Neben Acer und Asus ist mittlerweile auch Toshiba mit einem Ultrabook auf dem deutschen Markt vertreten. Anstatt wie die Konkurrenten, die eine ganze Familie im Angebot haben, bringt der japanische Hersteller vom Satellite Z830 nur ein Modell auf den Markt: das 10J. Es handelt sich um einen 13,3-Zöller mit 1,6-GHz-Core-i5, 4 GByte RAM und 128-GByte-SSD. ZDNet hat das Gerät ausführlich getestet.

Design und Ausstattung

Ganz so faszinierend wie das bei Apple Macbook Air abgeschaute Asus Zenbook ist Toshibas Satellie Z830 nicht. Denn das Chassis ist mit maximal 16 Millimetern zwar sehr flach, verjüngt sich nach vorne aber zumindest mit bloßem Auge kaum. Eindeutige Vorteile verzeichnet Toshiba aber beim Gewicht: Tatsächlich wiegt das Gerät nur 1,096 Kilo. Die genannten Konkurrenten bringen mehr als 1,3 Kilo auf die Waage.

Das Gehäuse des Satellite besteht aus Magnesium. Eine Wabenstruktur im Innern sorgt für hohe Stabilität. Der sehr dünne Deckel zeigt sich nicht besonders verwindungssteif. Das muss aber nicht unbedingt von Nachteil sein: Denn etwas Flexibles bricht nicht so leicht. Laut Toshiba war die Stabilität eines des wichtigsten Ziele bei der Entwicklung: Das Z830 soll nach Stürzen aus 76 Zentimetern Höhe noch booten. Gleichen gilt, wenn Kaffee auf der Tastatur verschüttet wird. Der Hersteller empfiehlt nach solchen Ereignissen aber eine Inspektion beim Fachhändler. Ein Manko ist, dass der Deckel bei jeder Bewegung des Geräts deutlich nachwippt.

Die insgesamt ansprechende Optik stören die Scharniere sowie die Maustasten. Beide sind in einer etwas billig wirkenden Chromoptik ausgeführt. Das geht auch schöner.

Tastatur

Das Keyboard kann ebenfalls nicht wirklich überzeugen: Die Tasten sind etwas kleiner als normal, haben einen sehr geringen Tastenhub und keinen wirklich sauber definierten Anschlag. Gewöhnungsbedürftig: Rechts neben der Enter-Taste gibt es weitere Reihe von Tasten. Erfreulicherweise verfügt das Keyboard über eine Hintergrundbeleuchtung.

Das Touchpad des Satellite ist ein wenig kleiner als das des Zenbook, geht aber immer noch in Ordnung. Die Maustasten sind separat ausgeführt und nicht als klickbare Fläche. Leider bestehen sie aus billig wirkendem Plastik. Eine Taste ermöglicht die Deaktivierung der berührungsempfindlichen Fläche. Das kann ganz praktisch sein, wenn man beispielsweise eine USB-Maus benutzt. Unterm Strich liefert das Z830 im Bereich Touchpad

Display

Entgegen dem Trend im Consumer-Bereich und anders als die bisher getesteten Ultrabooks hat das Toshiba eine mattes Display. Störende Reflexionen sind kein Thema. Es ist hell genug für den Einsatz im Freien. Die Auflösung des Screens ist mit 1366 mal 768 nur durchschnittlich. Asus bietet hier mit 1600 mal 900 Pixel deutlich mehr, was sich in einer schärferen Darstellung zeigt.

Die Lautsprecher sitzen in der vorderen Kante des Gehäuses und verzerren auch bei hoher Lautstärke nicht. Wie bei allen Ultrabooks darf man allerdings auch hier nicht mit ausgeprägten Bässen rechnen.

Schnittstellen

Bei den Anschlüssen ist das Satellite Z830 für ein Ultrabook gut aufgestellt: Rechts ist eine USB-3.0-Schnittstelle zu finden, auf der Rückseite zwei USB-2.0-Ports, HDMI, VGA und Ethernet. Auf letzteres muss man bei den anderen Ultrabooks verzichten, VGA ist höchstens per Adapter realisierbar. Links sitzen Kopfhörereingang, Mikrofoneingang sowie ein Kartenleser für die Formate MMC und SDXC (bis 64 GByte).

Wie groß die Vorteile der Schnittstellen sind, ist allerdings sehr unterschiedlich. Denn die meisten Anwender betreiben so mobile Geräte wie das Z830 am WLAN, was natürlich ebenfalls an Bord ist. Es unterstützt neben 802.11b/g/n sogar den a-Standard. Dies kann in funkverseuchten Stadtwohnungen sehr praktisch sein, wo im 5-GHz-Frequenzband üblicherweise höhere Bandbreiten realisierbar sind. Zur drahtlosen Anbindung von Peripherie hat das Toshiba Bluetooth 3.0.

Innenleben und Leistung

Angetrieben wird das Satellite Z830 von einem Intel Core i5-2467M. Der Chip hat einen Basistakt von 1,6 GHz, Turbo Boost übertaktet einen Kern laut Datenblatt auf bis zu 2,3 GHz. In der Praxis pendelt der Takt bei 2,2 GHz – ein gutes Ergebnis für ein so flaches Gerät. Werden alle Kerne belastet, sind es immerhin noch 2 GHz. Hyperthreading macht aus den beiden echten Kernen vier virtuelle.

Als Grafik kommt die in die CPU integrierte HD 3000 zum Einsatz. Sie beherrscht nur DirectX 10, bietet aber für alle Anwendungen abseits aufwändiger 3D-Spiele genügend Leistung.

An Bord sind 4 GByte DDR3-1333-RAM, die vom vorinstallierten Windows 7 Home Premium (64 Bit) voll adressiert werden können. Eine Aufrüstung auf 6 GByte ist möglich. Als Massenspeicher kommt eine SSD aus hauseigener Produktion (Toshiba THNSNB128GMCJ) zum Einsatz. Deren Leistung lässt zu wünschen übrig: So weist der Crystal Diskmark beim sequentiellen Schreiben nur 47 MByte/s aus – deutlich weniger als jede Festplatte. Auch die übrigen Werte, beispielsweise das Lesen und Schreiben kleinerer Dateien (4- und 512-GByte-Blöcke), liegen zwar über dem Niveau von Festplatten. Von einer SSD würde man sich aber mehr erwarten. Die untenstehende Tabelle zeigt die drastischen Unterschiede bei der SSD-Performance zwischen dem Toshiba und dem Asus Zenbook. Ein Grund für die schwache Leistung ist die fehlende Unterstützung für Native Command Queuing.

SSD-Performance im Vergleich (MByte/s)

Asus Zenbook UX 31 Toshiba Satellite Z830
sequential read 439,9 185,71
sequential write 137,2 47,93
random read (512 KByte) 380,8 161,64
random write (512 KByte) 141,1 21,52
random read (4 KByte) 19,71 8,89
random write (4 KByte) 48,11 1,39

Zwar enttäuscht die Performance der SSD, unterm Strich ist sie aber eben doch deutlich schneller als eine Festplatte. Das gilt insbesondere für das Lesen kleiner Dateien, was auf das Antwortverhalten einen großen Einfluss hat. Daher fällt der PC Mark Vantage, der die Gesamtperformance des Systems abbildet, mit 8234 Punkten relativ gut aus. Eine Quad-Core-Maschine mit klassischer Festplatte schafft etwa 8000 Punkte.

Akkulaufzeit und Geräuschentwicklung

Mit 47 Wattstunden hat der fest verbaute Akku eine etwas geringere Kapazität als der des UX31 von Asus (50 Wh). Beim Surfen per WLAN im Internet und leicht abgedunkelter Display-Hintergrundbeleuchtung hält er gut 5 Stunden durch. Je nach Aufgabe gibt es aber deutliche Abweichung nach oben und nach unten. Wer Textverarbeitung macht, kann durchaus sieben Stunden erreichen. Bei der Ausführung des 3D-Benchmarks wäre schon nach 3 Stunden Schluss.

Der Lüfter des Z830 ist selbst im Leerlauf immer aktiv und zwar leise, aber eben doch hörbar. Unter Belastung dreht er recht zügig hoch und tritt dann akustisch sehr in den Vordergrund. Offenbar wird die Luft vom Boden her angesaugt, was auf weichen Unterlagen Probleme bereiten könnte.

Software

Auf dem Toshiba kommt als Betriebssystem Windows 7 Home Premium in der 64-Bit-Version zum Einsatz. Vorinstalliert sind zudem eine Reihe von Toshiba-Tools sowie Office 2010 Starter, McAfee Internet Security mit Updates für 30 Tage, Skype sowie Nero Multimedia Suite Essential.

Fazit

Mit dem 1099 Euro teuren Satellite Z830 hat Toshiba ein besonders leichtes Ultrabook im Angebot. Die Konkurrenz bringt locker 200 Gramm mehr auf die Waage. Erfreulich ist auch der Einsatz eines matten Screens: Selbst unter schwierigen Lichtverhältnissen treten keine störenden Reflexionen auf.

Demgegenüber stehen aber einige Schwächen: Die Tastatur wirkt beim Tippen gefühllos, die Geräuschentwicklung ist sowohl im Leerlauf als unter Volllast relativ hoch und die Anmutung des Chassis ist nicht ganz auf dem gewünschten Niveau. Aus technischer Sicht ist vor allem die vergleichsweise niedrige Leistung der SSD eine Enttäuschung.

Wer das um 200 Gramm höhere Gewicht verschmerzen und mit einem spiegelnden Display leben kann, findet im kürzlich von ZDNet getesteten Asus Zenbook UX 31 eine exzellente Alternative. Es bietet zum gleichen Preis einen höher auflösenden Screen, eine höher getaktete CPU sowie eine SSD, die leistungsmäßig in einer anderen Liga spielt.

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