Schon das Rokr E8 signalisierte, dass Motorola allmählich seine besorgniserregende Fixierung auf Handys im Razr-Stil überwindet. Nun hat sich das Unternehmen mit Kodak zusammengetan und das Mobiltelefon Zine ZN5 im Schokoriegelformat abgeliefert. Es bringt eine hervorragende 5-Megapixel-Kamera mit und kostet 349 Euro ohne Mobilfunkvertrag. Aber kann das Zweierteam aus Motorola und Kodak wirklich Sony-Ericsson und seiner Cyber-shot-Reihe die Führung im Bereich Foto-Handys abnehmen?
Überraschend geringe Auslöseverzögerung
Die Vorderseite des ZN5 sieht sehr nach einem Allerweltshandy aus, doch betrachtet man sich die Rückseite, wird deutlich, dass es mehr zu bieten hat. Das liegt daran, dass eine Wölbung auf der Rückseite eine Objektivabdeckung mit einem 5-Megapixel-Bildsensor darunter beherbergt. Natürlich gibt es auch Handys mit höheren Megapixelwerten, doch verspricht dieses aufgrund der Kooperation mit Kodak eine bessere Bildqualität. Dafür sind Verarbeitungsfunktionen wie die Kodak-Imaging- und die Perfect-Touch-Technologie integriert.
Schiebt man den Objektivdeckel auf, tritt die Kamera schnell in Aktion. Die gut angeordneten Menüs machen es leicht, die vielen Optionen wie Low-Light-Modus, Blitzeinstellungen und Weißabgleich zu nutzen. Wird der Auslöser auf der Seite des Handys gedrückt, stellt man fest, dass die Kamera eine extrem geringe Auslöseverzögerung hat – das ist wirklich gelungen.
Erwartungsgemäß hat das ZN5 einen Xenon-Blitz für Aufnahmen bei schlechter Beleuchtung. Doch Motorola geht dank Kodak noch einen Schritt weiter. So bietet das Handy eine Technologie, die der Kamera dabei hilft, selbst bei Bewölkung oder düsterer Beleuchtung ohne Blitz gute Resultate zu erzielen. Auf dem Display, das mit 320 mal 240 Pixel auflöst, sehen die Aufnahmen hervorragend aus. Überträgt man sie aber auf einen Computer, wird klar, dass sie nicht die Qualität der Fotos aktueller Kompaktkameras haben. Dennoch sind sie deutlich besser als die durchschnittlicher Foto-Handys und durchaus so gut wie die Bilder der Cyber-shot-Modelle von Sony-Ericsson.
Was die Telefonfunktionen angeht, schneidet das ZN5 ebenfalls gut ab. Motorola hat sein Menüsystem verbessert, so dass es nicht mehr so verwirrend ist. Jetzt dürften auch Benutzer von Nokia- oder Sony-Ericsson-Handys mit dem Menü klarkommen. Die Gesprächsqualität ist erster Güte. Im Unterschied zu den meisten Handys hat dieses eine richtige 3,5-Millimeter-Buchse, so dass man sich Musik des eingebauten MP3-Players oder des UKW-Radios über jeden Kopfhörer anhören kann, ohne einen Adapter zu benötigen. Ein weiteres nettes Extra ist, dass das Handy über diese Buchse Video ausgeben kann, wenn man das beiliegende AV-Kabel verwendet. Der Akku beeindruckt mit guten neun Stunden Gesprächszeit – das ist respektabel.
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