Samsung: Wir sind nicht an HPs PC-Sparte interessiert

Die Koreaner dementieren wiederholt die unterstellten Kaufabsichten. Mit der Herstellung von Komponenten erzielt der Konzern bessere Margen. Im Gespräch ist jetzt ein möglicher Kauf von WebOS durch Samsung.

HP-CEO Léo Apotheker beerdigt WebOS (Collage: ZDNet).
HP-CEO Léo Apotheker beerdigt WebOS (Collage: ZDNet).

Samsung hat wiederholt erklärt, die PC-Sparte von HP nicht kaufen zu wollen. Auch HP sah sich zu Erklärungen genötigt, dass es sein PC-Geschäft nicht aufgeben werde. Beide Unternehmen reagierten damit auf Gerüchte und vage formulierte Meldungen.

HP selbst hatte mit der Erklärung, sein Aufsichtsrat habe „der Erkundung strategischer Alternativen für seine Personal Systems Group (PSG)“ zugestimmt, zu den anhaltenden Gerüchten beigetragen. „HP wird eine ganze Reihe von Alternativen in Betracht ziehen, zu denen unter anderem eine teilweise Trennung der PSG von HP gehören kann, durch eine Ausgliederung oder eine andere Maßnahme“, hieß es in einer Mitteilung.

Samsung stellte nun in einem kurzen Blogeintrag klar: „Die kürzlichen Gerüchte, dass Samsung Electronics die PC-Sparte von Hewlett-Packard übernehmen wird, sind nicht wahr.“ CEO Choi Gee-sung schob eine ausführlichere Erklärung nach, in der er auch Gründe nannte: „Ich möchte gerne klarstellen, dass Samsung Electronics Hewlett-Packards PC-Sparte keinesfalls kaufen wird. Hewlett-Packard ist der weltweit größte Anbieter von PCs, während Samsung ein aufstrebender Akteur in dieser Kategorie ist. Aufgrund des erheblichen Größenunterschieds zu Samsungs eigenem PC-Geschäft sowie fehlender Synergien ist Samsung nicht an einer solchen Übernahme interessiert.“

Samsung hat aber noch ganz andere Gründe, die Spekulationen über einen Kauf möglichst glaubhaft zurückzuweisen. Als Komponentenhersteller muss das Unternehmen auf Befürchtungen seiner Kunden eingehen, dass sich Samsung zu einem ernsthaften Konkurrenten entwickeln könnte.

Nach einem Bericht von Digitimes hat Samsung inzwischen mit Raymond Wah den früheren stellvertretenden Marketingchef von HPs PC-Sparte abgeworben, der sich in Zukunft bei den Koreanern um den PC-Vertrieb kümmern soll. Samsung ziehe außerdem den Kauf von WebOS in Betracht, um unmittelbar mit Apple und Google konkurrieren zu können, wie aus der Notebookbranche zu hören sei. Eine Übernahme des PC-Geschäfts von HP mit seiner geringen Gewinnmarge hingegen könnte Samsungs ertragreicheren Panel- und DRAM-Sparten schaden.

Themenseiten: Business, Hewlett-Packard, Samsung, Übernahmen

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