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SAP-Chef wagt nur vage Prognosen

Was will SAP eigentlich erreichen? Wo geht die Reise in den kommenden Monaten hin? Zumindest ein paar konkrete Antworten auf diese seit den vor kurzem angekündigten drastischen Sparmaßnahmen noch drängendere Fragen erhofften sich die anwesenden Journalisten und Analysten bei einer Diskussionsveranstaltung am Freitag im New Yorker SAP-Büro. Sie wurden jedoch weitgehend enttäuscht: Das meiste mussten sie sich zwischen den Zeilen selbst herauslesen. Ein paar interessante Fakten hat ZDNet-Autor Larry Dignan dort dennoch aufschnappen können.

Zunächst einmal betonte SAP-CEO Léo Apotheker den Wert des übergelaufenen, ehemaligen Oracle-Mangers John Wookey für die Walldorfer. Apotheker unterstrich die großen Erwartungen, die SAP bei seinen Plänen in ihn setzt, Software-as-a-Service-Konzepte mit On-Premise-Applikationsstrategien zu verknüpfen. Außerdem umriss der CEO, wie sich die SaaS-Suite (Business-By-Design) im Verhältnis zur traditionellen ERP-Software im Markt positionieren soll.

Sein Standpunkt auf einen Nenner gebracht: Einige Kunden werden sich dafür entscheiden, einige Teilbereiche als Service zu nutzen, aber die Tools für die Kernaufgaben als On-Premise-Software weiterbetreiben. Mehr als diese vage Prognose war als Antwort auf die große Salesforce.com-Hausmesse, die vor einigen Tagen mit einem Lobgesang auf die On-Demand-Bereitstellung von allem Möglichen zu Ende ging, nicht zu haben. Aber manchmal ist keine Antwort ja auch eine Antwort.

Die im Vorfeld bereits durchgesickerte und viel diskutierte Einstellung von John Wookey zeigt aber entgegen allen Versuchen Apothekers, das Thema herunterzuspielen, dass den Walldorfern das Thema Software als Dienstleistung immer wichtiger wird. Wookey war bei Oracle früher für das „Fusion„-Projekt verantwortlich. Nun soll er SAPs On-Demand-Vision verantworten und nach außen vertreten. Um eine Strategie vorzulegen, sei es für Wookey jedoch noch zu früh, dazu müsse der neue Mann erst ein paar Wochen bei SAP angestellt sein, erklärte Apotheker.

„Es gibt Dinge, die man nicht in der Cloud laufen lassen kann, da sie zusammenbrechen könnten. Niemand würde zum Beispiel eine Rechnungserstellung für 50 Millionen Kunden in die Cloud verlagern. Das wäre einfach töricht“, sagte Apotheker. „Wir geben den Kunden dagegen die Möglichkeit, beide Szenarien zu kombinieren.“

Damit zeichnet Apotheker ein realistische Bild davon, wie die On-Demand-Angebote und die anderen SAP-Anwendungen zusammenspielen können. Gleichzeitig warnte er Unternehmen davor, sich von einem technologischen Ansatz hypnotisieren zu lassen – gab also auch hier eine Sowohl-als-auch-Antwort.

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ZDNet.de Redaktion

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