienter auf Bedrohungen reagieren.

Wie muss ein ASOC aufgesetzt sein?

Der Aufbau eines autonomen SOCs erfordert eine sorgfältige Planung und Integration verschiedener technologischer Komponenten. Zunächst müssen alle relevanten Datenquellen in das System integriert werden. Dies umfasst die Sammlung und Analyse von Daten aus Netzwerken, Endpunkten, Cloud-Umgebungen und anderen kritischen IT-Infrastrukturen. Ein ASOC benötigt außerdem eine leistungsstarke SIEM-Lösung (Security Information and Event Management) oder eine andere Cyberrisiko-Lösung, die in der Lage ist, große Mengen an Sicherheitsdaten in Echtzeit zu verarbeiten und zu korrelieren​ (3).

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Implementierung von KI-gestützten Algorithmen für die Verhaltensanalyse (UEBA, User and Entity Behavior Analytics). Diese Algorithmen sind in der Lage, Anomalien im Verhalten von Benutzern und Systemen zu erkennen, die auf potenzielle Sicherheitsvorfälle hinweisen könnten. Solche Anomalien können auf schwer zu entdeckende Angriffe hinweisen, die herkömmliche Sicherheitslösungen möglicherweise übersehen​ (4).

Zudem müssen Automatisierungsmechanismen für die Reaktion auf Sicherheitsvorfälle implementiert werden. Ein ASOC sollte in der Lage sein, automatisch auf Bedrohungen zu reagieren, indem es beispielsweise kompromittierte Systeme isoliert, bösartige Prozesse unterbindet oder verdächtige Benutzerkonten sperrt. Diese Automatisierung erfordert eine enge Integration mit bestehenden Sicherheitslösungen wie Endpoint Detection and Response (EDR) oder Extended Detection and Response (XDR) sowie Firewalls und anderen Netzwerkkomponenten  (5).

Was gilt es zu beachten?

Bei der Implementierung eines ASOC gibt es mehrere kritische Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Erstens muss sichergestellt werden, dass die eingesetzten KI- und Automatisierungstechnologien ausreichend trainiert und angepasst sind, um den spezifischen Anforderungen der Unternehmensumgebung gerecht zu werden. Dies erfordert nicht nur eine enge Zusammenarbeit mit IT- und Sicherheitsteams, sondern auch eine kontinuierliche Anpassung und Aktualisierung der Systeme, um auf neue Bedrohungen reagieren zu können.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sicherstellung der Datenintegrität und -sicherheit. Da ein ASOC auf große Mengen an sensiblen Daten zugreift und diese analysiert, müssen strenge Datenschutz- und Compliance-Richtlinien eingehalten werden. Dies umfasst unter anderem den Schutz vor unbefugtem Zugriff auf die Daten sowie die Sicherstellung, dass alle Daten korrekt und vollständig erfasst werden.

Zudem sollte bei der Einführung eines ASOC darauf geachtet werden, dass die Mitarbeiter entsprechend geschult und in der Lage sind, mit den neuen Systemen zu arbeiten. Auch wenn das ASOC weitgehend autonom arbeitet, bleibt menschliches Eingreifen in bestimmten Situationen notwendig, insbesondere bei der Überwachung und Anpassung der Algorithmen sowie bei der Entscheidung über kritische Sicherheitsmaßnahmen​ (6).

Vorteile eines ASOC im Kontext des Fachkräftemangels

Der größte Vorteil eines autonomen SOCs liegt in seiner Fähigkeit, den akuten Fachkräftemangel in der Cybersecurity-Branche zu kompensieren. Während herkömmliche SOCs auf eine große Anzahl von Sicherheitsanalysten angewiesen sind, die Sicherheitsvorfälle überwachen und darauf reagieren, kann ein ASOC mit deutlich weniger Personal betrieben werden​ (7). Dies wird durch die hohe Automatisierung und die Fähigkeit, Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und darauf zu reagieren, ermöglicht.

Ein weiterer Vorteil liegt in der Reduktion der Arbeitsbelastung für vorhandene Mitarbeiter. Durch die Automatisierung repetitiver Aufgaben wie der Verarbeitung von Sicherheitswarnungen und der Reaktion auf bekannte Bedrohungen können sich die Analysten auf komplexere und strategische Aufgaben konzentrieren. Dies trägt nicht nur zur Effizienzsteigerung bei, sondern verringert auch das Risiko von Burnout und Überlastung, was in vielen SOCs ein ernsthaftes Problem darstellt​ (8).

Darüber hinaus ermöglicht ein ASOC eine schnellere und präzisere Reaktion auf Cyberangriffe. Durch die kontinuierliche Überwachung und die Fähigkeit, Bedrohungen autonom zu bekämpfen, kann die Zeit bis zur Eindämmung eines Vorfalls erheblich verkürzt werden. Dies ist besonders wichtig, da die Geschwindigkeit, mit der auf einen Angriff reagiert wird, oft den Unterschied zwischen einem kontrollierbaren Vorfall und einem katastrophalen Sicherheitsbruch ausmachen kann​ (9).

Fazit

Autonome SOCs stellen die nächste Stufe in der Evolution der Cybersicherheits-überwachung dar und bieten eine vielversprechende Lösung für die Heraus-forderungen, denen traditionelle SOCs gegenüberstehen. Sie ermöglichen eine effizientere und schnellere Reaktion auf Bedrohungen, entlasten das Personal und tragen dazu bei, den Fachkräftemangel in der Branche zu kompensieren. Unternehmen, die auf autonome SOCs setzen, können ihre Sicherheitsoperationen optimieren, die Arbeitslast ihrer Mitarbeiter reduzieren und gleichzeitig die Resilienz gegen Cyberangriffe stärken. In einer Zeit, in der Cyberbedrohungen zunehmend komplexer und schwerwiegender werden, bietet das ASOC eine zukunftssichere Lösung, die den Anforderungen moderner IT-Sicherheitsstrategien gerecht wird.

Quellen:

KPMG
Finance
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KPMG
Worldfavor Sustainability Blog
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