Überwachung

Überwachungskameras mit Hintertür: BND verheimlichte NSA-Spionage

Die Kameras der US-Firma NetBotz wurden in Sicherheitsbereichen wie Serverräumen installiert. Der Bundesnachrichtendienst erfuhr bereits 2004 davon, informierte aber offenbar weder deutsche Behörden noch Verbündete. 2007 ließ sich NetBotz vom französischen Konzern Schneider Electric übernehmen. weiter

US-Medien verklagen FBI auf Herausgabe von Informationen zur iPhone-Entsperrung

AP, USA Today und Vice wollen mehr Details zur Entsperrung eines iPhone 5C erfahren, das dem San-Bernardino-Attentäter gehörte. Bis heute ist nicht bekannt, wer das Entsperrtool zu welchem Preis an die US-Bundespolizei verkaufte - und ob die Schwachstelle noch besteht. Die klagenden Medien berufen sich auf das Informationsfreiheitsgesetz. weiter

Internetknoten DE-CIX klagt gegen BND-Gesetz

Er macht damit seine Drohung vom April wahr. Die Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland liegt dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig vor. Die DE-CIX Management GmbH sieht ihre kritische Haltung durch jüngste Aussagen im NSA-Untersuchungsausschuss gestärkt. weiter

US-Kongress verurteilt Edward Snowden

Nach zweijähriger Untersuchung wirft ein Geheimdienstausschuss dem Whistleblower vor, ein Lügner und ein Verräter zu sein. Der vollständige 36-seitige Bericht mit 230 Fußnoten ist nur den Abgeordneten zugänglich. Ein Washington-Post-Reporter nennt den Kongressbericht "in aggressiver Weise unehrlich". weiter

Bericht: NSA half Belgien beim Auswerten von Mobilfunkverkehr

Sie soll so laut Buzzfeed wesentlich zur Verhaftung des flüchtigen Paris-Attentäters Salah Abdeslam beigetragen haben. Konkret half sie demnach bei der Erfassung des Datenverkehrs rund um das Begräbnis eines seiner Komplizen. weiter

iPhone: Snowden entwickelt Anti-Spionage-Cover

Whistleblower Edward Snowden und der Sicherheitsexperte Andrew Huang stellen die Schutzhülle als Open-Source-Konzept vor. Als "Introspection Engine" soll sie insbesondere Journalisten vor unbemerkter Überwachung schützen. Das Cover ist ein eigenständiges Gerät mit einem Akku, der auch das Smartphone nachladen kann. weiter

EuGH-Generalanwalt: Vorratsdatenspeicherung an strenge Voraussetzungen gebunden

Der Generalanwalt hält eine Verpflichtung zur Vorratsdatenspeicherung in einzelnen Ländern grundsätzlich für zulässig. Sie müsse jedoch zur Bekämpfung schwerer Kriminalität absolut notwendig sein. Zu prüfen sei, ob nicht andere Maßnahmen ebenso wirksam sein könnten und Grundrechte weniger beeinträchtigen. weiter

Google: Regierungsanfragen nach Nutzerdaten steigen auf Allzeithoch

Im zweiten Halbjahr reichen Behörden weltweit 40.677 Anfragen ein. Das entspricht einem Plus von 35 Prozent. Die Zahl der betroffenen Nutzer klettert um 39 Prozent auf 81.311. Deutschland liegt in der Statistik inzwischen auf dem zweiten Platz hinter den USA. weiter

Nifis: Google sammelt Anruf-Metadaten von Android-Nutzern

Der Vorsitzende des deutschen Sicherheitsvereins sieht darin einen "großen Lauschangriff von Google vergleichbar mit NSA". Wer mit einem Android-Smartphone telefoniere, stimme mit Googles Datenschutzerklärung der Aufzeichnung und Auswertung von Metadaten aller seiner Gespräche zu. weiter

Edward Snowden kritisiert neues russisches Überwachungsgesetz

Provider müssen alle Inhalte ihrer Nutzer sechs Monate und Metadaten drei Jahre vorhalten. Das ist "nicht nur gefährlich, sondern praktisch nicht durchführbar." Ein kleiner ISP mit 50 GBit/s Anbindung müsste dann schließlich rund 100 PByte Daten nur für die Regierung zwischenspeichern. weiter

Zitis: Bundesbehörde soll verschlüsselte Kommunikation knacken

Die "Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich" soll Sicherheitsbehörden bei der Dechiffrierung helfen. Der Start ist mit zunächst 60 Mitarbeitern vorgesehen, bis 2022 soll auf 400 Mitarbeiter aufgestockt werden. Die Politik reagiert auf ständige Warnungen der Polizei vor einer "Verdunkelung" durch Verschlüsselungstechnik. weiter

Glas der Vernunft: Kasseler Bürger ehren Edward Snowden

"Edward Snowden hat uns aufmerksam gemacht auf die Gefahren einer ungezügelten Datennutzung und Datenspeicherung", begründet die Jury ihre Entscheidung. Die Auszeichnung gilt Personen, die sich um Vernunft, Toleranz und die Überwindung ideologischer Schranken verdient gemacht haben. weiter

Verfassungsschutz: Snowden soll russischer Agent sein

Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen vermutet eine Zusammenarbeit mit SWR oder FSB. Darauf sollen gezielte Desinformationskampagnen der Geheimdienste hinweisen. Er räumt ein, dass seine Behörde die Vorwürfe nicht belegen kann. weiter

Britisches Unterhaus stimmt für Überwachungsgesetz

Nach Konzessionen der Regierung stimmt auch die oppositionelle Labour Party für das Investigatory Powers Bill genannte Gesetz. Er schreibt Telekomfirmen und ISPs die Speicherung von Kommunikationsdaten aller Bürger vor. Das Gesetz legitimiert zudem auch schon bisher praktizierte Spähprogramme. weiter

Snowden-Dokument: MI5 war schon 2010 von Datenfülle überfordert

Er warnte damals "vor dem Risiko eines 'Informationsausfalls', dass also der Service nicht in der Lage ist, lebensrettende Informationen aus Daten zu entnehmen, die er zuvor gesammelt hat." Dies traf laut The Intercept drei Jahre später im Fall eines Mords an einem britischen Soldaten in London exakt ein. weiter

FBI will Biometrie-Datenbank von Privatsphäreregelung ausnehmen

Amerikaner sollen nicht mehr gemäß dem Privacy Act in Erfahrung bringen können, ob sie in NGI erfasst sind und ob die gespeicherten Daten zutreffen. Seit 2008 registriert die Polizei nicht nur Verdächtige: Auch Immigranten, Mitarbeiter von Bundesbehörden und Lehrer müssen in manchen Staaten biometrische Daten erfassen lassen. weiter

Forscher: Websites überwachen Nutzer mit Audio-Fingerabdrücken

Dazu wird nicht etwa das Mikrofon herangezogen, es handelt sich vielmehr um eine Eigenschaft des Audio-Stacks eines Systems. Zunehmend wird via WebRTC die lokale IP-Adresse des Anwenders ermittelt. Auch der Ladestand und installierte Schriftarten können herangezogen werden. weiter

Tor-Entwicklerin floh aus Angst vor FBI nach Deutschland

FBI-Agenten forderten ein persönliches Gespräch mit der Entwicklerin. Mit dem Anwalt der Familie wollten sie nicht sprechen und auch keine Gründe nennen. Im Dezember flog sie verängstigt nach Europa. Im April erkundigte sich das FBI nach der korrekten Adresse für eine Vorladung unter Strafandrohung - erneut ohne Gründe. weiter

Britische Geheimdienste sammeln systematisch private Personendaten

Dazu zählen rassische Abstammung, religiöse und politische Überzeugung, Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft, "Sexualleben" und Vorstrafen. Auch Einträge zu geistiger und körperlicher Gesundheit, biometrische Daten und Bekanntschaften mit Journalisten oder Politikern können vermerkt sein. weiter

Karlsruhe erklärt BKA-Gesetz teilweise für verfassungswidrig

Die dem Bundeskrinimalamt eingeräumten Überwachungsbefugnisse zur Terrorabwehr greifen laut Bundesverfassungsgericht zum Teil unverhältnismäßig in die Bürgerrechte ein. Im Grundsatz sind sie aber mit den Grundrechten vereinbar. Der Gesetzgeber muss nun bis Mitte 2018 nachbessern. weiter

Datenschutzgruppe EFF verklagt US-Justizministerium

Sie fordert Einsicht in Entscheidungen des Geheimgerichts FISC. So könnte öffentlich werden, ob die Regierung je Firmen zur Entschlüsselung von Kundendaten gezwungen hat. Die EFF beruft sich auf das 2015 verabschiedete gesetzt USA Freedom Act. weiter

Britisches Überwachungsgesetz: Firmen müssen Produkte vorab anmelden

Das steht im Entwurf der jüngsten Ergänzung. So könnten Behörden vor dem Launch überlegen, ob sie der betroffenen Firma den Einbau "technischer Möglichkeiten" - also einer Hintertür - vorschreiben. Datenschützer bemängeln auch das Fehlen richterlicher Aufsicht und einer Rechenschaftspflicht. weiter

Blackberry-CEO John Chen: Wir haben uns an unsere Richtlinien gehalten

In der Frage nach einem angeblich der kanadischen Polizei zur Verfügung stehenden Generalschlüssel sagt er: "Zu keiner Zeit war Blackberrys BES Server in den Fall verwickelt." Blackberrys Prinzip sei es, zu tun, was es im Interesse der Staatsbürger für das Beste halte. weiter

Bundestrojaner angeblich nicht praxistauglich

Laut Informationen der Welt lassen sich mit der staatlichen Spähsoftware keine Messenger-Programme wie WhatsApp oder Threema überwachen. Zudem ist der Einsatz auf Windows-Computer beschränkt. Mobilgeräte können damit nicht ausspioniert werden. weiter