München steigt um auf Linux. Grund genug für Microsoft und Suse ins Herzen der Stadt, namentlich ins Hofbräuhaus, zu einem Streitgespräch zum Thema Trusted Computing zu laden. Das roch nach Saalschlacht und fliegenden Maßkrügen – die Diskutanten blieben aber zunächst gelassen und tauchten ihre Standpunkte erst zu fortgeschrittener Stunde vehementer aus. Für Microsoft stieg der Chief Security Manager Gerold Hübner in den Ring, Roman Drahtmüller für Suse. Mit von der Partie waren zudem Udo Helmbrecht, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik sowie Thomas Rosteck von Infineon Technologies. Der Siemens-Spross trägt, was viele nicht wissen, mit einem Sicherheitschip entscheidend zu Microsofts Sicherheits-Technologie TPM bei.
Im Mittelpunkt stand die Frage, was Microsoft mit seiner TCG, der Trusted Computing Group, bezweckt und welche vergleichbare Organisation sich auf Seiten der Open Source-Bewegung findet. Die TCG wurde 2003 gegründet und ist der Nachfolger der TCPA, der Trusted Computing Plattform Alliance, die ihrerseits 1999 ins Leben gerufen wurde. Diese Organisation hat ein Bauteil definiert, das so genannte TPM (Trusted Platform Module), das vertrauensvolle Plattformen unterstützen soll.
Die wesentlichen Aufgaben eines TPMs sind das Überwachen von Daten, dort werden Passwörter und Schlüssel abgelegt. Die zweite wesentliche Aufgabe ist es, den Sicherheitsstatus einer Plattform zu garantieren. Das bedeutet, dass während des Boot-Vorgangs bestimmte Software-Komponenten auf dem Rechner beobachtet werden, ob sie sich vielleicht anders als der Nutzer dies wünscht verändert haben. Der dritte wesentliche Punkt ist die Plattform-Authentisierung. Über einen Chip kann sich der User sicher authentisieren, was für das Business-Umfeld besonders von Bedeutung ist.
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Neueste Kommentare
3 Kommentare zu Linux contra Windows: Welche Plattform ist sicherer?
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Lächerlich
Ich finde es nur noch lächerlich von Microsoft. Da Windows verbreiteter ist gibt es auch mehr Viren etc. auf dieser Platform das ist klar. Es ist aber auch zu beachten, dass unter Sicherheit noch einiges mehr fällt als nur Viren.
Einfacher Vergleich: Man nimmt ein Windows, welches voll gepatcht ist und ein Linux welches auch voll gepatcht ist. Auf beiden OS keine zusätzliche Software installiert. Nun guckt man wie lange ein Windows und ein Linux "durchhält"……
Mann kann zweie OS vergleichen. Das eine ist halt wie ein Comic und das andere wie ein Roman….
Ach ja wenn Micorosft von der Sicherheit und Stabilität von ihrem Windows so überzeugt sind warum laufen dann ihre bzw. Akamais DNS Server unter Linux??? :D
Ergänzung: Modularität von Windows
Ich möchte die Aussage
"Das Problem ist aber, dass wir damit Äpfel und Birnen vergleichen. Sie haben auf der einen Seite Suse Linux 9.0 Professional mit 3000 Softwarepaketen, nicht nur ein bisschen Office und ein Player." des Herrn Roman Drahtmüller von SuSE der Vollständigkeit halber insofern ergänzen, als dass man es bei Windows keinesfalls mit einem Einheitsbollwerk zu tun hat, sondern ebenfalls mit einem hoch modular konzipierten System, welches aus vielen einzelnen Programmen besteht (explorer.exe,regedit.exe,cmd.exe,…). Ob dies nun 3000 an der Zahl sind, vermag ich nicht zu sagen – Ich bezweifle es. Im Prinzip stimme ich aber mit Herrn Drahtmüller überein.
Ansonsten finde ich das vorliegende Gesprächsprotokoll sehr gut. IT-Sicherheit lässt sich nicht pauschal, sondern nur in Abhängigkeit ihrer Umgebung bewerten.
AW: Ergänzung: Modularität von Windows
Das nenne ich ein realistische und qualifizierte Einschätzung!
Vielen Dank