Ein chinesisches Embargo auf die chemische Gruppe der Seltenerdmetalle hat die Rohstoffkosten stark in die Höhe getrieben. Einem jetzt veröffentlichten Bericht zufolge wird sich das auch auf die Kosten von IT-Hardware auswirken. Darin schreibt Robert Castellano, President von The Information Network, die Preise würden massiv ansteigen, „bis Seltenerd-Minen außerhalb von China aufgebaut und in Betrieb genommen werden, was die Verfügbarkeit erhöhen und die Preise logischerweise senken würde.“
Die Seltenerdmetalle sind Wikipedia zufolge Scandium, Yttrium, Lanthan, Cer, Praseodym, Neodym, Promethium, Samarium, Europium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium und Lutetium. Sie kommen in der Elektronik zum einen als High-k-Dielektrikum und zum anderen bei der chemischen Politur zum Einsatz. Der Preis für Cer beispielsweise hat sich Castellano zufolge in den letzten Jahren mehr als verzehnfacht. Es wird verwendet, um etwa Glasplatten für Festplatten zu polieren, aber auch LC-Displays und besonders leuchtstarke LEDs.
Auch die Preiserhöhung von 170 Prozent im vergangenen Jahr für Europium erreiche nun die Hersteller von Endprodukten, schreibt Castellano. Europium dient als Leuchtstoff in Kaltkathodenröhren, wie sie als Hintergrundbeleuchtung in Notebookdisplays und Plasmafernsehern zum Einsatz kommen. Die Preise für Neodym sind binnen Jahresfrist sogar um 420 Prozent gestiegen. Es ist ein wichtiger Bestandteil von Magneten, wie sie für Festplatten, Windturbinen und Hybridfahrzeuge benötigt werden.
„In den letzten 20 Jahren ist die Nachfrage nach vielen Produkten gestiegen, in denen Seltenerdmetalle stecken. China hat aus seinen großen Vorkommen an Seltenen Erden und seinen niedrigen Lohnkosten Kapital geschlagen, bis fast jede Förderung von Seltenerdmetallen außerhalb Chinas schließen musste, weil sie mit den chinesischen Preisen nicht mehr konkurrieren konnten“, schreibt Castellano. „Wir schätzen, dass China mit einer Kapazität von 103.300 Tonnen aktuell auf einen Marktanteil von 90 Prozent kommt. Dieser Anteil wird bis 2014 voraussichtlich auf 67,2 Prozent sinken, weil neue Minen die Arbeit aufnehmen. In diesem Zeitraum wird China seine Kapazität nur um 10,4 Prozent auf 114.000 Tonnen ausbauen können. Außerhalb Chinas wird sich die Produktionskapazität aber verfünffachen, von 11.500 auf 55.800 Tonnen.“
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