Outsourcing in der Krise: Fallstricke und Strategietipps

Kosten zu senken ist der wichtigste Grund für Outsourcing. Angesichts der Krise übereilte Entscheidungen zu treffen, könnte outsourcende Firmen aber später teuer zu stehen kommen, denn Stolpersteine gibt es mehr als genug.

Rund 46 Prozent der Unternehmen sehen laut Steria Mummert Consulting in möglichen Kostensenkungen den wichtigsten Vorteil von Outsourcing. Fast alle rechnen mit Einsparungen von mehr als zehn Prozent. Besonders für Firmen, deren Umsatz im vergangenen Jahr gesunken ist, spielt dieser Faktor eine große Rolle.

Die Situation stellt sich je nach Branche unterschiedlich dar. Steria Mummert Consulting berichtet, dass sich 2008 vor allem Finanzdienstleister sowie Unternehmen aus den Branchen Gesundheit, Telekommunikation, IT und Medien Vorteile durch die Auslagerung von Leistungen an externe Partner versprachen. Firmen aus dem verarbeitenden Gewerbe seien viel skeptischer, ob sich durch Outsourcing die Kosten nachhaltig um mehr als zehn Prozent senken lassen.

Außerdem steht die Befürchtung im Raum, durch Outsourcing internes Know-how zu verlieren, dass Arbeitsplätze im eigenen Unternehmen verloren gehen könnten oder dass gesetzliche Beschränkungen die Weitergabe von Daten verhindern. Und nicht zuletzt scheuen viele einfach die aufwändige und langwierige Umsetzung.

Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC, sieht vor allem in diesem Jahr Auswirkungen der wirtschaftlichen Talfahrt auf den Markt für IT-Services in Deutschland. „Dennoch werden Outsourcing und innovative Beschaffungsmodelle wie Cloud Services die Gewinner der Krise sein.“ Ab 2010 erhole sich der IT-Services Markt dann wieder. Outsourcing bleibe auch 2009 das größte Segment des deutschen IT-Dienstleistungsmarktes und wachse überdurchschnittlich. „Der Trend zur Reduzierung der IT-Fertigungstiefe setzt sich trotz Wirtschaftskrise fast ungebrochen fort, und die Bedeutung von Outsourcing nimmt dadurch sogar zu.“

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch die Experton Group. Für das Jahr 2009 rechnen etwa 25 Prozent der bereits outsourcenden Unternehmen mit steigenden Outsourcing-Budgets, während 15 Prozent von abnehmenden Ausgaben ausgehen. Insgesamt werde der Markt für Outsourcing weiter wachsen, sind sich die Experton-Marktforscher sicher. Aber die Anwenderunternehmen stellten die Budgets immer häufiger für kleinere Deals bereit: Das sogenannte selektive Outsourcing gewinne an Popularität.

Themenseiten: IT-Business, Marktforschung, Mittelstand, Outsourcing, Strategien

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