Core i7 Extreme 965 mit vier Kernen und acht Threads im Test

Intels neue Nehalem-Architektur bietet einen integrierten Speichercontroller und kann pro CPU-Kern zwei Threads verarbeiten. Wie gut sich die neuen Quad-Cores in der Praxis schlagen, verrät der umfangreiche Benchmark-Test.

Fünf Jahre nach AMD hat es Intel nun auch geschafft: Die erste CPU mit integriertem Speichercontroller aus Santa Clara ist nun fertig. Und weil das AMD-Design noch weitere Vorzüge bietet, hat der Prozessor-Marktführer noch andere Ideen des Konkurrenten in die neue Nehalem-Architektur integriert. Bisher hat Intel die Quad-Cores der Core-Mikroarchitektur nämlich aus zwei Dual-Core-Dies gefertigt. AMD behauptete daher immer wieder, es sei die einzige Firma, die einen „echten“ x86-Quad-Core baue. Das können die ewigen Zweiten im CPU-Markt nun nicht mehr von sich sagen: Nehalem-CPUs bestehen ebenfalls aus einem einzigen Chip und sind nach AMD-Nomenklatur „echte“ Vierkerner.

Doch das ist noch längst nicht das Ende des Technologietransfers. AMD-Prozessoren kommunizieren untereinander und mit der Peripherie über sogenannte Hypertransport-Links, während Intel-Prozessoren nicht nur den Speicher über einen Frontsidebus ansprechen, sondern darüber auch mit den restlichen Systemkomponenten in Kontakt stehen. Im Single-Core-Bereich ist dies sicher kein Nachteil. Und auch bei Dual- und Quad-Cores hat Intel mit der Integration großzügig ausgestatteter Cache-Speicher den Nachteil der Frontsidebus-Architektur eindrucksvoll umschifft.

Allerdings wird die altertümliche Kommunikationsart im Serverbereich mit mehreren CPU-Sockeln schnell zum Flaschenhals. Selbst der 64 MByte große Chipsatz-Cache (Snoop Filter), den Intel im Xeon-Chipsatz 7300 anbietet, oder der mit 16 MByte L3-Cache kürzlich vorgestellte, aus drei Dual-Core-Dies bestehende Sechs-Core-Chip Dunnington helfen auf Dauer nicht, im Serverumfeld im Vergleich zur AMD-Technik konkurrenzfähig zu bleiben.

Daher kommt in der Nehalem-Architektur eine mit Hyertransport vergleichbare Technik namens Quick-Path-Interconnect (QPI) zum Einsatz. Allerdings steht QPI derzeit nur für die Desktop-Varianten der Nehalem-Architektur mit dem Codenamen Bloomfield zur Verfügung. Doch bereits im ersten Quartal 2009 soll laut Intel-Chef Paul Otellini die Server-Variante Gainestown für Zwei-Sockel-Systeme folgen. Die Einführung von Nehalem-Prozessoren für MP-Systeme plant Intel erst in der zweiten Jahreshälfte 2009.

Nehalem-Prozessoren für Desktop-Systeme
CPU-Bezeichnung Intel Core i7 Extreme 965 Core i7 940 Core i7 920
Architektur-Codename Nehalem Nehalem Nehalem
CPU-Codename Bloomfield Bloomfield Bloomfield
Kerne/Threads 4/8 4/8 4/8
Taktfrequenz 3,2 GHz 2,93 GHz 2,66 Ghz
L1-Cache 2 x 32 KByte pro Kern 2 x 32 KByte pro Kern 2 x 32 KByte pro Kern
L2-Cache 256 KByte pro Kern 256 KByte pro Kern 256 KByte pro Kern
L3-Cache 8 MByte (gemeinsam) 8 MByte (gemeinsam) 8 MByte (gemeinsam)
Speicher DDR3/1066 DDR3/1066 DDR3/1066
QPI-Bandbreite 6,4 GT/s 4,8 GT/s 4,8 GT/s
Maximale Speicherbandbreite 25,5 GByte/s 25,5 GByte/s 25,5 GByte/s
Sockel LGA1366 LGA1366 LGA1366
Transistoranzahl 731 Millionen 731 Millionen 731 Millionen
Herstellungsprozess 45 Nanometer 45 Nanometer 45 Nanometer
TDP 130 Watt 130 Watt 130 Watt
Preis (circa) 1050 Euro 600 Euro 320 Euro

Themenseiten: Chipsätze, Client & Desktop, Intel, Mac, Nehalem, Prozessoren

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