SOA hat sich trotz Unkenrufen etabliert

SOA erfreue sich bester Gesundheit, kontern deutsche Analysten die Attacken ihrer Kollegen aus den USA. Hierzulande seien Unternehmen sehr weit mit der Umsetzung und widmeten sich bereits Folgeprojekten. Wie kommen sie zu diesem Schluss?

Ist die Service-orientierte Architektur (SOA) tatsächlich tot, wie Burton-Analystin Anne Thomas Manes Anfang des Jahres behauptet hat? Manes stützt ihre These auf gescheiterte Projekte und die aktuell schwierige Weltwirtschaftslage. Im gleichen Atemzug spricht sie von den Zukunftschancen servicebasierter Ansätzen wie Mashups, Cloud Computing oder Software as a Service (SaaS).

„Die Burton Group hat damit einen gigantischen Marketing-Schachzug gemacht“, kommentiert Wolfgang Martin, Analyst und Inhaber des Beratungshauses Wolfgang Martin Team. „Das hört sich so an, als würde man ein Haus mit Steinen bauen und dabei auf einen Architekten verzichten wollen. SOA ist nicht tot. Genau das Gegenteil ist der Fall. SOA ist quicklebendig.“

Martin untermauert seine Behauptungen mit dem „SOA Check 2009“, den der Analyst in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich KOM der TU Darmstadt vorgelegt hat. Die Studie zeigt, dass das Konzept im deutschsprachigen Raum weit vorangeschritten ist. 15 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie sich bereits in der Endphase der Umsetzung befinden. 43 Prozent befinden sich mitten auf dem Weg der Umsetzung. 38 Prozent beschäftigen sich seit über zwei Jahren mit SOA, der Index für den Grad der Wichtigkeit stieg von 3,47 im Jahr 2008 auf nun 3,60 Punkte.

Laut der Studie haben inzwischen Unternehmen auch den Nutzen von SOA klar verstanden. 27 Prozent versprechen sich von der Einführung, die Flexibilität ihres Unternehmens zu steigern. 21 Prozent wollen ihre Prozesse optimieren und 14 Prozent damit die Markteinführung von Produkten beschleunigen.

Zwar habe Gartner in seiner im November 2008 vorgestellten, weltweiten SOA-Studie ein nachlassendes Interesse konstatiert, gibt Martin zu. Ein genauerer Blick in die Analyse zeige allerdings, dass sich die Europa-Ergebnisse mit den nun vorliegenden Zahlen aus dem deutschsprachigen Raum decken. „In Europa hat SOA einen ganz anderen Stellenwert als in den USA. Das beweist wieder einmal, dass Europäer die besseren Ingenieure sind, was bei der Umsetzung einer SOA von elementarer Bedeutung ist.“

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