Google veröffentlicht MAC-Adressen von Millionen Laptops

Dem Unternehmen zufolge handelt es sich nur um IDs von Geräten, die als Hotspots genutzt wurden. Teilweise sind die MAC-Adressen mit genauen Ortsangaben verknüpft - auch von Anwendern, die ihre Geräte nie zum Tethering verwendet haben.

Teilweise sind den MAC-Adressen genaue Ortsangaben zugeordnet (Bild: ZDNet).
Teilweise sind den MAC-Adressen genaue Ortsangaben zugeordnet (Bild: ZDNet).

Google hat offenbar die MAC-Adressen von Millionen WLAN-fähigen Geräten wie Laptops und Smartphones ins Internet gestellt, die als WLAN-Hotspots genutzt wurden. Die sogenannte Media-Access-Control-Adresse ermöglicht die eindeutige Identifikation eines Geräts.

Android-Geräte sammeln standardmäßig Standortinformationen über WLAN-Netze, sofern ein Nutzer der Verarbeitung von Ortsinformationen zugestimmt hat. Auch für Konkurrenten wie Apple war dieses Vorgehen lange Usus – bis die Öffentlichkeit Wind davon bekam. Dass die Unternehmen dabei auch MAC-Adressen übermittelt haben, ist allerdings neu.

„Ich war überrascht, so detaillierte Daten darüber zu finden, wo mein Laptop – und ich – früher gewohnt haben“, sagte Nick Doty von der University of California in Berkeley im Gespräch mit ZDNet. Eine Eingabe von Dotys Hardware-ID in Googles Datenbank förderte seine ehemalige Adresse in Seattle zu Tage.

Google wollte sich gegenüber ZDNet nicht dazu äußern, ob auch MAC-Adressen von Geräten gesammelt wurden, die nicht als WLAN-Hotspots zum Einsatz kamen. Doty erklärte jedoch, er habe seinen Computer höchstens zu Testzwescken als Access-Point verwendet.

Alissa Cooper, Chief Computer Scientist beim Center for Democracy and Technology (CDT), sagte, sie habe ihren Laptop nie als WLAN-Hotspot genutzt. Ihre ehemalige Adresse in Washington D.C., wo sie von 2007 bis 2009 gewohnt hatte, tauchte dennoch in Googles Datenbank auf.

Sicherheitsforscher Ashkan Soltani kritisiert, dass es keine Möglichkeit zum Opt-out gibt. Seine Tests ergaben, dass wenigstens zehn Prozent der Laptops und Smartphones in Googles Datenbank mit einer Straßenadresse verknüpft sind.

„Wir sammeln die öffentlich versendeten MAC-Adressen von WLAN-Hotspots“, heißt es in einer Stellungnahme von Google. „Wenn ein Nutzer Wireless Tethering auf einem Mobilgerät aktiviert hat, wird dieses zum Hotspot und seine MAC-Adresse kann daraufhin in der Datenbank gesammelt werden.“ WLAN-Hotspots, die oft den Standort änderten, seien für eine ortsbasierte Datenbank unnütz und würden deshalb von Google wieder entfernt.

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1 Kommentar zu Google veröffentlicht MAC-Adressen von Millionen Laptops

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  • Am 15. Juni 2011 um 20:00 von mega

    Und?
    Was ist jetzt daran ernsthaft neu?
    Allein an der SSID kann man ja ein WLAN nicht unterscheiden.
    Es kann also nur die MAC sein, die man nutzen muss, um WLANs zu Ortungszwecken zu verwenden. Das merkt man schon, wenn man mehrere APs mit gleicher SSID an mehreren Standorten nutzt bzw einen Anbieter für Öffentliche Hotspots verwendet oder einfach mal nur drüber nachdenkt, wieviele Leute die Standard-SSID nicht ändern.

    ‚Problem‘ ist nur, das Google (wie sicher auch andere Anbieter) nicht merken, das ein WLAN-AP mobil genutzt wird. Das führt dann zu lustigen Sprüngen in Latitude, wenn mal das WLAN und mal das Mobilfunknetz über die Entscheidung des Ortes siegt.

    Naja, warten wir erstmal auf einen unnötigen neuen Datenskandal…

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